Was kann der Atheismus bieten, dass man sich davon überzeugen sollte? Etwa Hoffnung, Trost, Vertrauen in transzendente Liebe, Sinn, ein Leben nach dem Tod?

Der Atheismus kann Glauben ersetzen 67%
Der Atheismus verkauft sich nur sehr schlecht 33%

9 Stimmen

9 Antworten

Der Atheismus kann Glauben ersetzen

Du gehst von einer falschen Annahme aus! Atheismus ist keine Religion oder irgendeine spirituelle Lebensweise, sondern Gottfrei Leben! Ein Leben ohne religiöse Zwäng, Vorschriften, irrationale Moralvorstellungen uvm

Der Atheist bevorzugt humanistische Werte, Freude am Leben, soziale Einstellungen usw

Aber was man dem Atheismus so alles nachsagt - unglaublich. Und wer sich das alles ausdenkt - das können keine Atheisten sein.

Kein Atheist käme auf die Idee, dass Atheismus…

  • ein Glauben sei,
  • eine Religion,
  • eine Weltanschauung,
  • oder gar gleich ein ganzes Glaubenssystem.

Es gibt auch nirgendwo Atheisten, die irgendetwas davon vertreten. Hauptsächlich deswegen, weil es so offenkundig absurd ist.

Ausgedacht hat sich diesen ganzen Schmu christliche Apologeten, manchmal auch islamische, aber letztere übernehmen das meist nur von ersteren. Islamische Apologeten können mit dem Begriff Atheismus noch weniger anfangen, weil sie meist keine Atheisten kennen.

Woran erkennt man christliche Apologeten? Zunächst, sie haben eine ganze eigene Definition davon, was einen Atheisten eigentlich ausmacht. Für gewöhnlich ist der einzige Atheist, den sie kennen, Nietzsche. Dann, es ist ihr Job, den Atheismus möglichst schlechtzureden.

Das ist ein schwieriger Job. Man kann ihn sich etwas leichter machen, indem man irgendwelche Dinge über "den Atheismus" erfindet, der ihn möglichst in ein schlechtes Licht rückt. Lustig ist, dass man ihn dazu zu einer Religion macht.

Ja, Atheismus soll - sagen christliche Apologeten - eine Religion sein: Wir glauben etwas, wir haben alle eine materialistische Weltanschauung, wir haben eine schriftliche Offenbarung ("Der Gotteswahn") und einen Papst (meist wird Richard Dawkins dazu gemacht).

Was uns bislang noch nicht vorgehalten wurde, ist, dass wir einen gemeinsamen Kultus haben, also gemeinsame Rituale. Gemeinsame Rituale, nebenbei, ist das einzige, was tatsächlich ALLE Religionen gemeinsam haben.

Gläubige und Apologeten können dabei sehr hartnäckig und schier unbelehrbar sein. Wenn man ihnen etwas erklärt, muss man das mindestens ein Dutzend Mal tun, bevor es bei ihnen eindringt. Manchen kann man es auch öfters erklären, sie verbreiten ihren Schmu danach einfach weiter, nur woanders.

Wenn man gerne Atheisten ärgern möchte, wenn man sie gerne schlecht darstellen möchte, wenn man ihnen gerne auf die Nerven fällt, dann muss man als Gläubiger nur das Apologetengeschwätz über Atheisten/Atheismus nachplappern. Aber bitte nicht wundern, wenn Atheisten genervt, gelangweilt reagieren oder gleich ärgerlich werden.

Also, Antwort: Atheismus kann dir nichts bieten, er ist auch kein Glauben und kann daher kein Glaubenssystem sein.

Aber was du als Atheist bist ist die Tatsache dass du frei von schwumrigen Kirchen- oder Moscheengelaber bist und dich auf dein persönliches Leben konzentrieren kannst!

Ich wünsche dir einen Gottfreien Abend und ein Atheistische Abendstimmung!


EVYTNG 
Beitragsersteller
 13.06.2025, 21:01

Hast du gerade ernsthaft versucht, mit atheistischen Argumenten für den Atheismus zu werben? Atheistische Argumente überzeugen keinen wahren Gläubigen.

Rudolf0007  13.06.2025, 21:06
@EVYTNG

Das weiß ich!

Aber ich kann ja nicht mit den vielen Märchen der Bibel kommen oder das Fälschungskonstrukt der christichen Religion!

Ich bin Christ und von daher ist für mich klar: Der Atheismus kann den Glauben (also das, was ich darunter verstehe) nicht ersetzen.

Aber was er bietet, ist dass man sich keinem Gott unterordnen "muss". (Auch wenn das aus meiner Sicht kein wirklicher Vorteil ist.)

Der Atheismus kann Glauben ersetzen

Eine undogmatische Weltsicht unter Wegfall überkommener Verhaltensrichtlinien (etwa, sich bei Sonnenaufgang zum Gebet aus dem Bett zu quälen). Das ist ja schon was.

Gleichzeitig entfällt natürlich auch die Verheißung einer Weiterexistenz nach dem Tod. Das kann der Glaube an eine zufallsbasierte Entwicklung der Materie hin zur Selbsterkenntnis nicht ersetzen (sofern man überhaupt realisiert, dass auch dies eine Art Glauben erfordert).

Hoffnung, Trost, Liebe, Sinn orientiert der Atheismus auf das Leben im Diesseits, das es erwiesenermaßen gibt. Sicher kein grundfalscher Ansatz.

Der Atheismus möchte nichts "bieten". Er ist keine "Ersatzreligion", keine "Philosophie", kein hochkompliziertes und unzugängliches Gedankenkonstrukt.

Person A sagt: Ich glaube an einen Gott/mehrere Götter.

Person B sagt: ich nicht.

Das ist alles. Das ist Atheismus. So einfach, aber für die Köpfe der Gläubigen offenbar so unverständlich wie ein achteckiges Quadrat.

Der Atheismus verkauft sich nur sehr schlecht

Es bietet nichts direkt an. Zumindest nicht sowas wie Gemeinschafft oder Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Atheismus ist keine Religion.

Es ist das ablehnen der Vorstellung eines oder mehrerer Götter.