Was hältst du vom Gendern?
81 Stimmen
27 Antworten
Ich halte das für vollkommen überflüssig, Respekt wird nicht durch diese Änderung erreicht, den hatte man vor dem gendern auch, wer ihn nicht hatte, wird ihn durchs gendern auch nicht erlangen.
Die Ungleichheit der Geschlechter in der Sprache liegt darin, dass es eine weibliche Endung gibt, aber keine gebräuchliche männliche Endung. Eine Neueinführung von männlichen Endungen würde sich kaum durchsetzen. Um Gleichheit zu schaffen, wäre es viel einfacher, den Gebrauch der weiblichen Endung zu reduzieren, wie es zB im Englischen der Fall ist. Besonders das '-innen' im Plural bei gemischten Gruppen halte ich für absolut verzichtbar.
Die generische Form erscheint erst dadurch als Maskulinum, dass das Weibliche durch die Endung ausgesondert wird. Als 'Mensch' fühlen sich so gut wie alle angesprochen. Das liegt daran, dass es zum Glück noch nicht üblich ist, Frauen 'Menschinnen' zu nennen. Auch 'Gast' war früher kein Problem, bevor jemand auf die verrückte Idee von 'Gästin' kam.
Einen Artikel für alle gibt es übrigens auch im Plattdeutschen, das 'de', quasi ein gemeinsamer Nenner von 'der' und 'die'. Das neutrale 'das' sollte besser Objekten vorbehalten sein. Was heute grammatisches Geschlecht genannt wird, hatte ursprünglich nichts mit Geschlecht zu tun, sondern mit der Trennung von Subjekt und Objekt. Das zusätzliche "Femininum" ist eine hierarchische Zwischenstufe, ein Subjekt gegenüber Objekten, aber Objekt für ein Subjekt. Das zeigt sich auch in Begriffen wie 'die Mannschaft','die Armee'und 'die Truppe', die ja alles andere als weiblich sind.
Auch die Niederländer gehen diesen Weg.
https://www.tagesanzeiger.ch/gendern-hollaender-haben-die-weibliche-form-abgeschafft-471828220326
Es ist auch richtig. Das Gendern macht die Diskriminierung allenfalls größer.
https://www.tagesspiegel.de/kultur/gendern-macht-die-diskriminierung-nur-noch-schlimmer-4192660.html
Nennt man die Fußballfrauen auch Mannschaft? Und was ist mit Mannheim?
Eine exakte Sprache, mit der das Geschlecht berücksichtigt werden könnte, bräuchte drei Formen. Eine generische für beide (zB i ) und gemischte Gruppen (is), eine weibliche (a as) und eine männliche (o os).
1 wäre dann 'Spielis', 2 'Spielos', 3 'Spielas'.
Die wichtigste Form ist aber die generische, das Geschlecht muss ja nicht immer eine Rolle spielen.
Waaaaas? Das ist ja quasi: Maskulinum (-er), Femininum (-in), unspezifisch (-*in) 😱
'-er' ist keine maskuline Endung, sondern eine generische Grundform ohne geschlechtspezifische Anhängsel. Sind 'Schwester' und 'Mutter' auch maskulin? Und bei den meisten weiblichen Formen mit -erin bleibt das -er erhalten, das wäre dann also zugleich männlich und weiblich.
Das Anhängsel '-in' für Frauen ist eine Ausgrenzung, es bedeutet, dass sie nicht normal sind. Das ' -*innen' ist also keine gemeinsame Form für alle, sondern eine Ausgrenzung für alle. Zum Glück kann man es auch einfach sein lassen.
Selbstverständlich ist -er ein Suffix, das mit dem Maskulinum assoziiert ist. Woher sollen Wörter, die mit -er gebildet werden, denn sonst ihr Genus erhalten?
Auch der Rest deines Kommentars ist so nicht korrekt. Wieso setzt du Genus und Sexus gleich, auf welcher Grundlage beurteilst du das neue -*in Suffix?
Das -er ist generisch und gilt für alle. ZB auch in dem Fragewort 'Wer', da gibt es keine Sonderform für Frauen. Oder müsste nach deiner Vorstellung mit 'Wer*in' gefragt werden?
Ursprünglich wurde über das Genus nur zwischen Subjekt und Objekt unterschieden. Mit dem zusätzlichen "Femininum" wurde eine hierarchische Zwischenstufe geschaffen, ein Subjekt gegenüber Objekten, aber Objekt für ein Subjekt. Nicht aus Anerkennung der Frauen, sondern um sie als Objekt zu unterwerfen.
Das -er ist generisch
Welches Genus soll denn bitte "generisch" sein? Maskulinum? Femininum? Neutrum?
Warum vermischst du verschiedene Kategorien, Genus und Sexus, miteinander? Wieso streitest du ab, dass das -er Suffix der Träger des Genus Maskulinum in Personenbezeichnungen mit -er ist? Und wie kannst du diesen Unsinn so selbstsicher einem promovierten Linguisten an den Kopf werfen, ohne dabei vor Scham zu implodieren?
Du sagt doch selbst, dass man Sexus und Genus nicht gleichsetzen soll. Aber hältst an der sexistischen Benennung der Genera in Maskulinum, Femininum und Neutrum fest. So wie der Pudding nicht männlich und die Armee nicht weiblich ist, ist das '-er' nicht maskulin, sondern einfach die Grundform für alle Subjekte.
Vom Gendern halte ich überhaupt nichts!
Es ist so unnötig wie ein Kropf, wie wir hier im Schwabenländle sagen, wenn etwas völlig unsinnig ist!
Das Gros unserer Gesellschaft ist gegen's Gendern! Also wird die große Mehrheit von einer unbedeutenden Minderheit gepiesackt! Nicht zu fassen!
Danke! Liebe Grüße und gute Wünsche!
Regilindis
Mache ich nicht, brauche ich nicht, kann von mir aus weg.
In der deutschen Grammatik ist bereits eine Form vorgesehen, um beide Geschlechter anzusprechen - diese nutze ich auch. Ich denke, dass es falsch ist, beispielsweise an Universitäten dazu gezwungen zu werden, falsches Deutsch zu nutzen.
"Die generische Form erscheint erst dadurch als Maskulinum, dass das Weibliche durch die Endung ausgesondert wird."
Ok, ich würde diese Sache so formulieren (nur ein Vorschlag):
im Grunde gibt es (semantisch gesehen) 3 Bedeutungen:
"die Spieler des FC Bayern"
1 alle Spieler und Spielerinnen aller Mannschaften des Vereins (generisches M.)
2 die männlichen Spieler der gerade spielenden Herrenmannschaft (normales Maskulinum)
"die Spielerinnen des FC Bayern"
3 damit sind nur Frauen gemeint
Die generische Form schließt ja nicht mal Frauen aus, vielmehr liegt das Problem darin, dass unklar bleibt, ob 1 oder 2 gemeint ist. Das kann man nur aus dem Kontext erschließen.
D.h. man muss es sich aus dem Zusammenhang klar machen, ob nun wirklich die Herrenmannschaft gemeint ist (könnte ja sein) oder eben ein generisches Maskulinum gemeint ist (Frauen und Männer).