Was haltet ihr von Zoos? Mir persönlich gefällt das nicht, wenn ich die Tiere sehe, die da lebenslang in Käfigen eingesperrt werden
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Hallo!
Die Kehrseite zum "Guten" ist, daß viele Zoos auch vielerlei Nachzuchten betreiben, um diese Arten vor dem Aussterben zu bewahren.
Und die Zoo-Besucher refinanzieren diese Aufgabe teilweise mit.
Das ist ein Punkt, den viele übersehen. Denn vieles findet im Hintergrund statt, die Besucher gar nicht zu Gesicht bekommen.
Gruß
Martin
Machen wir es doch einmal konkret:
Zur Zeit werden beispielsweise Feuersalamander in mehren Zoos nachgezüchtet. Der Grund ist eine Epidemie durch eine Pilzerkrankung, die unter der Abkürzung BSAL bekannt ist. Wo diese Erkrankung in der Natur auftritt, stirbt die Art aus, ganz Belgien ist inzwischen feuersalamanderfrei. Das in unserer Kulturlandschaft einzudämmen, erscheint mir illusorisch. Oder für wie realistisch hältst du es, sämtliche Wanderer, die auf ihrer Wanderung mehrere Bachsysteme berühren, dazu zu bringen, sich jedes Mal zwischendurch ihre Schuhe zu desinfizieren? Nach all dem, was man über derartige Epidemien weiß, wird diese zusammenbrechen, sobald keine Ansteckung mehr stattfindet. Dann könnten Feuersalamander wieder hier leben, nur, wenn man den Dingen ihren Lauf lässt, sind dann keine mehr da.
In einem Zoo können die Fachleute für eine pilzfreie Umgebung sorgen, die aber meiner Meinung nach alles bietet, damit Feuersalamander sich wohlfühlen. Nach dem Seuchenzug kann man diese Nachzuchten wieder aussetzen. So habe ich die Hoffnung, eines Tages wieder gesunde Feuersalamander draußen zu finden. Warum willst du das verhindern?
Das will ich nicht generell verhindern. Doch wenn der Preis dafür massives Tierleid bedeutet, zB von gefangenen Primaten, dann ist mir der viel zu hoch.
Siehe letzter Punkt in meiner eigenen Antwort!
Allerdings gibt es Fälle, in denen zB Primaten, die früher von Privatleuten (darüber regt sich ja niemand auf: Privatleute, die sich als "Tierfreunde" verstehen dürfen alles halten und brauchen keinerlei Sachkenntnis dafür, nur falls Experten in Zoos Tiere halten ist das ein Problem!) oder in Zirkussen etc. gehalten wurden, irgendwo untergebracht werden müssen. Da halte ich dann schon Zoos für geeignet.
Der Verweis auf die Privatzoos - welchen Beitrag zu dem Diskurs hier soll der leisten? Wenn es schlimmeres gibt, ist schlimmes weniger schlimm?
https://www.peta.de/neuigkeiten/zoo-arche-noah/
Auch in öffentlich geförderten Zoos herrschen die Missstände. Und die sind systembedingt. Wo Tiere zum Produkt werden, bleiben ihr Wohl und ihre Unversehrtheit auf der Strecke - zwangsläufig und unvermeidlich.
Ich habe lediglich darauf abgehoben, dass viele der Primaten, die heute in Zoos landen, aus legaler aber irgendwann nicht mehr tragbarer oder gleich illegaler Privathaltung stammen. Und in solchen Fällen finde ich den Zoo immer noch die beste Lösung, da gibt es immerhin Experten. Das sind für mich dann Fälle, in denen eine Haltung von Primaten in Zoos gerechtfertigt ist. Das den Zoos zu verbieten fände ich kontraproduktiv.
Petra als Quelle akzeptiere ich nicht, das sehe ich mir gar nicht an.
Oh, verstehe. Ja, dann liegt hierin kein Sinn, wenn Gegenbelege nicht zählen.
Klar, seriös oder nicht, das entscheidet der seriöse Diskutant immer noch selbst. Am Ende dürfen eigentlich nur Zoodirektoren hier mitreden, ergibt Sinn.
