Ist Suizid begehen feige?

Nein 74%
Ja 26%

35 Stimmen

15 Antworten

Um Suizid zu begehen bedarf es meiner Meinung nach verdammt viel Mut.

Feigheit ist es definitiv nicht . Eher ein Ausdruck tiefster Verzweiflung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige eigene Erfahrungen mit Psychischen Problemen
Ich denke, da kommt es gewaltig darauf an, warum man Selbstmord begeht.

Wenn es darum geht, Problemen oder Herausforderungen aus dem Weg zu gehen, vor allem aber entsprechende Verantwortung abzulehnen und dadurch auf andere abzuwälzen, dann ja, ist es schon in gewisser Hinsicht feige, und das trotzdem es eine gewaltige Überwindung darstellen dürfte, trotz des Überlebensinstinktes dem eigenen Leben ein Ende zu setzen.

Wenn es darum geht, etwas zu tun, wovon man vermutlich weiß, dass es einem das Leben kosten wird, aber man dadurch zumindest möglicherweise das Leben eines anderen Lebewesens schützen kann, dann würde ich das nicht einmal als Selbstmord ansehen, aber auf jeden Fall als eine mutige Tat. (Ähnlich auch wenn man, weil man beispielsweise jemanden so stark liebt, dass man ohne die betreffende Person nicht (mehr) leben möchte, was dann zwar trotzdem Selbstmord ist, aber ich kann in dem Fall keine Feigheit erkennen.)

Ja

Es ist ein Zusammenbruch. Man hält den Druck und Schmerz nicht mehr aus und flieht davon.

Nein

Suizid ist keine bewusste Entscheidung, aufgrund dessen, kann sie weder mutig, noch feige sein.


JTKirk2000  10.08.2025, 22:48

Suizid ist Selbstmord, also wenn man nicht durch bewusste Entscheidung Selbstmord begeht, stellt sich mir die Frage, wodurch man das sonst machen würde.

Dagintani  11.08.2025, 06:48
@JTKirk2000

Der Mensch hat einen Überlebenstrieb, vor/bei einem Selbstmord ist der Bereich des Gehirns, der für das rationale Denken und Handeln verantwortlich ist ausgesetzt.

JTKirk2000  11.08.2025, 07:52
@Dagintani

Und das weißt Du woher? Warst Du schon mal kurz davor, Dich umzubringen oder urteilst Du gern über andere, ohne sie zu kennen?

Dagintani  11.08.2025, 07:55
@JTKirk2000

Urteilen? Oh man.... Ich habe mich ein wenig mit der Thematik befasst, weil ich selbst Suizidgedanken habe.

Twihard2002  12.08.2025, 23:35
@JTKirk2000

Was Dagintani sagt ist absolut faktisch korrekt. Das hat nichts mit Urteilen zu tun

JTKirk2000  13.08.2025, 13:25
@Dagintani

Selbstmordgedanken zu haben, ist nicht dasselbe we eine echte Selbstmordabsicht zu haben. Letztere hatte ich und Selbstmordgedanken hatte ich lange davor schon und auch lange danach noch, ja sogar manchmal immer noch, aber trotzdem käme ich, im Gegensatz zu damals, wo ich mich ernsthaft auf meinen Selbstmord vorbereitete oder insbesondere kurz davor stand, nicht mehr auf die Idee, das auch wirklich ernsthaft umzusetzen.

Wer da von Fakten labert, ohne das wirklich bis zur direkten Absicht erlebt und sogar bis direkt vor der Tat gestanden zu haben, hat da keine wirkliche Ahnung davon, wie das ist - da zählen keine Fakten, sondern persönliche Erlebnisse, persönliche Empfindungen und so weiter.

Dagintani  13.08.2025, 13:34
@JTKirk2000

Eine tatsächliche Suizidabsicht ist nicht dasselbe wie die Tat selbst. Deshalb kannst du so ebenfalls nicht argumentieren und auch nicht behaupten, es gäbe dazu keine Fakten. Irgendwo war dein rationales Denken noch vorhanden – sonst hättest du es getan, denn in einem tatsächlichen Suizidmoment ist dieser rationale Anker nicht mehr da.

