Studienwahl?

Cybersecurity HSNR 50%
Lehramt Gymnasium 50%
International Relations HSRW Kleve 0%
Computing Science Radboud 0%
Security Studies Leiden 0%

2 Stimmen

1 Antwort

ein Studium suche wo ich zum Spezialisten ausgebildet werde

Das wirst du in jeder Studiendisziplin, sofern du lange genug studierst (sprich Master, wenn nicht sogar Doktorat). Dass Bachelorstudiengänge so generalistisch sind liegt daran, dass man ja erstmal ein Fundament an Grundwissen braucht, bevor man „richtig loslegt“. Medizin wäre dann in dieser Hinsicht auch nichts für dich gewesen, denn da fängt man ja auch nicht gleich mit der Facharztausbildung an.

Übrigens sind Ausbildungen spezieller, weil die anders als ein Studium auf einen bestimmten Beruf vorbereiten. Insbesondere vor dem Hintergrund von zwei abgebrochenen Studiengängen möchte ich mal die Idee in den Raum werfen, statt eines dritten Studiums lieber eine Ausbildung anzufangen.

Ich kann zu den genannten Studiengängen nichts aus eigener Erfahrung sagen. Ich kann aber zu folgendem etwas sagen:

Am liebsten Arbeiten in internationaler Organisation (NATO, BSI, BND, UN, Amnesty etc.)
Sicheren Job (noch etwas wichtiger als internationale Chancen)
Gutes Gehalt

Punkt 1 widerspricht sich quasi mit Punkt 2 und 3. Gerade die internationalen Organisationen sind die, die zuhauf Praktikantenstellen ausschreiben, diese aber nicht oder schlecht bezahlen. Und junge Leute stehen dafür dann Schlange, weil sie dann sagen können „Ich hab mal bei [hier bekannten Organisationsnamen einfügen] gearbeitet!“. Dass man sich davon nichts kaufen kann, merken sie dann erst, wenn sie mit 30 in die bezahlten Stellen auch nach dem dritten Praktikum nicht kommen.

Und ganz allgemein gesagt: Ein sicherer Job ist letztendlich sowieso Illusion, weil sich jederzeit politische, wirtschaftliche oder soziale Umstände ändern können. Kommt irgendein US-Präsident mit Zöllen, werden Jobs abgebaut; kommt eine Pandemie, gibt es quasi Berufsverbot; kommt KI, werden manche Berufe gar nicht mehr gebraucht. Jeder muss letztendlich immer, für den Rest des Lebens, damit rechnen, sich eventuell notgedrungen doch einmal umorientieren zu müssen. Und umgekehrt haben schon genug Leute das, was sie ursprünglich mal als „Notlösung“ angefangen hatten, mit Freude bis zum Renteneintritt fortgeführt. Insofern, löse dich innerlich vom Kriterium „sicherer Job“ und sieh stattdessen lieber zu, dass du mit Mitte 20 dann überhaupt mal irgendwie mit irgendwas weitergekommen sein wirst, damit du nicht im Gegenteil in der sicheren Dauerarbeitslosigkeit landest.

Und was deine eigentliche Frage zur Studienwahl betrifft: da du schon zweimal darauf hereingefallen bist, dich mit der Wahl dessen, was sich auf dem Papier toll anhört, in die Nesseln gesetzt zu haben, lerne dein nächstes Studium erstmal in real kennen, bevor du es wählst. Setz dich probeweise in Vorlesungen von der Disziplin (muss ja nicht dieselbe Uni sein), damit du im Voraus überlegen kannst, ob das Fach und seine üblichen Arbeitsmethoden zu dir passen.