Hört Ihr die Begriffe "bunt", "weltoffen" "Vielfalt", "divers" und "tolerant" immer noch gerne oder gehen Euch diese Begriffe langsam auf den Keks?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Diese Begriffe gehen mir so langsam auf den Keks 74%
Ich kann diese Begriffe nicht oft genug hören 26%

8 Antworten

Diese Begriffe gehen mir so langsam auf den Keks

Ich habe die Begriffe noch nie gerne gehört. Es sind in meinen Augen keine besonders schönen Worte, die ich gerne höre, insofern... naja...

Inzwischen denke ich, dass mit dieser ganzen Toleranz-Diversity Sache etwas übertrieben wird. Es ist praktisch sowas wie ein Zwang dahingehend entstanden... und das finde ich persönlich problematisch.

Einerseits, weil dadurch enorm viel unter einem 'Label' zusammengefasst wird. Wenn ich einen Dunkelhäutigen auf offener Straße mit einem Baseballschläger zu Tode prügele, dann ist das Rassismus... wenn ich allerdings hier auf gutefrage.net sage, dass ich nichts mit einem Dunkelhäutigen anfangen würde (warum auch immer), dann ist das anscheinend auch Rassismus. Und das mag im Endeffekt ja auch beides zutreffen, doch im letzteren Falle habe ich niemandem irgendwas abgesprochen, niemanden nennenswert abgewertet oder ihm gar geschadet und das bedeutet auch nicht, dass ich mit einem Dunkelhäutigen, der mich anmachen würde nicht genauso umgehen würde, wie mit jedem anderen Menschen, der nunmal nicht mein Typ ist.

Doch dadurch, dass einfach nicht differenziert wird zwischen wirklichen Angriffen und schlichter Geschmacks- oder Empfindungssache, wobei die betroffenen aber noch differenzieren können und niemals auf die Idee kommen diesen Menschen etwas anzutun, wird einfach der gesamte Begriff vonRassismus, Homophobie oder auch Transphobie aufgeweicht, was ich gerade bei Transphobie IMMER als Problematisch wahrgenommen habe, weil da eben 'fühlen' auf eine biologisch genetische Tatsache trifft.
Und genau durch dieses Aufweichen wird dem Begriff in meinen Augen auch ein wenig die Schärfe und Dringlichkeit genommen. Ich habe mich schon oft ertappt zu denken 'ist ja eh alles XY-phob, was ich schreibe, dann ist es ja im Endeffekt auch egal'.

Ein anderer Punkt ist halt eben, dass das ganze Thema mit WORTEN ganz groß geredet wird, doch im Endeffekt folgen dem keine Taten. Das ist wie mit der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, wo jetzt irgendwie jeder dieses bescheuerte Gendern fordert. Die Mehrheit der Deutschen Bevölkerung hält es für unnötig, die vernünftigen unter den Sprachwissenschaftlern halten es für eine Verschandelung der deutschen Sprache, in Frankreich wurde es an den Schulen verboten, weil es die Sprache für Schüler, gerade mit LRS oder anderen Einschränkungen, die das Lernen dahingehend erschweren, nur noch zusätzlich verkompliziert... und dennoch wird es gemacht, weil es angeblich SO wichtig für die Gleichberechtigung ist... doch bei WIRKLICH wichtigen Themen, die im Alltag auch Relevanz besitzen und wo sich Frauen oder Mütter wirklich benachteiligt fühlen wird nichts gemacht.
Sowas wie gendergerechte Sprache bekommt also das Image eines Pflasters über einer infizierten Wunde... Hauptsache es ist IRGENDWAS gemacht, bringt zwar nichts, sieht aber in den Medien toll aus, nur nicht das echte Problem angehen.

Kurzum... durch dieses Ständige 'verpflastern' erreicht man im Endeffekt nichts, außer dass die Bevölkerung früher oder später einfach nur genervt ist. Und das Problem dabei ist, dass sich dieses Genervtsein dann nicht am Pflaster entlädt, denn das ist ja in den allermeisten Fällen nicht 'in Persona', sondern an denen, die man mit dieser Aktion EIGENTLICH schützen wollte.
Kurzum: Es würde mich nicht wundern, dass dieses ständige Werben für Toleranz Intoleranz fördert oder ohnehin schon Intolerante radikalisiert.

Wer ‚tolerant‘ schlimm findet, kann gleich gehen. Das ist etwas vom Wichtigsten, tolerant sein. Und da es immer noch unglaublich viel Intoleranz gibt, egal wem gegenüber, brauchen wir das Wort auch noch.

Ich höre die anderen Wörter übrigens nicht so häufig. Weiss echt nicht, was alle dagegen haben. „Bunt“ sind zum Beispiel auch Legos, „Vielfalt“ kann auch die Hautfarbe betreffen oder die verschiedenen Charaktereigenschaften der Menschen, „weltoffen“ kann jemand sein, der viel reist und „divers“ ist ein Adjektiv: diverse Menschen, diverse Botschaften.

Diese Begriffe gehen mir so langsam auf den Keks

Manchmal schon ein wenig, muss ich sagen. Man braucht das ganze ja nicht zu überkommunizieren. Ich habe gegen all das nichts. Jeder Mensch kann sein, wie er will oder ist, kein Thema. Allerdings halte ich es mit der Devise "macht, was ihr wollt, aber lasst mich nach Möglichkeit in Ruhe damit".

Außerdem sind mir diese ganzen Begriffe etwas zu verträumt und positiv. Man sollte auch die negativen Aspekte von diesen ganzen Konzepten betrachten, wenn vorhanden.

Ich kann diese Begriffe nicht oft genug hören

Die Begriffe beschreiben sinnvolle Veränderungen und Ziele im gesellschaftlichen Zusammenleben.

Da sie offensichtlich menschenfeindliche Rechte triggern, können sie gar nicht oft genug ventiliert werden. :-)

Ich kann diese Begriffe nicht oft genug hören

Wer die Eigenschaft "tolerant" ausschließt, muss nicht mehr sagen. Für ihn/sie sind dann alle anderen Eigenschaften automatisch ein rotes Tuch.