Umfrage : welchen Staatsmann / Präsidenten habt ihr am meisten bewundert?

Michail Gorbatschow 32%
anderer Staatsmann / Präsindent ( welche ? Welcher ? ) 25%
Nelson Mandela 16%
John F. Kennedy 11%
Charles de Gaulle 6%
Helmuth Kohl 5%
Kemal Atatürk 3%
Lech Walesa 2%
Margaret Thatcher 0%
Silvio Berlusconi 0%

63 Stimmen

14 Antworten

Michail Gorbatschow

Gorbi und Mandela

Zu Gorbi: freiwillig auf so viel Macht zu verzichten und dies relativ unblutig ist schon eine starke Sache. Außerdem ist er einer der wenigen Politiker gewesen, dem ich vertraut habe, dass ihm das Wohlergehen der Bevölkerung wichtiger war als seine eigenen Interessen und sich selber größer zu machen.

Mandela: sein Werdegang vom Gefängnis zum Staatspräsidenten und dass er trotz seiner schlimmen Erfahrungen nie verbittert war und sich nach seiner Machtübernahme gut und vernünftig gegenüber den Weißen in Südafrika verhalten hat.

anderer Staatsmann / Präsindent ( welche ? Welcher ? )

Nach allem was ich über Helmut Schmidt gesehen und gelesen habe finde ich ihn äußerst bewundernswert.

Michail Gorbatschow

Ein Paradebeispiel für jemanden, der das wohl seines Landes vor geheucheltem Nazionalstolz gesetzt hat.

Charles de Gaulle

Von den genannten tatsächlich am ehesten und weitesten ihn.
Ich bewundere seine Offenheit und Annäherung an der einstigen Erzfeind Deutschland. Vor allem in seiner Rolle als einstiger Widerstandkämpfer gegen das deutsche Reich, bei der man eigentlich eher vermuten könnte, dass er es Deutschland bzw. dem deutschen Volke heimzahlen oder zumindest übel nimmt.
Aber das tat er nicht nur nicht, sondern sogar im Gegenteil - er suchte die Freundschaft. Nicht etwa zu einem übermächtigen Deutschland, sondern zu einem besiegten am boden liegenden Deutschland. Er hatte erkannt, das das Verhalten nach dem ersten Weltkrieg das schlechteste gewesen war, was man hätte tun können und auch tat und das Deutschland durchaus ein sehr wertvoller Alliierter sein könnte. So wertvoll, das er sogar einstige oder bestehende Alliierte hinter diesem anstellte.
Das spricht für einen hohen Charakter und große Weitsicht.

Wenngleich dieser Mythos der Erbfeindschaft eigentlich eine Lüge war um eine historische oder gar natürliche Feindschaft und einfach Kriege zu rechtfertigen, kann man nicht leugnen, dass es eine oftmals sehr schwierige Beziehung war.

Ich unterstütze seine Sichtweise, dass Frankreich und Deutschland enge Partner sein können und auch müssen, und man in Europa allgemein zusammenarbeiten muss, um nach außen hin aber auch intern stark auftreten kann.
Ich halte ihn dahingehend für einen Mitbegründer der EU. Wenngleich diese natürlich noch stark verbesserungs- und ausbaubedürftig ist.
So halte ich auch seine Idee für wichtig und richtig, dass Europa zwar eng zusammenarbeiten müsse, um fortzubestehen, aber es trotz allem ein Bündnis souveräner Staaten sein könne oder solle.
Zwar wird er dahingehend als ein Gegner der EWG (Vorläufer der EU) angesehen, aber im Grunde denke ich nicht, dass seine Vision eine Einheit ausschließt bzw. ablehnt, sondern vielmehr so, dass diese Einheit eben nicht zentralistisch ist. Aber gut ... das bringt Vor- wie auch Nachteile.

Auch einfach seine kritische Haltung welche er gegenüber den USA und England hegte schätze ich und hat sich heute mehr denn je als sehr visionär gezeigt.
Ich sage nur mal Brexit und Trump.
Er verfolgte eine europäische Autonomie, eine Loslösung von den USA, welche ich ebenfalls für wichtig erachte, vor allem in Zeiten wie diesen wo vor allem unter einem Trump, die Partnerschaft zu den USA und vor allem auch die Abhängigkeit von den USA uns vielmehr auf die Füße fällt. Weil ja... man sieht es bspw. in der Ukraine, Europa ist nicht gerade einig, wehrfähig und souverän.
Hängt nach wie vor am Rockzipfel von Mama, aber eigentlich ja eher Tochter US-Amerika.
Und was England angeht, sehe ich da leider keinen all zu positiven Wert für eine europäische Gemeinschaft. England agiert nämlich ähnlich wie die USA mit ihrem America-First, was jetzt echt nicht nur ein Wahlslogan von Donald Trump ist, sondern vielmehr Markenzeichen.

Beide Staaten wollen die Kontrolle und eben vor allem den Eigennutz, aber sind nicht wirklich am allgemeinen Nutzen und Zufriedenheit ihrer Partner interessiert. Sie wollen es vielmehr für sich selbst ausschlachten und wenn es nicht mehr passt oder schmeckt, dann werden die Partner fallen gelassen.

anderer Staatsmann / Präsindent ( welche ? Welcher ? )

Helmut Schmidt. Prinzipientreu klar und nachvollziehbar mit den richtigen Durchblick ohne von Parteivorgaben vernebelt zu sein. Geradlinig und wenn es drauf ankam pragmatisch.