So lassen sich alle Tierschutzprobleme dann doch endlich lösen. Wer wollte das nicht.
Peta belegt ihre Beiträge immer ausgiebig. Und Peta hat viele Gruppen und viele Autoren. Sich auf den Standpunkt zu stellen, diese Quellen nicht gelten lassen zu wollen, weil irgendwann irgendwo irgendein Beitrag von Peta schlecht war, ist für Menschen, die die Tierausbeutung verteidigen möchten, zwar sehr bequem, aber von Seriösität kann so ein Verhalten nicht weiter entfernt sein.
Also Zoos sind generell schlecht, aber PETA muss man schon Einiges durchgehen lassen?
Zum einen gibt der Autor die Standpunkte von Peta nicht ganz richtig wieder, zum anderen bezieht er sich auf Peta USA, und bei alledem ist dieser Vorwurf so alt und immer wieder vorgebracht - weil er in populistischer Weise einfach nur diskreditieren soll - dass ich empfehle, erstmal Petas zahlreiche Stellungnahmen zu der Kausa zu lesen, und dann konstruktive und für die USA praktikable Alternativen zu nennen.
Oder einfach akzeptieren, dass PETA solche Heime betreibt und dort überzahlige Tiere tötet, während Zoos dass natürlich under gar keinen Umständen dürften und nicht existieren dürfen?
Das ist jetzt auch noch Whataboutism. Wie viele unseriöse rhetorische Züge wirst Du noch auftischen?
Ist es Whataboutism darauf hinzuweisen, dass du deutlich unterschiedliche Ansprüche an Zoos als an von PETA betriebene Einrichtungen hast? Wenn man darauf hinweist, dass das, was du bei den einen toll findest bei den anderen verteufelst?
Wieder ein Strohmann-Argument: ich habe mich nicht bewertend über die Shelter von Peta-USA geäußert. Wir sprechen hier nur deshalb über Peta, we sie einen aktuellen deutschen Zoo-Missstand dokumentierten, und ich den Link auf diesen Beitrag teilte. Wenn Du über diese Shelter diskutieren möchtest, mach doch eine Diskussion dazu auf. Ich dachte, Du magst es nicht, wenn Leute ablenken. Hier tust Du es unübersehbar selbst.
Ok, lehren wir zum Ursprung zurück:
Es geht an dieser Stelle hier nur darum, dass ich PETA nicht als seröse Quelle akzeptiere. Um das zu erläutern habe ich ein Beispiel gebracht.
Ich habe Dir erklärt, warum diese Verweigerung unseriös ist. Du kannst nicht Seriösität reklamieren, aber Dich Belegen der Gegenseite kategorisch verweigern - das passt nicht zusammen.
Für mich hast du die angebliche Seriösität von PETA nicht belegt. Und ich bin ja beileibe nicht der Einzige, der sie anzweifelt.
Große Behauptungen brauchen starke Belege. Warum Dein Beleg für Petas Mangel an Seriösität bestenfalls sehr schwach war, habe ich erklärt.
Aber wir brauchen eigentlich gar nicht über Peta zu sprechen, solange Du die fortgesetzten Missstände in deutschen Zoos nicht in Frage stellst, denn nur diese zu belegen sollte der Verweis auf den Peta -Artikel ja überhaupt dienen.
Wenn Du das aber nicht tust, dann müsstest Du erklären, warum die Tierquälerei durch die Zoos durch ihre Bemühungen um die Erhaltung gefährdeter Arten aufgewogen würde. Denn das war ja wohl Dein Argument, wenn ich Dich nicht missverstanden habe.
Aber wir brauchen eigentlich gar nicht über Peta zu sprechen, solange Du die fortgesetzten Missstände in deutschen Zoos nicht in Frage stellst, denn nur diese zu belegen sollte der Verweis auf den Peta -Artikel ja überhaupt dienen.
Entschuldigung, das ist jetzt aber ganz klar daneben:
Mehrmals an verschiedenen Stellen habe ich gesagt, das man über Haltungsbedingungen und darüber, welche Arten man überhaupt in Zoos halten kann, reden muss.
