Ist unser Rentensystem ein Schneeballsystem dessen Reform seit Jahrzehnten verschleppt wird?
36 Stimmen
11 Antworten
Im Gegenteil,
das Umlagesystem ist die beste Rentensicherung, die Rente wird durch die Arbeitskraft der tätigen Generation gesichert einen besseren Schutz vor wirtschaftlichen Verwerfungen und Inflation gibt es nicht.
Was aktuell richtig ist das die Zahl der Rentner aktuell und die nächsten fünf Jahre ansteigt. 1964 war der geburtenstärkste Jahrgang und die gehen bis 2031 in Rente.
Dies hat zwei Auswirkungen, die schlechte ist das die Anzahl der Rentner am höchsten liegt und damit die Rentenausgaben aber auch zum Guten das sehr viele hoch und gutdotierte Arbeitsplätze frei werden die alle/überwiegend neu besetzt werden müssen und hervorragende Einkommenschancen bringen.
Dieser Rentnerbuckel wird uns jetzt rund 25 Jahre begleiten bevor er sich auf natürliche Weise auflöst und das Verhältnis Rentner/Einzahler sich wieder deutlich verbessert.
HIer muss ggf. nachgesteuert und ausgebessert werden, aber das System an sich bleibt am Besten.....
Die Idee beim Rentensystem war, dass die nächste Generation immer größer wird.
Das war so seit Anbeginn der Menschheit. Niemand rechnete damit, dass die Menschen aufhören würden Kinder zu bekommen.
Nun, da es anders ist, müsste man das Rentensystem grundsätzlich reformieren. Das erfordert Mut und demokratische Legitimation.
Nun hast du aber das Problem, dass die bei weitem meisten Wähler Rentner sind oder bald Rentner sind. Die stimmen nicht für eine Politik die ihren persönlichen Interessen zuwider läuft. Also wird Politik für die Alten gemacht, auf dem Rücken der Jungen.
Eine Reform des Systems ist nicht im Interesse der Rentner, deshalb kann man nicht sagen, dass die Reformen "verschleppt" wurden, weil ein Politiker der für eine Reform ist, nicht gewählt wird.
Deutschland ist in vielen Bereichen eine Gerontokratie.
Die Geburtenrate ist aber nicht konstant. Sie liegt bei 1,46 Kinder pro Frau. Wenn also 2 AN 1 Kind in die Welt setzen, dann steht das eine Kind später 2 Rentnern gegenüber. Momentan ist es noch 2 AN auf einen Rentner. Anfang der 60'ziger Jahre war das Verhältnis noch 6 AN auf ein Rentner.
Das die Zahl der AN halbwegs annehmbar bleibt, verdanken wir der Migration. Ohne diese schätz man, wäre die deutsche Bevölkerung heute auf 60 Millionen Einwohner zusammengeschrumpft.
Die Einzahldauer in das Rentensystem ist länger als die Auszahlungsdauer und zusätzlich ist in der aktuellen Generation eine stärkere AN Beteiligung ( Frauen in Arbeit) zu verzeichnen. Das entspannt auch bei 1,5 Kindern die Gesamtsituation und führt im weiteren Rentenalter zu geringeren Witwen/Witwer Renten durch eigenen Rentenanspruch.
Die Einzahldauer in das Rentensystem ist länger als die Auszahlungsdauer
Leider ist die bei weitem nicht genug, wie man an den steigenden Rentnerzahlen sehen kann. von 1990 stieg die Zahl von 15 Millionen Rentnern auf fast 26 Millionen heute an und das bei einer fast konstanten Einwohnerzahl von ca. 80 Millionen.
Mit 1,5 Kindern entspannt sich in einer Gesellschaft allerdings gar nichts, denn das reicht nicht zum Überleben dieser. Wir brauchen eine 2,3 und das nur für den Status Quo.
Frauen arbeiten doch schon flächendeckend seit 1990. Mag sein, dass das ein kleiner Schub war, jedoch hat er nicht gereicht, wie man heute sehen kann.
Wenn du in meine Antwort schaust erkennst du das ich hier die Babyboomer eingefügt habe. Sie sind eine Belastung, für rund 20 Jahre und dann wird es wieder besser. Aber sie hinterlassen auch gutdotierte und wichtige Arbeitsplätze welche besetzt werden müssen; eine Chance für deine Generation!
Du bist voll leistungsfähig und das für noch >20 Jahre; man investiert in dich!
Die Menschen hören nicht auf Kinder zu bekommen. Es sind nur die falschen Bevölkerungsgruppen, die nämlich die NICHT in unser Rentensystem einzahlen. Das hat viele Gründe. Einige leben einfach nicht hier, andere entziehen sich anders... Wer aber weniger Kinder bekommt, das sind vor allem Die Deutschen.... und das passiert auch nicht aus Zufall.
