3 Antworten

Soweit ich sehen kann, ist die Aufnahme von 1977. Damals wurde TV terrestrisch ausgestrahlt, und atmosphärische Störungen erzeugen häufig horizontale Artefakte, weil das Signal den Bildschirm zeilenweise aufbaut; eine kurze elektromagnetische Störung erzeugt daher eine oder mehre vernudelte Zeilen; die können dann verzerrt sein, oder in ihren Farbwerten beeinträchtigt.

Vermutlich wurde die Aufnahme per analogem Video-Recorder direkt vom TV auf­ge­zeichnet, mit allen dabei auftretenden Störungen. Dann lag sie wahrscheinlich jahr­zehntelang herum, bevor sie jemand digitalisiert hat; anders als digitale Bilder sind analoge Aufzeichnungen auf Magnetband nicht perfekt lagerstabil, da können also weitere Artefakte hineingerutscht werden, besonders, wenn das Video oft abgespielt und dabei mechanisch beansprucht wurde. Die Digitalisierung setzt dann noch einen drauf, weil die Bildformate nicht zei­len­weise vorgehen, sondern das Bild in kleine Qua­drate verlegen. Damit können Stö­rungen dann auch in die Nachbarzeilen hineinbluten. Die Kompessionsalgorithmen der Videoformate sind auch nicht darauf ausgelegt, solcher Störungen zu beheben, sondern verstärken sie gewöhnlich noch.

Das hat also ganz harmlose Ursachen.

Aufnahme

Das könnte entweder an schlecht gemachter Digitalisierung oder dem Zustande der Kassette liegen.

Archivierung / Aufbewahrung

Das Bildmaterial von vor 1986 wurde im April 1986 kontaminiert. Das Resultat sind solche Flecken auf dem Filmstreifen.


annie80  08.01.2025, 19:50

Wie kommst du denn auf sowas?

Willwissen100  08.01.2025, 19:51
@annie80

Die Radioaktivität aus dem Tschernobyl Reaktorunfall hat archiviertes Filmmaterial in Europa, aber auch weiter weg, mit diesen Flecken geschädigt.

Willwissen100  08.01.2025, 19:54
@annie80

Gammastrahlen machen leider keinen Halt vor Betonmauern. Wir haben 1986 alle eine heftige Dosis abbekommen. Im Süden der Schweiz sind Wildschweine heute noch so radioaktiv, dass man diese nicht essen sollte.

indiachinacook  08.01.2025, 20:50
@Willwissen100

Die externe γ-Belastung war aber lächerlich klein, wenn man nicht knapp am Reak­tor oder ein paar hundert Kilometer in Windrichtung davon lebt. Die Wild­schweine nehmen die Radioisotope über die Nahrungskette auf und speichern sie, aber es wäre mir neu, daß Filme oder Magnetbänder belastete Nahrung aufnehmen.