Sollten arbeitslose gezwungen werden, unter androhung scharfer Sanktionen falls nötig, auch 3-9 Monate an unbezahlten Praktika teilzunehmen, in Unternehmen
des ersten Arbeitsmarktes.
Gemeint, Menschen im Bürgergeld.
Bitte keine polemik, bitte so objektiv wie möglich!
27 Stimmen
8 Antworten
Also möchtest du jemanden, der vielleicht schwere psychische und/oder körperliche Einschränkungen hat und deswegen auf das Bürgergeld angewiesen ist, in unbezahlte Praktika unter der Androhung von Sanktionen, die das Ende seiner Lebensgrundlage bedeuten würden, schicken? Verstehe ich das richtig? Du forderst Objektivität ein, bist aber selbst kein bisschen objektiv bei deiner Fragestellung. Es findet einfach keinerlei Differenzierung von dir statt. Aber gehen wir das doch mal objektiv an. Denkst du, solch eine Androhung oder auch nur so ein Praktikum hilft einer Person, wieder in den Arbeitsmarkt zu kommen? Wie soll das denn funktionieren? Du übst damit Druck auf die Schwächsten der Gesellschaft aus. Auf Menschen, die sowieso schon Probleme haben, Arzttermine oder Therapietermine, zu bekommen. Die am Existenzminimum leben und oft Monate oder gar Jahre auf eine Psychotherapie oder einen Facharzttermin warten müssen. Aber lass mich raten: Wenn du selbst durch einen Unfall oder durch Krankheit in diese Situation kommen würdest, oder vielleicht jemand aus deiner Familie, und dann jemand kommen würde und das fordern würde, dann wäre es ein Riesenproblem, oder?
Meiner Meinung nach dürften Sanktionen wenn überhaupt dann angehen, wenn Jobangebote abgelehnt werden, die tatsächlich eine gute Perspektive bieten langfristig aus der Arbeitslosigkeit heraus zu kommen.
Ein unbezahltes Praktikum, dass auf ein paar Monate befristet ist, ist Beschäftigungstherapie, aber kein Weg aus der Arbeitslosigkeit. Im Gegenteil, es hält ja die Arbeissuchenden davon ab, sich in der Zeit in der Zeit um einen Arbeitsplatz zu bemühen, bzw. in diesem Rahmen Termine wahrzunehmen.
Dafür sind keine Sanktionen angemessen, wenn jemand darauf keinen Bock hat und die Zeit lieber nutzen möchte um sich um dauerhaftere Jobs zu bewerben und Bewerbungsgespräche führen zu können.
Ein sehr guter Ansatz, denn du hier ansprichst.
Studien zeigen, oft bleibt man durch Praktika in der Arveitslossigkeit gefangen
Der erste Arbeitsmarkt ist eigentlich nicht zur Beschäftigungstherapie da. Dafür gibt es ja den zweiten.
Unbezahlte Praktika sollte Niemand machen müssen und es sollte verboten sein solche langen Praktika nicht zu bezahlen.
Das ist so billig. Jeder kann arbeitslos werden und wird es auch irgendwann.