"Letztendlich findet jede digitale Datenübertragung auch nur analog statt" - Hat ein Lehrer mit diesem Satz wirklich recht?!
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Das eigentliche Träger-Signal ist analog: Stromstärken, Spannungen, Laser-Impulse usw. sind alles analoge physikalische Vorgänge.
Die digitale Information ist immer eine Ebene höher, wenn z.B. die Stromstärken ab einem bestimmten Wert als 1 interpretiert wird, darunter als 0.
Die haben gesagt dass das Ergebnis sehr schnell berechnet wird, aber das Ergebnis nicht ganz genau ist. So in der Art. Ich finde aber eben keinen Artikel der mir beschreibt wie sie das nun richtig machen.
Nicht ganz neu aber dennoch ausführlich und gut dargestellt:
https://www.quantencomputer-info.de/quantencomputer/quantencomputer-einfach-erklaert/
Aus physikalisch-technischer Sicht stimmt die Aussage. Im Realen (z.B. Stromfluss) gibt es nur kontinuierliche Signale und Verarbeitung. Je weiter sich die Technik entwickelt - schneller, kleiner, etc... umso unschärfer wird die digitale Elektronik und man muss immer mehr analoge Effekte berücksichtigen.
Aus logischer Sicht kann man digital (wertdiskret) und analog (wertkontinuierlich) aber durchaus trennen. Bei einer Wertdiskreten Darstellung bleibt ein Signal so lange unverfälscht, wie die Störungen klein genug sind. Ein analoges Signal wird auch durch kleine Störungen verfälscht.
Ich glaube da muss man unterscheiden wo diese Verfälschung wirklich auftritt. Auch wenn ich rein digitale Bussysteme wie SPI usw hernehme werden die Signalpegel immer durch Störungen verfälscht. Erst bei der Digitalisierung des Signals wird dann die Entscheidung getroffen ob das eben nun eine 0 oder eine 1 war.
Also auf dem Medium ists immer analog, es wird dann eben nur wieder digitalisiert.
Im Prinzip stimmt es, dass digitale Daten ja auch irgendwie von analogen Signalen übertragen werden.
Ist aber irgendwo auch irrelevant weil es ja um das Format geht das die Daten selber haben, und da gibt es definitiv wichtige Unterschiede.
Ganz am Ende ist der Strom der alles zum laufen bringt, analog.
Das ein Signal durch den Kanal Veränderungen erfährt und daher nicht vollumfänglich wertdiskret ist, ist offensichtlich aber unbedeutend. Letztlich kommt es darauf an, daß ich diskrete Zustände habe und diese zuordnen kann.
Es ist nicht nur nich Wertediskret sondern auch nicht Zeitdiskret.
Aus dem Grund gibt es ja so Effekte wie ISI, Reflexionen, Laufzeit usw.
Das reale Signal ist dabei immer analog wird aber dann eben durch die Abtastung wieder digitalisiert.
Es ist nicht nur nich Wertediskret sondern auch nicht Zeitdiskret.
Übertragen kann ich halt generell nur zeitkontinuierliche Signale d.h. digital im Sinne der Signaltheorie ist sowieso unerreichbar.
Die Konsequenz ist: Digital gibt es nicht, weder bei Signalen, noch bei Daten noch sonst irgendwie. Natürlich darf man den Standpunkt vertreten, aber dann geht das hier definitiv auch nicht:
wird aber dann eben durch die Abtastung wieder digitalisiert.
Daten als intetpretation physikalischer Zustände sind natürlich nicht kontinierlich. Die Speicherung und Übertragung ist es die Information aber nicht.
Der Abtastvorgang ist in diesem Sinne die Entscheidung und Interpretation.
Richtig. Die digitale Welt ist eben nur eine Methode um Dinge stark vereinfacht darzustellen.
Wenn ich den Zustand eines Atoms abspeichern wollen würde und ich würde die Position im Raum und den Energiezustand der Elektronen unendlich genau bestimmen, dann bräuchte ich allein dafür unendlich viel Speicher. Man reduziert hier also die Genauigkeit und speichert die Dinge nur in diskreten Schritten ab.
Inzwischen speichert man die Daten nicht mehr als 1 und 0, sondern auf SD-Karten mit "Multi-Leven-Cells" als einen Zustand dazwischen. Man ordnet es dann aber immer noch in diskrete Bereiche um den Zustand unterscheiden zu können.
Im Endeffekt ist es so, dass wenn sich unsere Elektronik weit genug entwickelt, dass wir dann in der Lage sind mit Daten auf analoger Weise umzugehen und mit analogen Daten im Computer zu arbeiten.
Wir verlieren eh immer Genauigkeit wenn man Daten in diskrete Werte einordnet und damit rechnet. Selbst mit 32bit breite Variablen ist man sehr beschränkt.
Mit den Quanten-Computern sind wir ja auf dem Weg analog rechnen zu können. Die Zukunft bewegt sich also von der digitalen Stütze weg, hin zum analogen Rechnen.
Wir hatten ganz damals 4 bit Computer, dann 8bit, 16bit, 32bit und heute sind wir bei 64bit angelangt. Irgend wann sind es dann eben unendlich bit. Das hat man in der analogen Welt aber schon, nur wissen wir noch nicht wie wir das sinnvoll machen sollen.