Musstet ihr euch schon mal rechtfertigen?

Ja 93%
Ne 7%

15 Stimmen

8 Antworten

Ja

Natürlich, wie so ziemlich jeder.

LG Yankee

Ja

Klar.👍 Wer muss das nicht im Leben? Man ist auf viele angewiesen und denen kann man nicht einfach aus dem Weg gehen.

Ja

Natürlich, sowohl privat als auch beruflich, aber im Endeffekt musste ich mich und muss ich mich auch noch heute natürlich im beruflichen Zusammenhang häufiger rechtfertigen als privat.

Ja

Klar, immer im Leben erwarten das andere von enem.

Familie, Freunde, Freund/Freundin, Rechtsanwalt, Behördenmitarbeiter.

Bin mittlerweile so gefestigt, daß das bei mir nicht mehr geht, bin halt keine 20 mehr.

Ich muß mich im Leben nicht mehr rechtfertigen, nur weil es anderen Leuten nicht passt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Immer wenn ich eine VERANTWORTUNG eingehe.

Das Wort Verantwortung ist eine Substantivbildung aus dem Verb verantworten. Das Verb bedeutet zunächst allgemein "antworten", dann im Besonderen vor Gericht antworten, eine Frage beantworten und schließlich für etwas einstehen, etwas vertreten.

Das Verb verantworten entstammt dem mittelhochdeutschen verantwürten mit der ursprünglichen Bedeutung, sich als Angeklagter vor Gericht verteidigen.

Im reflexiven Sinn, also die Handlungsrichtung, hat es im letzten Fall die Bedeutung: sich "rechtfertigen"

das ver im Wort "verantworten" drückt in Bildungen mit Substantiven und einer Endung aus, dass eine Person oder eine Sache mit etwas versehen wird.

Zusammenfassung:

Verantwortung:

  1. Antworten, oder eine Frage beantworten
  2. Für etwas einstehen, etwas vertreten.
  3. Sich Rechtfertigen oder vor Gericht als Angeklagter verteidigen.
  4. Das "VER" im Wort drückt aus, dass eine Person mit etwas versehen bzw. ausgestattet wird.

Wenn ich Verantwortung für mich selbst übernehme also SELBSTVERANTWORTUNG an den Tag lege, dann würde das bedeuten, dass ich als Person mit etwas ausgestattet werde.

Das könnte ein moralischer Kompass sein oder ein "mentaler Ursprungsort", den es zu schützen gilt.

Aus diesem Ort in mir, gebe ich Antworten an das außen ab, wenn ich mich rechtfertigen muss oder soll. Ich verteidige also mein SELBST aber stehe gleichermaßen auch für meine EIGENEN HANDLUNGEN ein.

Jedes mal wenn jemand keine Selbstverantwortung übernimmt, weil das außen oder andere Schuld an den eigenen Misserfolg ist indem wir dem außen oder den anderen die Schuld zuschreiben, verteidigt derjenige NICHT sein Innerstes.

Wir können Selbstverantwortung übernehmen, indem wir eine Aufgabe oder eine Handlung übertragen bekommen oder sie eigenmächtig ausführen. Die daraus entstehenden Konsequenzen übernehmen WIR.

Viele Menschen verbinden das Wort "Konsequenz" immer mit etwas negativen. Dabei ist das Wort "Konsequenz" weder positiv noch negativ. Es hat lediglich die Bedeutung: "in richtiger Folge stehend" oder "Folgerichtig". Also das Resultat einer Reihenfolge.

Wenn ich also "selbstverantwortlich" ein Auto repariere und der Schaden ist behoben, dann ist die Konsequenz, meines selbstverantwortlichen Handelns, dass dass es wieder fahrbar ist. Wenn ich aber jetzt selbstverantwortlich zu schnell fahre und dabei geblitzt werde, dann ist die Konsequenz, dass ich weniger Geld in der Tasche haben werde.

