Schüler starten Petition für bessere Noten beim Abitur
Über die bereits geschriebene Englischklausur für den Leistungskurs beschweren sich nun Hunderte in einer Onlinepetition: Schüler, Lehrkräfte und sogar Schulleitungen hätten im Nachhinein »massive Kritik an der inhaltlichen Gestaltung der Klausur« geäußert, schreiben die Petenten »im Namen der Schülerinnen und Schüler aus ganz NRW«. Insbesondere die Auswahl und Schwierigkeit der Texte sowie die Aufgabenstellung nehmen sie in den Blick.
- Sie kritisierten demnach zum einen das Textgenre, das nicht wie angekündigt fiktional gewesen sei.
- Zum zweiten eine Aufgabenstellung, die sich um den zuvor nicht eingeführten Begriff »Gentrifizierung« gedreht habe.
- Und zum dritten, dass in einem Prüfungstext »das rassistische N-Wort verwendet« worden sei, »ohne Vorwarnung und ohne Rücksicht auf die emotionale Belastung, die damit für Betroffene verbunden ist«.
Zudem seien sowohl Passagen der zu bearbeitenden Texte als auch das Hörverstehen zu schwer gewesen. In der Petition wird unter anderem gefordert, »eine faire Nachkorrektur« der Klausuren sicherzustellen sowie eine Bonusregelung, etwa in Form von Zusatzpunkten.
Knapp eine Woche nach dem Start der Petition haben knapp 12.000 Personen unterschrieben.
Schulministerium: Intention der Autorin nicht verfälschenDas Schulministerium in NRW weist die Kritik auf Nachfrage zurück. Es sei nicht ungewöhnlich, dass Rückmeldungen kritisch und mitunter auch emotional ausfielen, hieß es aus dem Ministerium. »Lob für die Aufgaben wird hingegen selten geäußert.« Es sei zwar verständlich, dass sich Schüler nach Prüfungen sorgten, aber »aus fachlicher Sicht« sei die Kritik nicht begründet, das Abitur entspreche den Vorgaben. »Die aktuelle Kritik betrifft vorrangig eine Wahlaufgabe, deren zentraler Begriff Gentrification sowohl im Text erläutert als auch in den zugelassenen Hilfsmitteln (Wörterbuch) eindeutig definiert ist.«
Die Aussage über den angeblich non-fiktionalen Text sei nicht zutreffend. »Bei dem Auszug aus der autobiografischen Erzählung von Mary-Alice Daniel handelt es sich eindeutig um einen literarischen Text«, so das Schulministerium. Die Verwendung des N-Worts rechtfertigte das Schulministerium damit, »dass dieser von der – selbst schwarzen – Autorin im Rahmen der Schilderung ihrer Erlebnisse bewusst selbst verwendet wird«, zudem sei er in Anführungszeichen gesetzt. »Den Begriff wegzulassen hätte die Intention der Autorin unangemessen verfälscht«, ist das Schulministerium überzeugt.
30 Stimmen
8 Antworten
Ganz ehrlich? Ich finde, das Abitur-Niveau ist ohnehin auf einem nie dagewesenen Level - und zwar nach unten.
Dieses Gejammere ist lächerlich. Ich finde, man kann von jungen Erwachsenen, die die Allgemeine Hochschulreife erwerben wollen, erwarten, dass sie so flexibel sind, sich auf unbekannte Texte einzustellen. Und dass die Veränderung oder das Weglassen wichtiger Elemente den ganzen Text verändern, könnte man notfalls selbst erkennen.
Ich frage mich, wie solche Abiturienten im Beruf klarkommen wollen.
Ich glaube das Problem ist der unterschied in dem was man unter "sehr hohen Anforderungen" empfindet.
Es gab damals genauso einen gewissen Konkurrenzdruck unter den schülern. Genauso eine Leistungserwartung. Die Streckenweisen ja auch noch höher war wenn man denen Glauben schenkt die meinen das das Niveau sich stetig gesenkt hat.
Die älteren Generationen interpretieren die Anforderungen nicht als hoch oder gar sehr hoch.
🤣
Jedes Jahr gibt es so ein Gejaller. Letztes Jahr war es doch Mathe oder?!
Egal....man muss/sollte klarkommen.
Die Petition bringt eh nix. Es ist gelaufen.
Ernsthaft?
Diesen Schülern soll Reife attestiert werden und eine solche Klausuraufgabe bringt sie an ihre Grenzen?!