Es wird unsere Probleme nicht lösen sie mit fremdenfeindlichen Vorurteilen erklären zu wollen.
Wer aber weniger Kinder bekommt, das sind vor allem Die Deutschen.... und das passiert auch nicht aus Zufall.
Das liegt an steigender Bildung, Chancengleichheit, die Verbesserung der Verhütungsmethoden und Möglichkeiten zu Schwangerschaftsabbruch und den vielen beruflichen Möglichkeiten. Es ist dann für eine Familie nicht mehr attraktiv, mehr als 1 Kind zu bekommen.
Kaum kommt eine völlig neutrale Erklärung dann kommt wieder die Fremdenfeindlichkeit auf. Die meisten Menschen dieser Welt bezahlen nicht in unser Rentensystem ein. Wir haben viel mehr Ausgaben als Einnahmen und das hat mit Fremdenhass nichts zu tun. Das hat mit der falschen Politik der letzten Jahrzehnte zu tun in welcher immer weniger Menschen einzahlen, immer mehr aber Leistungen beziehen. Zusätzlich haben die Politiker die Rentenkasse in den letzten Jahrzehnten laufend ausgeraubt und völlig zweckentfremdet Geld ausgegeben.
Ja klar... das ist jetzt aber Fremdenfeindlich. Ausländer haben wohl keine steigende Bildung, keine Chancengleichheit und keine Verhütungsmethoden oder Möglichkeiten zum Abbruch? Richtig ist, dass es uns immer schwerer gemacht wird. Ich selbst habe 4 Kinder... da müssen viele andere noch dran arbeiten.
Ausländer haben wohl keine steigende Bildung, keine Chancengleichheit und keine Verhütungsmethoden
Menschen aus wirtschaftlich schwachen Ländern meistens eher nein. Das ist nicht fremdenfeindlich sondern eben ein Fakt.
Richtig ist, dass es uns immer schwerer gemacht wird.
Nein, das ist falsch. Die Kindergelder steigen immer weiter an und es gibt Steuererleichterungen etc für Kinder. Da gab es schon schlimmere Zeiten.
Zusätzlich haben die Politiker die Rentenkasse in den letzten Jahrzehnten laufend ausgeraubt und völlig zweckentfremdet Geld ausgegeben.
Dazu hast du bestimmt ein paar erklärende Links......
Kaum kommt eine völlig neutrale Erklärung dann kommt wieder die Fremdenfeindlichkeit auf.
Das war keine "völlig neutrale Erklärung".
Es ist nachweislich inhaltlich falsch. Wenn wir wirklich ignorieren welche klare wertende Botschaft du gesendet hast (die eindeutig fremdenfeindlich war und das Kliché des sozialschmarotzenden, Kinder machenden Ausländers projiziert hat), ist das was du sagtest auch inhaltlich nicht richtig.
Der Geburtenrückgang ist ein weltweites Phänomen das wir seit über 150 Jahren beobachten. Und du bist nicht der Erste der versucht eine Entwicklung die älter ist als Deutschland zu begründen mit neueren Entwicklungen die ihn persönlich stören.
Denke schon, dass der Wille zur Reform vorhanden ist, aber das Hauptproblem ist halt die Finanzierung der Übergangsphase. Diese Kosten wären so immens hoch, dass der Staat diese nicht tragen könnte
Weis nicht ob Schneeballsystem der Richtige Ausdruck ist.
Es ist auf jeden Fall eine Sackgasse an dessen ende ein Abgrund wartet.
Und das hat uns schon unser Hauptschullehrer in den 90ern in Sozialkunde gelernt.
Will aber keiner reformieren.
Kostet Geld und Wählerstimmen, also schieben wirs solang raus bis es uns um die Ohren fliegt und diskutieren lieber über Gendern, C02, Flüchtlinge oder Nazis.
...und welche Alternative hatte der pensionsberechtigte Lehrer in den 90ern dargestellt?
Was willst denn da noch reformieren? Renten komplett streichen und die Alten in der Gosse verrecken lassen? Dass die Rente so viele Probleme hat, liegt an zu wenig jungen Leuten. Da kannst nicht einfach mal irgendwo eine magische Lösung herzaubern.
doch: indem nur noch das ausbezahlt wird, was an Einzahlungen rein kommt. jeder erwirbt durch Arbeit Anteile am Gesamttopf, udn genau diese Anteile kriegt er - wer nix einzahlt, kriegt eben nix (auch keine Ersatzleistungen aus irgend welchen Sozialtöpfen)
und als zweites: das Rentenantrittsalter automatisch an die Lebenserwartung (m/f) knüpfen!