...um dann auf Privatzoos zu kommen, als seien die öffentlich geförderten nur ein geringes Problem. Es muss doch die Frage gestellt werden, ob Zoos angesichts dieser Probleme überhaupt eine Existenzberechtigung zugestanden werden darf, oder ob die zu verneinen ist. Darüber nur zu reden, wird die Probleme nicht beseitigen.
Jetzt wirkt es langsam ziemlich hilflos auf mich:
An welcher Stelle habe ich da zwischen Privat- und öffentlichen Zoos unterschieden?
Und, dass darüber reden beinhaltet, Missstände zu entdecken, benennen und dann Lösungen zu entwickelt, also ich denke, das versteht sich von selbst!
Als Fürsprecher für die Tiere bist du immer hilflos, dazu bekenne ich mich uneingeschränkt.
Du hast auf Privatzoos ein besonderes Augenmerk gerichtet, nur das. Aber es ist doch prima, wenn das jetzt geklärt ist. In Deutschland spielen die öffentlich geförderten Zoos eben die wesentliche Rolle.
Du hast auf Privatzoos ein besonderes Augenmerk gerichtet, nur das.
Kann ich jetzt nicht nachvollziehen.
Aber ja, in Deutschland überwiegen Zoos in öffentlicher Hand. Was ich insofern positiv finde als dass da weniger kommerzielle Interessen im Spiel sind.
Dann ließ dir doch zB Mal das durch:
https://www.tierpark-goerlitz.de/de/news/detail/316-Zoos-benoetigen-100-Millionen-Euro-Soforthilfe
Schon das Konstrukt eine gemeinnützigen Vereins schließt Profitorientierung aus.
Echt jetzt? Nein, Gemeinnützigkeit ist ein Steuerding, da können Leute sich problemlos ordentlich honorieren.
Dass die auch in Nöte kommen, kann in allen Branchen passieren. Dass Staat sie rettet, auch.
Also, ich habe auch hautnah mit gemeinnützigen Vereinen zu tun und weiß, dass diese keinen Gewinn machen dürfen.
Und in dem Artikel ging es mir vor Allem um den Aspekt, dass praktisch sämtliche Zoos dauerhaft auf Unterstützung angewiesen sind,. Reine Profitorientierung sieht für mich anders aus, dann gäbe es keine Zoos mehr. Das während Corona hat sie dann lediglich alle kurz vor die Schließung gebracht, was sie aus Verantwortung für ihre Tiere vermeiden wollten.
Die dürfen keinen Gewinn machen. Aber sie dürfen Gehälter zahlen. Und investieren, zB. in Projekte profitorientierter Partner.
Gehälter zahlen ja, ohne das ginge es nicht. Wobei Tierpfleger schon gar nicht und nicht einmal Zoodirektoren zu den Superreichen gehören. Nach meiner Erfahrung sind das zumeist Menschen die das mit Herzblut tun, und überall dort, wo Herzblut im Spiel ist muss man keine so hohen Gehâlter zahlen.
Gelt aus einem gemeinnützigen Verein herauszubringen ist auch nicht so einfach+ kennst du etwa konkrete Beispiele, wo profitorientierte Unternehmen von einem als Ve.V. organisierten Zoo leben?
Nein, konkret aus dem Bereich Zoo ist mir da nichts bekannt, nur aus dem Bereich Universität.
Solange die Zoos sich gut um die Tiere kümmern.
Die Frage ist halt: Was wäre die Alternative? Aussetzen kann man sie nicht. Tiere, die jahrelang oder sogar ihr Leben lang in Zoos gelebt haben, überleben meist keinen Tag in der freien Wildbahn. Das wäre der sichere Tod für sie.
Alle Zoos abschaffen ist auch unlogisch. Nicht wenige Tierarten, die es in Zoos zu sehen gibt, sind bedroht. Einige sogar stark bedroht. Es gibt so viele Tierarten, die kurz vor dem Aus stehen. Die haben kein Zuhause. Ihr Zuhause wird gerade vernichtet, damit Spezies Mensch es sich für fünf Minuten gut gehen lassen kann.
