KIT oder Hochschule Mannheim?
Hallo, ich komme aus Ausland und bin ein bisschen verwirrt.
Ich habe in meinem Land Mathematik studiert.
Ich habe einerseits einen Studienplatz - Bachelor Informatik- bei Hochschule Mannheim bekommen und andererseits habe ich mein alte Bachelor-Zeugnis bei KIT anerkennen lassen (höheres Fachsemester) um vom ditten Semester mit meinem Studium - Bachelor Mathematik mit Anwendungsfach Informatik anzufangen.
Ich weiß wirklich nicht, wofür ich mich entscheiden soll. Ich will zukünftig als Informatikerin (programmiererin) arbeiten.
(Hochschule Mannheim: insgesamt 3 Stdn unterwegs
Uni KIT: insgesamt 1.30 Stdn unterwegs)
Was ist mit den Berufsaussichten?
3 Antworten
Am KIT wirst du sicher deutlich mehr lernen (das wissen auch zukünftige potenzielle Arbeitgeber).
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Lies auf jeden Fall auch https://www.sle.kit.edu/vorstudium/welchehochschulform.php
und sei dir bewusst, dass KIT eine der 11 deutschen Elite-Universitäten ist, die Hochschule Mannheim aber einfach nur eine FH (= Fachhochschule).
Mein Eindruck ist, dass der Fragesteller bestenfalls an einer FH Mathematik studiert haben kann. Dort aber lernt man ja i.W. nur zu rechnen.
Hätte er wirklich an einer Uni ein Mathematik-Studium erfolgreich abgeschlossen, wüsste ich auch nicht, wofür er dann noch Informatik studieren müsste (und gar noch an einer FH: Der Unterschied zwischen FH und Uni wäre ihm dann doch sicher bewusst, oder?).
Was "in seinem Land" Mathematik genannt wird, weiß ich ja auch nicht.
Mein Eindruck ist, dass der Fragesteller bestenfalls an einer FH Mathematik studiert haben kann.
Aufgrund der theoretischen Ausrichtung gibt es kaum Mathematik Studiengänge an FHs und dazu gibt es im Ausland keine FHs. Eigentlich gibt es die auch in Deutschland nicht mehr.
Dort aber lernt man ja i.W. nur zu rechnen.
Das ist schlichtweg falsch. Auch in verwandten Studiengängen wie Informatik werden an FHs selbstverständlich Dinge wie Beweisverfahren gelehrt, v. A. wenn es sich um einen Bachelor of Science handelt. Der Anteil der Mathematik ist insgesamt meist nicht so ausgeprägt, aber im Informatik Teil finden genauso anspruchsvolle Beweise wie an der Uni statt.
Mathematik-Studium erfolgreich abgeschlossen, wüsste ich auch nicht, wofür er dann noch Informatik studieren müsste
Informatik beinhaltet weitaus mehr Themen als nur Mathematik. Mit Modulen wie Betriebssysteme wird man in einem Mathematik Studium eher nicht in Kontakt kommen, auch nicht mit Informatik als Anwendungsfach.
Das ist schlichtweg falsch. Auch in verwandten Studiengängen wie Informatik werden an FHs selbstverständlich Dinge wie Beweisverfahren gelehrt, v. A. wenn es sich um einen Bachelor of Science handelt.
Würde mich freuen, wenn's so wäre. Aber:
In meinem Bekanntenkreis findet sich auch ein FH-Professor für Mathematik. In seinen Vorlesungen zu Gruppentheorie hat er jeden Satz auch bewiesen, ist damit aber bei seinen Kollegen angeeckt, da sie der Meinung waren, an einer FH könne und solle man i.A. auf Beweise verzichten. Wie er mir erzählt hat, ging das so weit, dass er sich gezwungen sah, seine Beweise nicht mehr mit dem Wort "Beweis:" einzuleiten, sondern nur noch als "Begründung:" zu deklarieren.
Hallo, ja ich habe an einer Uni studiert und Bachelor Studium abgeschlossen. Mein Ziel ist Informatik. Ich will Informatiker sein denn ich mag Info und weil ich als Frau mit Kopftuch kaum Chancen als Mathematikerin habe was nicht der Fall mit Info ist. Was halten Sie davon?
Ich wüsste jetzt nicht, was dagegen sprechen könnte, auch Frauen mit Kopftuch als Mathematiker ernst zu nehmen.
Da ich selbst Mathematik mit Nebenfach Informatik studiert (und danach 30 Jahre in einem Softwarehaus als Entwickler und IT Consultant gearbeitet habe), ist mir klar, dass Informatik etwas deutlich Einfacheres als Mathematik ist. Konsequenz daraus: Ich würde eine Mathematikerin (auch wenn sie im IT-Bereich arbeitet) mit oder ohne Kopftuch eher ernst nehmen als eine Person, die nur Informatik studiert hat.
Begründung: Gerade im IT-Bereich ist die Fähigkeit, auch recht abstrakt denken zu können, von großem Vorteil. Diesen Vorteil zu nutzen verstanden am ehesten diejenigen meiner Kollegen, die Mathematik oder Physik studiert hatten.
Das war wirklich hilfreich mein geehrter Herr ich danke Ihnen vom ganzen Herzen. Ich bin glücklich wenn Sie mir von Ihrer Erfahrung erzählen können.
