Sind die Paare untreu?
Sind Liebespaare generell untreu? Unabhängig ob sie ihre Untreue offen zugeben oder nicht. Sind Seitensprünge etwas natürliches? Wenn ein Seitensprung unmoralisch ist: Woher kommt die Monogamie?
39 Stimmen
Wo ist das "Nein" als Antwortmöglichkeit?
Wenn du nie Untreue erlebt hast, dann kannst du nicht auf alle schließen. Deswegen habe ich nicht Nein genommen.
19 Antworten
Sind Liebespaare generell untreu?
Nein.
Sind Seitensprünge etwas natürliches?
Nein.
Auch wenn Du das scheinbar nicht hören möchtest.
„Untreue mag moralisch problematisch sein – je nach Beziehungsvorstellung – aber sie ist kein unnatürliches Verhalten. Sie ist sowohl biologisch als auch psychologisch erklärbar und kommt in vielen Kulturen und Spezies vor. Untreue im Tierreich ist weit verbreitet. Auch Tiere, die als „monogam“ gelten (z. B. Schwäne oder Pinguine), zeigen in DNA-Analysen oft, dass nicht alle Nachkommen vom festen Partner stammen. Laut Evolutionsbiologie dient Untreue bei Männchen oft der Verbreitung der eigenen Gene, bei Weibchen kann sie der Sicherung besserer Gene oder Ressourcen dienen. Das zeigt: Untreue ist ein natürliches Fortpflanzungsverhalten, das in vielen Arten vorkommt – also nicht „unnatürlich“.
Menschen sind von Natur aus zu Bindung UND Abwechslung fähig. Psychologen wie Esther Perel sprechen davon, dass wir zwischen Sicherheitsbedürfnis (Bindung) und Entdeckungsdrang (Neugier, Erotik) hin- und hergerissen sind.Das bedeutet: Untreue ist kein Fehler des Charakters, sondern ein Ausdruck innerer Widersprüche, die natürlich sind.
Die Vorstellung, dass „Treue natürlich“ sei, ist kulturell geprägt – vor allem durch Religion, Romantik-Ideal und Gesellschaftsnormen. In vielen Kulturen weltweit gibt oder gab es Formen von offenen Beziehungen, Polygamie oder Seitensprüngen, die akzeptiert oder sogar erwartet wurden.
Die Mosuo leben in der Provinz Yunnan und sind eine matrilineare Gesellschaft. Es gibt keine Ehe im westlichen Sinne. Frauen wählen ihre „Liebespartner“ frei, oft für nur eine Nacht – das nennt sich „Besuchsehe“ (walking marriage).Männer besuchen die Frauen nachts, leben aber weiterhin im Haus ihrer Mutter. Die Vaterschaft ist sekundär, Kinder wachsen bei der Mutterfamilie auf.Sexuelle Exklusivität ist nicht erwartet – mehrere gleichzeitige Beziehungen sind normal und sozial akzeptiert.
Polygamie ist auch in vielen asiatischen Ländern wie bei den arabischen Ländern die Norm usw. Das römische Reich war einer der ersten Reiche, die Polygamie unter einfachen Bevölkerung verboten hatte um sie besser zu kontrollieren. Die Kirche hat diesen Brauch übernommen. Adelige konnten sich trotzdem mehrere Frauen leisten und Könige die Mätressen, Konkubinen.
Auch wenn es viele Menschen nicht hören wollen, kann man aus wissenschaftlichen bzw. biologischer Sicht sagen, dass serielle Monogamie die natürliche Beziehungsform des Menschen ist, somit ist Monogamie nichts unnatürliches sondern entspricht deinen Naturinstinkten. Ich denke genau deshalb leben auch noch viele Menschen so.
Hi,
so romantisch man sich die Liebe auch immer vorstellt und ausmalt: Es ist eigentlich ein ziemlich platter Prozess, der im Körper abläuft.
Es werden, wenn man verliebt ist, einfach vermehrt Glückshormone ausgeschüttet, darunter unter anderem Dopamin. Ist die Ausschüttung dieser Hormone konstant hoch, hat man eigentlich nicht das Bedürfnis, den Partner zu wechseln.
Flachen die Glückshormone jedoch irgendwann ab, fängt es meistens damit an, dass man sich umsieht und sobald man jemanden gefunden hat, der diese Hormonausschüttung wieder nach oben jagt, war es das und man springt weiter.
Manchmal stellt es sich auch ein, dass der Flow relativ schnell wechselt und man irgendwann die Schnauze voll hat von diesem Auf und Ab und dann sagt "Ich bleib Single".
Seitensprünge haben meiner Meinung nach damit jedoch eher weniger zu tun, weil es häufig um die reine Triebbefriedigung geht, um die "Überprüfung des Marktwertes", sich etwas holen was in der Beziehung fehlt, Egopush etc. Das sind meiner Meinung nach psychische Komponenten, die einer Monogamie im Weg stehen und eher Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zulassen.
Wer also in einer Beziehung mit konstant hohem Glückshormonlevel ist und darüber hinaus auch nicht auf ständige Bestätigung im sexuellen Bereich angewiesen ist bzw. einen gut gesprächsbereiten Partner an seiner Seite hat, wird in der Lage sein, eine monogame Beziehung zu führen.
Das ist nur meine eigene, persönliche Interpretation. Es gibt einige interessante Artikel zum Thema Glückshormone in der Liebe, Stresshormone bei Trennung etc für so romantikunbegabte Menschen wie mich.
LG
Nein, Paare sind nicht generell untreu.
Früher war es normal, dass Menschen ihr lebenslang nur mit einem Menschen Sex hatten und zusammengeblieben sind.
Ob das für einen das richtige Beziehungsmodell ist, darf jeder für sich selber entscheiden.
Sind generell genau so untreu wie pauschale Fragen pauschal sind.