Und da du Spezies Mensch nicht aufhalten kannst, wird Spezies Mensch dafür sorgen, dass früher oder später jeder noch so kleinste Lebensraum für Tiere vernichtet wird. Dann werden viele Tierarten versuchen, sich weiter uns Menschen anzupassen und dort zu leben, wo wir leben, was uns Menschen dann auch nicht gefallen wird. Also werden auch diese Tierarten bejagt etc. und als Pest verrufen. Denn nichts hasst der Mensch mehr, als eine Spezies zu beobachten, die genau so sozial, laut und aggressiv ist, wie er selbst. (Anmerkung: Der Mensch ist trotzdem deutlich schlimmer - Das sollte offensichtlich sein.)
Die wenigsten Menschen können es sich leisten, eine Safari-Tour zu machen oder generell in den Urlaub zu fahren und dort die Tiere hautnah zu erleben. Und wie kannst du auch nur versuchen, etwas zu schützen? Menschen - vor allem Kinder, die nächste Generation - müssen wissen, weshalb das alles so wichtig ist. Du kannst nur schützen, was du kennst. Die meisten Zoos sind informativ und bringen einem die jeweiligen Tiere näher.
Es ist selbstverständlich nicht die perfekte Lösung. Ich wünschte mir auch, wir könnten zusammen mit all den Tieren im Einklang leben. aber so ist es halt nicht. Für viele Tierarten gibt es nur den Zoo. Zoo oder Aussterben. Wenn nicht heute, dann morgen. Es ist ja nicht so, als würden wir nun damit aufhören, deren natürliche Lebensräume und deren Futterquellen zu zerstören, auszumerzen. Das geht ja weiter. Ein Ende? Siehst du ein Ende in Sicht? Ich nicht.
Zuchtprogramme, welche viele Zoos haben, sind ebenfalls sehr wichtig, um zu versuchen, die Population von fast ausgestorbenen/stark bedrohten Tierarten zu stabilisieren - Was sehr vielen Zoos bereits gelungen ist!
Die generelle Lebensdauer von Tieren im Zoo ist auch meistens deutlich länger.
Ebenfalls wichtig zu erwähnen: Nur, weil eine Tierart nicht zu einer gefährdeten Arten angehört, heißt das noch lange nicht, dass wir sie nicht beschützen müssen. So fängt es nämlich oft an. Der Mensch denkt sich, eine Tierart wäre nicht wichtig, da es so viele von ihnen gibt, also stoppt ihn (fast) nichts, die natürliche Heimat dieser Tiere nach und nach wegzureißen, sie zu bejagen uvm. Denn diese Tierarten sind eben nicht geschützt. Und so beginnt oft der Anfang vom Ende. Alle noch nicht gefährdeten Arten? Schon bald sehr gefährdet. Das Problem ist eben, dass viel zu viele Menschen das nicht realisieren und die meisten erst überrascht aufschauen und wenige erst versuchen, etwas dagegen zu unternehmen, sobald die Population einer Tierart schon drastisch gesunken ist. Das Baby muss immer erst ins Wasser fallen.
Und der Mensch hat jeden Grund, alle Tierarten zu schützen, da jede Tierart auch für den Menschen wichtig ist - Wenn auch manchmal über Umwege. Du kannst also nicht einmal sagen, dass es besser wäre, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung auszusetzen und alle aussterben zu lassen, weil wenigstens sind sie dann nicht mehr in Zoos "eingesperrt".
Im Endeffekt ist also alles egoistisch, was wir tun. Wir nehmen den Tieren alles weg, damit es uns im ersten Moment besser geht und dann versuchen wir, sie in Zoos zu halten, weil wir bemerken "upps, ja, Mist, die brauchen wir ja noch! Die sind ja wichtig fürs Ökosystem und damit auch für uns!"
Ich schätze, schlussendlich führt jeder Weg zum Aussterben und egal was wir tun, wir sind egoistisch und auf unser eigenes Überleben fokussiert (So wie alle anderen Tierarten auch). Sollte eine Tierart mal nicht - auch nicht um die zehn Ecken - wichtig für uns sein, so würden wir sie schon zehnmal nicht beschützen wollen.