Die armen Universitäten und Ausbildungsbetriebe, die diese Human-Resources bekommen
Oh Shocking! Wie haben die armen Seelchen eigentlich den Geschichtsunterricht zum 3. Reich überlebt?
Ersteinmal Leistungskurs. Ich weiss natürlich nicht was das in NRW bedeutet. Aber nach meiner Ansicht bedeutet das das es sich im das höchste Niveau der verfügbaren Bildung handelt. Gerade wenn es Abi ist.
Entsprechend kann man die ansprüche auch Recht hoch ansetzten.
Zum ersten Punkt: die Kritik verstehe ich nicht. Inwieweit macht es einen Unterschied ob der Text fiktional oder real ist? Letztendlich macht man ja im Endeffekt das selbe. Ob der Text real ist oder nicht sollte da keinen Unterschied machen und der Textersteller muss immer davon ausgehen das über etwas gesprochen wird das der Leser nicht kennt.
Zum zweiten Punkt. Hier gebe ich der schulbehörde Recht. Dadurch das der Begriff im Text erklärt wird. Und man auch Materialien benutzen darf die das erklären.
Von einem Abi Englisch Leistungskurs erwarte ich das die prüflinge fähig sind einen Text Verstehens lesen zu können und unverständnisse mit den dictionaries ausräumen können.
Das das ganze einer der Wahlaufgaben ist. Entschärft es noch einmal. Es gefällt einem nicht? Dann macht man halt eine der anderen Aufgabe.
Der dritte kritikpunk ist im Grunde mimimi und ggf sogar selbst rassistisch.
Rassistisch in dem Sinne das die überwiegend weiße prüflingschaft einer schwarzen Person das Wort verbieten will weil es sein kann das die gefühle der weissen prüflingsschaft verletzt werden.
Ansonsten bin ich der Ansicht daß wenn die bloße Benutzung eines einzelnes Wort eine Person so triggert das diese ein Problem dadurch bekommt. Dann ist die Person selbst das Problem. In NRW kann man davon ausgehen das die Menge der prüflinge die wirklich durch eine koloniale Vorgeschichte belastet sind relativ gering ist. Daher kann man davon ausgehen das eben keine zutreffenden Traumata von diesem Wort getriggert werden.
Letztendlich nach meiner Ansicht jammern auf sehr hohem Niveau.
Schülern ist jegliche Anstrengung in Form eines Denkprozesses außerhalb ihres begrenzten NRW-Horizontes abhold!
Ist doch klar! - Wenn ich vorher gesagt bekomme "alles easy" und ich dann merke, dass es schwer wird, dass Allgemeinbildung und WISSEN???!!! - geht`s noch????!!!! - vorausgesetzt wird, (Wissen - für`s Abitur???!!! - also bitte - jetzt mal nicht übertreiben!)
obwohl doch wirklich bekannt sein sollte, dass Schüler im Allgemeinen, Schüler in NRW im Besonderen nichts weiter am Allerwertesten vorbeigeht als BILDUNG, ...
ja dann...
dann kann man schonmal sauer werden!
....und dann verwerfe ich mich auf meine GUTE moralische HALTUNG, dass man das N-Wort nicht sagen darf und Damit habe ich VERDAMMTNOCHMAL das Abitur in NRW bereits in der Tasche zu haben! .... und wehe, irgendjemand verwehrt es mir!
Ironie off (diese Bemerkung geht jetzt besonders an NRW-Abiturienten und ist absolut beleidigend gemeint! . - .... bitte meldet mich!)
Die Kinder sind doch nur deshalb so der Rolle, weil sie die " " nicht erwartet haben und damit nichts anfangen konnten.
Es scheint, als ob du die Herausforderungen der heutigen Jugend nicht in ihrer vollen Tiefe nachvollziehen kannst. Die gesellschaftlichen und akademischen Erwartungen sind heutzutage viel komplexer und intensiver als noch vor 30 Jahren (Schätzung dein Alter). Der Druck, der auf jungen Menschen lastet, sei es durch den Konkurrenzdruck im Bildungssystem, die ständige Leistungserwartung oder die Angst vor der Zukunft, ist immens. Es geht nicht nur um das, was „man früher getan hat“, sondern um die Realität der heutigen Zeit, in der junge Menschen mit einer Vielzahl von Unsicherheiten und sehr hohen Anforderungen konfrontiert sind. Eine differenzierte Betrachtung dieser Thematik würde mehr Verständnis für die heutige Generation fördern