Das ist im Grunde das gleiche, da man damit arme Menschen in der Gosse verrecken lässt, dies widerspricht jeglicher gesellschaftlicher Verpflichtung. Hoch problematischer Vorschlag.
jeder erwirbt durch Arbeit Anteile am Gesamttopf, udn genau diese Anteile kriegt er - wer nix einzahlt, kriegt eben nix (auch keine Ersatzleistungen aus irgend welchen Sozialtöpfen)
Was ist mit Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können?
arm in der rente ist nach diesem System nur, wer nix einbezahlt hat! dann zahlt er halt ein - notfalls sogar, indem er arbeiten geht...
(Leute die nicht arbeiten gehen KÖNNEN (zB aus gesundheitlichen Gründen), fallen eh unters Gesundheitssystem, kriegen keine Erwerbsrente, sondern eine unter einem andren Titel.
Was ist mit den Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, aber schlecht bezahlt wurden und deshalb nur wenig einzahlen konnten?
dann arbeitet man eben nicht schlecht bezahlt, sondern scht sich eien Arbeit, für die man besser bezahlt wird.
man kann nichts, wofür man besser bezahlt werden könnte? Beruf lernen! (zu faul dazu? - Pech gehabt!)
Rente ist vorrangig eine Versicherungsleistung!
...und übersehe nicht einen gewaltigen statistischen Fehler! Die mit den geringsten Renteneinkünften ( Ex. Ehefrauen und Mütter welche aktiv nicht am Arbeitsmarkt teilgenommen haben) sind in aller Regel die mit den höchsten Alterseinkünften, da sie in das Beamtentum gewechselt sind oder sich selbstständig gemacht bzw. geerbt haben. WEnn aber ein Selbstständiger seine Alterssicherung "vergisst" darf er das nicht der Gesellschaft anlasten.
Nach der Logik würden dann schlecht bezahlte Jobs unbesetzt bleiben. Außerdem kostet Bildung Geld.
nein, so denkt man als jemand, der weiß, dass alles, was ausbezahlt wird, mal von jemandem einbezahlt werden muss(te)!
wenn sie unbesetzt bleiben und das System funktioniert trotzdem, dann braucht man diese Jobs eh nicht - und funktioniert das System ohne diese Jobs nicht, dann müssen sie halt besser bezahlt werden.
Außerdem kostet Bildung Geld.
Wo kostet in Deutschland (von wenigen Ausnahmen abgesehen) Bildung Geld? Die Schulen/Studium sind kostenfrei und bei Ausbildung erhält man eine Ausbildungsvergütung und zahlt kein Lehrgeld.
Ja, in der Ausbildung wird man bezahlt, aber im Studium zahlt man drauf.
Wichtige Berufe, wie z.B. Pflege, werden zu schlecht bezahlt.
auch das Studium ist gratis, und BAFÖG (so heißt das glaub ich in DE) gibts auch
BAFÖG muss erstens zurückgezahlt werden und zweitens bekommt das nicht jeder.
Für deine Lebenshaltungskosten, aber nicht für den Studienplatz!
Ein Studium zum Maschinenbau kostet die Gesellschaft rund 300.000€ und der Mediziner über 1 Million Euro......da sind ein paar Semestergebühren keine Kosten.
In den USA zahlst du wirklich für deinen Studienplatz, aber nicht in D.
Für deine Lebenshaltungskosten,
Exakt! Nicht jeder schafft es während eines Vollzeitstudiums nebenbei arbeiten zu gehen.
Muss die Gesellschaft jeden Studienwilligen pampern und zum Erfolg tragen?
Ein wenig der innewohnenden Kraft sollte er schon beisteuern!
Immerhin bekommt er schon bis zum 25.ten Lebensjahr und ggf. darüber hinaus Kindergeld obwohl er schon 7 Jahre erwachsen ist.
Als das Rentensystem eingeführt wurde, war es normal das die Leute Kinder bekommen.
Heute fehlen durch den Pillenknick viele Beitragszahler.
Das System war halt von Anfang an darauf ausgelegt das immer mehr Beitragszahler nachkommen. Von daher ist eine Ähnlichkeit zu einem Schneeballsystem schon erkennbar.
Man spart ja auch nicht für die eigene Rente, sondern die Beiträge gehen für die jetzigen Rentner raus und man erwirbt nur Ansprüche auf eine zukünftige Rente.
Die können zwar die mögliche Rente hochrechnen und schätzen, aber wenn die Beitragszahler ausbleiben wird das irgendwie nix.
Das ist seit sehr vielen Jahren bekannt, aber die Parteien haben sich da nie ran getraut.
Das ist schon im Kern ein falscher und unnötiger Gedanke! Wenn ein AN 45 Jahre in die Rente einzahlt und 22 Jahre (Durchschnitt) Rente erhält würde bei konstanten Geburten/AN Zahlen immer noch zwei AN für einen Rentner bezahlen.
...und die Zahlen der AN in Deutschland steigen immer noch an.