Das Problem wäre, ich mache mir Sorgen um die Arbeitszukunft. Ich will nicht was studieren dann zu Hause bleiben meines Kopftuches. Das war ein echtes problem für Freundinnen und bekannten von mir.
Mir ist leichter und lieber an der KIT Mathematik (von zweitem Fachsemester) mit Nebenfach Informatik zu studieren. Mein Plan ist so: ich will zuerst als "informatiker" arbeiten dann zukünftig möchte ich promovieren. Die Klare Frage: ich bin mir sicher dass ich als Mathematiker arbeiten werde wenn ich solches Zeugnis habe aber kann ich als Informatiker tätig sein?
Wer Mathematik mit Nebenfach Informatik studiert hat, wird selbstverständlich auch als Informatiker arbeiten können. Da sehe ich überhaupt kein Problem.
Als "Programmierer" allerdings sollte er/sie sich dann nicht bewerben, da man darunter heute nur noch Leute versteht, die ausschließlich Code schreiben wollen bzw. können. Solche aber benötigt man nicht mehr, da Code zu schreiben heute recht einfach geworden ist und Programmierarbeit nur etwa 15% aller für die Entwicklung von Software notwendigen Arbeiten ausmacht. Als Informatiker wird man eher nur analysieren, Anforderungen definieren und Lösungen konzipieren, den Großteil aller Codierarbeit aber schlechter bezahlten Leuten überlassen:
https://ggreiter.wordpress.com/category/software-engineering/
In meinem Bekanntenkreis findet sich auch ein FH-Professor für Mathematik. In seinen Vorlesungen zu Gruppentheorie hat er jeden Satz auch bewiesen, i st damit aber bei seinen Kollegen angeeckt
Ich kenne nicht einen einzigen FH Professor in diesem Bereich, der mit Beweisen ein Problem hat. Ich habe auch völlig gegensätzliche Erfahrungen gemacht. Zum Beispiel eine Vorlesung zu theoretischer Informatik, welche an einer FH deutlich besser umgesetzt ist als am KIT, auch hinsichtlich der Beweise.
Schwarze Schafe gibt es überall, an Universitäten und FHs. Interessanterweise werden FHs primär von bestimmten Kreisen an Universitäten kritisiert (kleiner Typ: Du gehörst dazu), wovon die meisten jedoch noch nicht einmal auch nur einen Fuß in eine FH gesetzt haben.
Stattdessen empfiehlst du lieber eine Universität, mit der du anscheinend keine wirklichen Erfahrungen hast. Die TUM ist entsprechend ihres Rufes sehr gut, selbiges trifft jedoch in nicht auf das KIT zu. Ich könnte hier unzählige Vorfälle am KIT aufzählen, welche von katastrophaler Organisation (wie Studenten müssen eine wichtige Klausur bei 5° C im Klausurenzelt schreiben) bis hin zu regelrechter Schikane der Studenten reichen. Aber die Kurzfassung in Worten eines KIT-Dozenten ist:
Wenn sie jemand fragt, wofür KIT steht, sagen sie bitte "Keine intakte Tafel".
Interessante Erfahrungen. Danke. Richtig ist: Am KIT war ich tatsächlich nie (kenne es also nur aus zweiter Hand). Studiert — Mathematik mit Nebenfach Informatik — habe ich an der TUM zu einer Zeit, als es das KIT noch gar nicht gab.
Für die Arbeit als reine Programmiererin wärst du mit beiden Abschlüssen völlig überqualifiziert, dafür reicht eine Ausbildung locker. Je nachdem wo du Mathematik studiert hast, bist du das aber womöglich jetzt schon.
Ein paar Details darüber, was du bereits kannst und vorweisen kannst sowie was genau du später machen willst wären allerdings hilfreich. Empfehlen würde ich jedoch keine der beiden Hochschulen.
Hallo. Spricht irgendwas gegen die Uni/TH Karlsruhe? Damit kann man glaube nichts falsch machen. Geh ans KIT, wenn Du es Dir zutraust!
Ich mache mir eigentlich Sorgen um die Berufsaussichten
Glauben Sie dass ich programmieren kann wenn ich Info-Fächer als "Anwendungsfach" lerne?
Meines Erachtens kommt das auf die Veranlagung an. Wer ungeeignet ist, wird sich auch an einer Fachhochschule schwer tun. Deshalb würde ich die formal und vermutlich auch inhaltlich höherklassige Bildung nehmen, in diesem Fall Fall wäre das wohl die Uni Karlsruhe (KIT). Zumal wenn Mannheim noch organisatorische Nachteile hat. Programmieren kann und muss man eh mit Eigeninitiative lernen. Viel Glück bei der Wahl!
Jemand der bereits Mathematik studiert soll in einem Mathematik Studiengang mit einem winzigen Informatikanteil deutlich mehr lernen als in einem reinen Informatik Studium? Eine sehr gewagte Aussage. Zumal es dem Fragesteller offenbar um die praktischen Kenntnisse geht, welche man am KIT lange suchen kann.
Diese Bezeichnung ist absolut nichtssagend da sie primär auf der Forschung basiert und nicht auf der Lehre. Und die Lehre am KIT ist verglichen mit der dortigen Forschung unterirdisch.
Dazu darf man sich als Mathematik Student daran erfreuen, wofür das ganze Geld verprasst wird. Das relativ neue Gebäude der Mathematik Fakultät ist eine ziemliche Fehlkonstruktion (extrem hoher Schallpegel während es regnet).