Warte, ich hatte doch letztens ein Bild dazu gesehen ... Ach ja, hier:
Joa. Wenn man Zoos persönlich nicht gut findet, muss man nicht dort hingehen.

Es ist nicht logisch, Tiere, die aussterben, in Gefangenschaft zu erhalten. Denn in dieser Gefangenschaft verlieren sie nahezu alles, was ihr Leben ausmacht. Es degradiert sie zu Objekten, wie Nippes in einer Vitrine, und das kann nicht richtig sein.
Natürlich würden die Tiere, die noch da sind, so lange betreut, bis sie sterben. Die Vorstellung, deshalb könnten Zoos nicht abgeschafft werden, ist nicht plausibel.
Es ist ebensowenig schlüssig, die Notwendigkeit der Erhaltung von Tieren in ihrem natürlichen Habitat dadurch plausibilisieren zu wollen, dass sie von dort geraubt und in beengender Gefangenschaft zur Schau gestellt werden.
Tiere können besser durch Tierdokumentationen kennengelernt werden, als sie in Zoos anzusehen, wo sie ihre natürlichen Verhaltensweisen iA. nicht ausleben können. Wer dagegen argumentierte, müsste erklären, dass wir Mickey Mouse nicht kennen können, wenn wir nur aus Comics oder Filmen von ihm erfahren hätten.
Auswilderungen durch Zoos sind extrem selten. Die in Zoos gehaltenen Tieren sind meistens nicht vom Aussterben bedroht. Diese Argumente können also auch nicht überzeugen.
Und: "wer nicht mitmacht, braucht es ja nicht" als Argument gegen Unrecht...?
Die machen nur dann keinen Sinn, wenn Du Dich ihrem Sinn verschließt, weil Du in der Sache keinen objektiven Blick hast.
Hallo,
zu dem Thema habe ich zuletzt vorgestern geschrieben. Die Frage nach Zoos ist eine der häufigsten auf GF. Über die Suchfunktion wirst du feststellen können, dass schon sehr viel dazu gesagt wurde.
Meine wichtigsten Punkte:
- Manche Tierarten, beispielweise den Edwardsfasan gibt es nur noch in Zoos. Es gibt für sie, zumindest momentan, in der Natur keinen geeigneten Lebensraum mehr.
- Für andere wie den Feuersalamander, gibt es im Moment in mehreren Zoos Erhaltungszuchtprogramme, weil sie gerade dabei sind, in der freien Natur auszusterben, in diesem Fall durch eine Pilzerkrankung. Der Plan ist, sie in einer kontrollierten, krankheitsfreien Umgebung zu vermehren, um sie später, wenn der Seuchenzug mangels Masse in der Natur zusammenbricht, wieder aussetzen zu können. Was soll daran falsch sein?
- Viele der in Zoos gehaltenen Tiere werden auch von Privatleuten gehalten, die keinerlei Sachkenntnis besitzen. Das scheint von allen als völlig unproblematisch angesehen zu werden, aber sobald diese Tiere in einem Zoo von Fachleuten (studierten Biologen, ausgebildeten Tierpflegern, etc) gehalten werden, geht ein Aufschrei durch das Land, dass das nicht tragbar sei. Einen Sinn ergibt diese einseitige und gezielte Verteufelung von Zoos nur dann, wenn man sich vorstellt, dass dahinter radikale sog. "Tierschützer" stecken. Gegen Zoos kann man Andere als Unterstützer gewinnen, man darf sich dabei nur nicht gegen private Halter mit viel Tierliebe und wenig Sachverstand wenden, denn genau das ist die Zielgruppe!
- Eine Diskussion, ob die Haltungsbedingungen immer passen, welche Arten sich überhaupt für eine Haltung in Zoos eignen, das halte ich für legitim und wichtig.
