Viel Prozent Steuerermäßigung sollen ausländische Fachkräfte erhalten?

Wenn schon, dann richtig.

Das wäre ein Verstoß gegen die Gleichbehandlung, die das Grundgesetz fordert.

Ich finde die Idee nicht deshalb schlecht, weil ich Fachkräften aus dem Ausland nichts gönnen würde oder so. Ich halte sie deshalb für am Ziel vorbei, weil die Einkommensteuer nun mal nicht den Löwenanteil bei den Abzügen beim Gehalt ausmacht!

Jeder, der seine monatliche Gehaltsabrechnung mal genauer anschaut, wird genau das auch feststellen. Mein Gehalt liegt zum Beispiel recht dicht am Mediangehalt in Deutschland, also dem Gehalt, bei dem genau so viele mehr wie weniger verdienen. Sprich, ich bin damit ziemlich genau "in der Mitte", nicht überdurchschnittlich gut, aber halt auch nicht im irgendwie prekären Bereich oder so.

Auf meiner Gehaltsabrechnung macht die Steuer nur ungefähr 1/3 der gesamten Abzüge von meinem Bruttogehalt aus! Die anderen 2/3 sind die Sozialversicherungsabgaben, wovon wiederum der größte Batzen und mehr als die Hälfte dieser Gesamtsumme die Rentenversicheurng ausmacht, gefolgt von der Krankenversicherung.

Damit ich bei meinem Gehalt überhaupt mitbekomme, dass sich was spürbar geändert hat, müsste sich dort etwas an der Hunderter-Stelle im Auszahlungsbetrag ändern (oder kennt einer von euch die 10er- und 1er-Stellen oder gar die Cents bei seinem Nettogehalt ;)? Seid ehrlich :D!). Dafür wiederum müsste man mir locker 30% meiner Steuerlast erlassen! Und das würde für mich immer noch keine wesentliche Veränderung in meinem Lebensstil bedeuten, aber in Summe deutschlandweit betrachtet ein enormes Loch in die öffentliche Haushalte reißen. Von daher sind Steuersenkungsversprechen immer eine ganz schöne Augenwischerei für Normal- und selbst für Gutverdiener...

Der wesentlich wichtigere Ansatz für die Anwerbung ausländischer Fachkräfte wäre es meiner Ansicht nach, ihnen den Weg nach Deutschland zu vereinfachen, weniger Bürokratie, weniger deutsche Arroganz bei der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse, schnellere und einfachere Prozedere rund um Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen. Ebenfalls würde ich es total gut finden, wenn von staatlicher, nicht nur von ehrenamtlicher, Seite aus mehr Angebote geschaffen werden würden, um Menschen das Ankommen im gesellschaftlichen und sprachlichen Sinn deutlich zu erleichtern. Und natürlich müssen auch wir als Gesellschaft endlich kapieren, dass Abschottung und Fremdenfeindlichkeit das exakte Gegenteil von dem sind, was wir brauchen, damit der Laden hier weiterlaufen kann wie gewohnt! Aber genau da hapert es ja, wenn man sich die Umfragewerte von AfD und CDU aktuell so anschaut...

Warum suchen wir überhaupt Fachkräfte im Ausland, wir haben doch selbst genügend, aber die beziehen ja Bürgergeld. Was nützt mir ein Facharzt aus

Chile, den ich überhaupt nicht verstehe, und ob er eine Fachkraft ist, wer hat das geprüft. Dies ist meine Meinung, aber jeder denkt anders.

Wer hier lebt und arbeitet muss wie alle anderen auch die normalen Steuersätze zahlen