Welches Gefühl ist mit dem Wort verbunden?

Um das näher zu untersuchen nehmen wir uns die "Sachebene" und die "Emotionsebene" zur Hilfe. Auf der Sachebene finden wir die Logik. Auf der Emotionsebene das Gefühl.

Wenn ich zu schnell fahre und geblitzt werde, dann werde ich bestraft. Auf der Gefühlsebene formt sich nun z.b. Wut, weil ich erwischt wurde oder Schuld oder vielleicht Scharm, weil ich gegen Gesetze verstoßen habe.

Bei der Reparatur des Fahrzeugs aus dem vorherigen Beispiel, können wir die Angst vor dem Scheitern finden oder Stolz wenn es gelingt.

Wir können uns aber der "Selbstverantwortung" und die damit verbundenen Gefühlen entziehen, das könnten wir tun, indem wir z.b. die Verantwortung auf der Sachebene auf das außen externalisieren. Also wir verlagern die Selbstverantwortung unseres Handelns nach außen, weg von unserem Ursprungsort.

Wir "rationalisieren" uns etwas zurecht, wer z.b. am "Strafzettel" Schuld sein könnte obwohl wir selbst hinter dem Lenkrad saßen.

Es könnte die Stadt sein, die die Autofahrer abzockt oder: "Warum stand ausgerechnet DORT ein Blitzer?! Da fährt man doch ohnehin schnell!" aber trotzdem wissen wir, dass wir der Tatsache nicht entrinnen können, dass eben WIR der Fahrer waren.

Hier gibt es einen evolutionären Unterschied zwischen Mann und Frau.

Eine Frau wird IN DER REGEL (not all not all not all but most) alles dafür tun um das Gefühl der Scharm zu vermeiden, da es in ihr eine Urverlassenheitsangst auslöst.

Sie wird also die Geschichte so rationalisieren, dass das Gefühl der kompletten Schlechtigkeit, also der Scharm abgemildert wird.

Um Scharm zu mildern kommt die eben genannte Externalisierung zum Zug: "Ich musste mich doch beeilen!" oder "Ich hatte keine andere Wahl!" bloß raus aus der Selbstverantwortung und hinein in die "Unterverantwortlichkeit".

"Ja... irgendwie war ich schon Schuld aber..."

Eine "Rationalisierung" ist also ein "logischer Vorgang" der uns "besser fühlen" lassen soll.

Die Ratio dient dem Gefühl. Hier ist der Unterschied zwischen Mann und Frau:

Der Mann Greift als Lösung zum Konzept der "Schuld" Er unterscheidet also was eine "Schuldhafte Handlung" ist und wie groß sein "Eigenanteil" daran war.

Während Frauen in der Tendenz eher dazu geneigt sind "Scharm" zu empfinden um jedoch in der Selbstverantwortung zu bleiben stellt das natürlich eine große Hürde da.

Beim Konzept der "Schuld" wird das "Selbstwert" nicht so stark angegriffen, nicht so wie bei der "alles vernichtenden" Gefühl der Scharm.

Diese Beispiele mögen nun recht einfach erscheinen aber jetzt stellt euch mal vor, es geht um das SORGERECHT VON KINDERN.

Oder Beziehungskonflikte innerhalb der Partnerschaft oder noch größeren Konflikten wo "Unterverantwortlichkeit" sehr großen Schaden anrichten kann.

Selbstverantwortung ist demnach eine enorme Stärke und innere Ressource, wenn sie mit einem Selbstvertrauen und einem Selbstwert daher kommt und einige Menschen insbesondere Frauen, übernehmen sie nicht allzu gerne.

Schaut euch nur um, welche Menschen wissen um den Sinn der Verantwortung und wie viel Respekt sie ihnen einbringt und was für eine mächtige Fähigkeit sie ist.

Ich kann also nur jedem raten: Bleibt gegenüber euch selbst stehts SELBSTVERANTWORTLICH.