Oberflächlich gesehen ist es fies die Tiere einzusperren ist. Die Frage ist allerdings, warum Zoos überhaupt gegründet wurden und was der Vorteil davon ist. Fakt ist, dass Menschen in Zoos Tiere sehen, die sie sonst nie sehen würden. Was gleichzeitig dafür sorgt, dass sich die Menschen mehr Gedanken um diese Tiere und somit auch um den Tierschutz machen. Wenn man nie in Berührung mit etwas kommt, ist es einem üblicherweise egal. Und mit Zoos hat man eine Möglichkeit gefunden, diese Tiere - die teilweise vom Aussterben bedroht sind in den Fokus der Menschen zu rücken und für sie zu kämpfen.
Wer in einen Zoo geht, um Tiere in Gefangenschaft zu beglotzen, interessiert sich deshalb noch lange nicht für Tierschutz. Im Gegenteil pflegt so jemand das Selbstverständnis, die Tiere zu seinem Vergnügen benutzen zu dürfen. Und um für Tiere zu kämpfen, dürften die Zoos so ziemlich die letzten Unternehmen sein - ihr Ziel ist die Objektivierung und Zurschaustellung für Profit, nicht Tierschutz - der dient ihnen nur der Werbung und als billiges Feigenblatt.
"Wer in einen Zoo geht, um Tiere in Gefangenschaft zu beglotzen, interessiert sich deshalb noch lange nicht für Tierschutz."
Das hab ich so nicht geschrieben. Aber es hat Einfluss auf Menschen weil ihnen üblicherweise Dinge egal sind die sie nicht kennen. Kinder gehen öfter mal in den Zoo und werden damit groß, dass es Löwen, Elefanten, Seelöwen und Pinguine gibt. Und sie werden darauf sensibilisiert. Aus demselben Grund warum Leute heutzutage unsensibel werden, wenn sie ständig am PC hocken statt was mit Menschen zu unternehmen. Und ich sagte auch nicht, dass die ZOOs dafür kämpfen, sondern nur dass sie Tiere zeigen. Dass es Zoos um Geld geht und sie viel davon brauchen ist klar.
Ka wie man so viel zwischen den Zeilen lesen kann bei dem was ich geschrieben habe. Es geht um die psychologische Komponente Tier. Und ich sagte nicht, dass jeder im Zoo gehirngewaschen wird Tiere zu mögen oder zu unterstützen. Aber es war ein Weg den Menschen diese Tiere näherzubringen.
Mit Kindern Tierfilme zu schauen, wäre der bessere Weg, wenn es darum ginge, ihnen Tiere nahe zu bringen. Zoos sind aber Funparks mit Gefangenen und vermitteln ein falsches Bild von Tieren.
Besser / schlechter Pillepalle. Es geht um Sensibilisierung und nicht Gehirnwäsche. Also der Zoo hier bei mir ist absolut kein Funpark. Wie und ob Zoos tierisches Leben artgerecht behandeln ist nicht Teil der Diskussion.
Es geht nicht um Sensibilisierung, sondern um Objektivierung. Doch, ein Zoo ist eine Freizeiteinrichtung, um Gewinne zu schreiben. Die hehren Ziele sind reine Werbung und Alibi, nicht mehr. Zoos geben about 2-5% der Gewinne in Tierprojekte - mehr isses nicht.
Es geht um Sensibilisierung deswegen meine Antwort. Wenn du eine andere Meinung hast schreib deine Eigene und wenn du das schon getan hast. Fein - aber mit mir brauchst nicht zu diskutieren weil wir das Thema auf einer völlig unterschiedlichen Ebene sehen.
...und die Erde ist eine flache Scheibe. Sonst fielen die Menschen auf der anderen Seite ja runter. So ist es mit der Meinungsfreiheit: alles Ansichtssache.
wenn einem die Argumente ausgehen versucht man sich Gehör zu verschaffen indem man den Anderen abwertet. alles klar. du darfst mich für die dümmste Person der welt halten und es kratzt mich kein stück. gelle ? :) Ich bin nicht der einzige Aluthutträger hier wie mir scheint.
