Ohne Ziele im Leben fühlen wir uns verloren - Richtig oder Falsch?

Falsch 68%
Richtig 32%

19 Stimmen

14 Antworten

Ich kann mich grade für keine der beiden Antwortmöglichkeiten entscheiden.

Ich frage mich nämlich gerade, ob wir Menschen nicht ohnehin darauf gepolt sind, immer etwas zu wollen. Wir befinden uns ständig in einem Zustand zwischen Bedürfnis und Bedürfnisbefriedigung. Demnach ist "Ziele" zu haben so etwas wie ein Dauerzustand.

Wenn man allgemein von Zielen spricht, drängt sich mir der Verdacht auf, dass diese Ziele und das Erreichen derer nicht etwas dem Menschen Inhärentes, sondern etwas gesellschaftlich Gefordertes sind.

Wenn Ziele, dann in Bereichen wie schulische Leistung, Selbstoptimierung, Karriere oder Familiengründung.

Und vor allem sind Ziele etwas, das einer Überprüfung von außen standhalten muss. Ziele müssen gesellschaftlich anerkannt sein, sonst werden sie nicht als solche bezeichnet und finden keine Anerkennung.

Angesichts dieser Gedankengänge fällt es mir natürlich schwer, mich für eine der beiden Antwortmöglichkeiten zu entscheiden.

Falsch

Es fehlt leider der ' kommt drauf an' Knopf.

Ich bin z.B schon 50 und werde hoffentlich noch ein paar Jahrzehnte Leben.

Mein Haus ist bezahlt, meine Kinder sind schon groß und ich habe auch schon mehrere Bäume gepflanzt und war auch schon in allen Ländern, die mich interessieren.Karriere habe ich ebenfalls schon gemacht.

D.h ich habe in meinem Leben keine essentiellen Ziele mehr und daher 'nein' .

Wäre ich jedoch noch einmal 20, würde die Antwort aber 'Ja' lauten, da man ohne Ziele immer etwas verloren im Leben steht. Egal, ob es sich um eine Familiengründung oder einen Hausbau handelt etc.

Richtig

In meiner Jugend hatte ich Ziele und hatte große Ambitionen, aber die Umstände und Verhältnisse ließen deren Realisierung nicht zu.

Falsch

Gewiss empfinden manche Menschen so, dies trifft aber nicht auf alle zu.

Ziele zu haben ist grundsätzlich sinnvoll. Sie führen jedoch auch zu Rastlosigkeit und können zudem als gute Ablenkung dienen. Gegen ein Gefühl des "verloren-seins" helfen sie mMn nicht wirklich, sie lenken lediglich davon ab. Bis man ein Ziel erreicht hat, dann gerät man in "Not", sich schnell ein neues suchen zu müssen, damit man sich nicht verloren fühlen muss. Das klingt für mich sehr stressig..

Ich denke auch, Ziele entstehen im Laufe des Lebens oft automatisch, weil es irgendetwas gibt, das man ändern oder erreichen möchte, aber der Sache selbst wegen, nicht weil man verloren ist.

Nicht verloren fühlt man sich m.E., wenn man "angekommen" ist, zufrieden sein und auch mal zur Ruhe kommen kann, wenn man seine persönlichen großen Ziele im Leben erstmal erreicht hat. Was nicht bedeutet, dass man keinen Aufgaben mehr nach geht! Denn Aufgaben sind mMn essentiell wichtig für den Menschen.

Falsch

Ich habe mich auch immer richtig schlecht gefühlt, das ich keine Ziele vor Augen hatte. Es war für mich richtig schlimm, weil alle anderen ne genaue Vorstellung ihrer Zukunft hatten, was sie alles erreichen wollen und so.

Habe aber gelernt, das es nicht wichtig ist. Das ich alles in meinem Tempo erledigen kann und wenn ich keinen 5 jahresplan für Beruf und Familie habe, ist da total ok. Man muss kein Ziel haben, vor allem nicht auf biegen und brechen. Und manchmal dauert es auch einfach, bis du das findest, was dich erfüllt und das kann halt bei jedem unterschiedlich sein.