Du missverstehst meinen Kommentar. Der Hinweis sollte dahin gehen, dass es sich lohnt, verschiedene Ansichten auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, und dass zwei Ansichten diesbezüglich nicht per se gleichwertig sind. Es erscheint mir deswegen in einem Sachdiskurs nicht zielführend, ihn unter Verweis auf die Meinungsfreiheit vorzeitig zu beenden.
Nochmal: Für mich gehts um die psychologische Komponente des Ganzen. Und Sensitivierung. Ich sehe keine Objektivierung also wieso sollte ich drüber nachdenken? Im Gegenteil. Hast du mal Kinder im Zoo beobachtet ? Objektivieren tun Erwachsene. Ob sich die um Tiere scheren oder nicht wird in der Kindheit festgelegt.
Doch, genau dort, in der Kindheit, entsteht das Selbstverständnis für den Umgang mit den Tieren - ob wir sie als Sachen ansehen, oder als die liebenswürdigen Persönlichkeiten, die sie sind. Darüber wird entschieden, wenn die Eltern den Kindern vorleben, es sei in Ordnung, Tiere einzusperren, Tier zu benutzen, Tiere zu töten. Kinder selbst sind ohne diese Indoktrination erstmal empathische Wesen. Deshalb ist es wichtig, ihnen nichts Falsches vorzuleben.
Zuletzt überträgt sich die Verächtlichkeit, mit dem Menschen die Tiere sehen, auch darauf, was ihnen Menschen gegenüber als angemessen verkauft werden kann - nur so werden Menschen dazu gebracht, Menschen zu objektivieren - sie werden, das ist ein sich wiederholendes Phänomen - zu Tieren entmenschlicht, um dann unmenschlich behandelt zu werden. Die Sache reicht also weit über die Mensch-Tier-Beziehung hinaus.
Das gefällt mit bei Schweinen und Kühen auch nicht - auch gefällt mir nicht, das der Horizont unseres Igel auf einen Hinterhof beschränkt ist, oder er sich eben auf Straßen begeben muss, die für ihn zur Falle werden ... ebenso wenig gefällt mir meine Wohnsituation, die mich auch immer an Käfighaltung erinnert, und das alljährliche Theater mit dem Retten (müssen) von wandernden Amphibien .. Die Welt ist alles andere als optimal organisiert, was unschön ist.
Zoos sind Relikte aus einer Zeit, in der wir noch Menschen ausgestellt haben um Sensationsgier zu bedienen - inzwischen können sich die kaum noch über die Runden retten. Sofern sie aber helfen (können), ein bisschen Biodiversität zu wahren, kann und mag ich sie lassen.
Es geht nicht um Auswilderungen, sondern um den Genpool - z. B. beim Tasmanischen Teufel könnte das hilfreich sein, bis ein Mittel gegen den Krebs dort gefunden ist.
Ah, okay. Die Bedeutung der Biodiversität für die Ökostabilität eines Habitats ist davon natürlich nicht berührt.
Auf gut Glück eine Spezies in Leid zu erhalten, für den Fall, dass ihre Gene mal nützlich werden könnten - das wäre nun wirklich kein Motiv, all den Unbill der Zoos fortzusetzen, imho. Nicht verhältnismäßig.
Mag sein, aber der Verzicht kann zu unwiederbringlichen Verlusten führen, so wie wir Lebensräume zerdeppern ...
Diese Verluste werden durch die Konservierung einzelner, trauriger Letzter ihre Art aber nicht gemindert.
Wie wir an dem erfolgten Wiedererscheinen von Wildpferden, Wisenten und Rindern sehen können, kann man so einiges, wenn man Gegenden mit entsprechenden Umweltbedingungen hat und es einen ausreichenden Genpool gibt.
Ja, da hat das Googeln drei Arten ausgespuckt. Die, die die Zoos sich auf die Fahnen schreiben. Drei ist nur eben nicht viel.
Waldrapp, Goldenes Löwenäffchen, Hawaii-Gans, Kalifornischer Kondor, ... Die Liste ist bedeutend länger und das weißt du!
Die Liste ist auch dann ein Witz gegen die Zahl der Arten, die derzeit jeden Tag sterben. Da erschließt sich mir der Sinn nicht, der ja rechtfertigen soll, das Raubkatzen und Primaten in krankmachender Gefangenschaft zum Begaffensobjekt instrumentalisiert werden.
Wenn wir eine einzige Art vor demAussterben retten, dann ist das für mich ein Erfolg! Gibt es für dich da eine Schwelle: erst wenn Zoos jedes Jahr soundsoviele Arten retten dürfen sie existieren?
Komisch, in einem anderen Thread , in dem es um den Feuersalamander ging - auch eine Art, die gerade durch Nachzuchzucht in Zoos vor demAussterben gerettet wird - glaubte ich dich so zu verstehen, dass du das doch für sinnvoll hältst. Jetzt, hier wiederum, schreibst du, dass sich dir der Sinn nicht erschließt?
Dass man darüber nachdenken muss, welche Arten in Zoos gehalten werden können, dass man die Haltungsbedingungen kritisch betrachten muss, das habe ich an anderer Stelle bereits mehrfach geschrieben. Warum bringst du das an dieser Stelle, wo es ja gar nicht in den Kontext passt? Tut mir leid, irgendwie kommt mir das wie ein Ablenkungsversuch vor.
Der Sinn erschließt sich mir im Prinzip Hoffnung, aber in Relation kann er das Leid nicht aufwiegen, das Zoos verursachen. im Kontext dieser Abwägung - und der darf nicht ausgeblendet werden - erschließt sich der Sinn dann eben doch nicht mit genug Gewicht.
Die Ablenkung sehe ich mehr in dieser Nebenaufgabe von Zoos.
Also war es doch verkehrt, dass es all diese Arten heute wieder frei lebend gibt, also darf der Feuersalamander nicht gerettet werden?
Rettet doch den Feuersalamander. Aber wenn das nur geht, wenn dafür Qual und Unrecht geschehen, dann lasst es lieber. Zumal dieses Tier ja nur so besonders wird, weil es vielleicht gerettet werden kann. Wir wissen alle, dass die Eisbären dem Untergang geweiht sind. Zählt der Salamander also mehr, als der Eisbär?
Was soll das jetzt? Darf der Feuersalamander also nicht gerettet werden, wenn man nicht auch die Rettung des Eisbären garantieren kann?
Man muss jede Tierart einzeln betrachten. Auch das scheint nur nur wieder wie ein Ablenkungsversuch!
Nein. Du erklärst quasi, dass jeder Unbill der Welt durch die Rettung des Feuersalamanders aufgewogen würde. Das ist ein schwaches und nicht haltbares Argument. Klar müssen wir von dem mal wegkommen. Ablenkung ist da einfach geboten.
Entschuldigung, wo habe ich den Eindruck erweckt, dass für mich
jeder Unbill der Welt durch die Rettung des Feuersalamanders aufgewogen würde (?)
Durch Dein beharrliches Verweilen auf der ausgiebig erschlossenen Kausa Feuersalamander.
Na, das ist doch mal ein schlafendes Argument!
Wenn es dir nicht ins Konzept passt darf mir der Feuersalamander nicht mehr wichtig sein!
Ich finde Feuersalamander toll. Ich finde auch Dinos toll. Trotzdem wäre Jurassic Park eine Schnapsidee.
Der Unterschied ist, dass es für den Feuersalamsnder einen unverandert geeigneten Lebensraum gibt, in dem er sich nach dem Seuchenzug wieder ausbreiten könnte.
Aber damit ist es wohl raus: anders als deine bisherigen Bekundungen Aussagen, bist du gegen die Rettung des Feuersalamanders.
Rette den Feuersalamander, ohne neue Wildtiere einzufangen und leidvoll zu halten, dann hast du meinen Segen. Da bin ich absolut dafür, also hör bitte auf, zu erzählen, ich sei dagegen.
Es ist ein Punkt, der weder für die Biodiversität, noch für die Ausgaben der Zoos eine Rolle spielte. Es ist eine Marginalität. Auswilderungen finden fast nicht statt. Nachzuchten für die Gefangenschaft, der Zoo als "Arche Noah", die niemals irgendwo ankommt - darin liegt überhaupt kein Sinn.