JTKirk2000  13.08.2025, 13:46
@Dagintani
Eine tatsächliche Suizidabsicht ist nicht dasselbe wie die Tat selbst.

Sicher nicht, aber wenn ich bedenke, was das einzige bei mir gewesen ist, was mich davon abgehalten hat, dass nur jemand, den man nur durch erfolgreiche Wiederbelebung davon abhalten konnte, dass der durchgeführte Selbstmordversuch erfolgreich war, sich dahingehend auch nur ansatzweise ein Urteil erlauben kann. Und was das persönliche Erlebnis angeht, die mich schlussendlich davon abgehalten haben und die damit verbundene persönliche Bedeutung angeht, kann das niemand außer mir wirklich bewerten.

Deshalb kannst du so ebenfalls nicht argumentieren und auch nicht behaupten, 

Wie kann man nur so arrogant sein, zu meinen Fakten, also objektive Ansätze würden bei höchst persönlichen also subjektiven Erlebnissen von irgendeiner maßgeblichen Bedeutung sein? Das würde eventuell angemessen sein, wenn Menschen emotionslose Maschinen wären, sind sie aber nicht.

Irgendwo war dein rationales Denken noch vorhanden – sonst hättest du es getan,

Das deutet auf einen Fakt hin, nämlich den Fakt, dass Du keine Ahnung hast - vielleicht von Fakten, aber nicht von Personen, die wirklich mal vor dem Punkt standen, sich umzubringen.

sonst hättest du es getan, denn in einem tatsächlichen Suizidmoment ist dieser rationale Anker nicht mehr da.

Und damit beweist Du zusätzlich, dass Du keine Ahnung von dem hast, was ich erlebt habe. Keine Ahnung aber umso mehr Meinung. Sowas ist echt das Allerletzte!

Dagintani  13.08.2025, 14:30
@JTKirk2000

Wenn du jemals wirklich depressiv warst – und ich gehe davon aus, denn sonst treten in der Regel keine Suizidgedanken auf – dann kennst du diese Gedanken, die einen tief in den Abgrund blicken lassen. Gedanken, von denen man will, dass sie verschwinden, aber man hat keinen Einfluss darauf und sie verschwinden nicht. Willst du mir wirklich sagen, dass das bewusst geschieht? Das man sich dafür entscheidet? Dass das rationale Denken dabei nicht massiv beeinträchtigt ist? Natürlich ist es das! So ist es auch mit dem Suizid, nur noch schlimmer, weil der komplette Bereich des Gehirns ausfällt, der dafür verantwortlich ist. Beschäftige dich gern einmal mit der Funktion der Amygdala. Mehr werde ich dazu jetzt nicht mehr schreiben, denn ich muss mich hier nicht als „das Allerletzte“ oder arrogant bezeichnen lassen, obwohl ich sachlich und vernünftig antworte – im Gegensatz zu deinem Tonfall, der eher angreifend wirkt. Alles Gute!

Twihard2002  13.08.2025, 15:19
@JTKirk2000

Menschen sind keine seelenlosen Wesen, und genau das sorgt für das Aussetzen des rationalen Denkens. Die kranke Seele übernimmt das Steuer, einfach gesagt.

Falls es dich beruhigt, ich habe sowohl persönliche Erfahrungen mit Suizidalität und Versuchen, jahrelang Therapie, wo es um dieses Thema ging und arbeite häufig mit suizidalen Menschen, habe entsprechend auch einen fachlichen Hintergrund.

Und als jemand, der das am eigenen Leib erlebt hat: ich würde es genau so beschreiben. Irgendwas hat ausgesetzt und ich habe einfach gemacht, ohne mich rational dagegen wehren zu können. Wie ein Beobachter meiner selbst und ohne Kontrolle.

Den Fakt kann man in sofern auf die persönliche Erfahrung beziehen, dass es sich dabei um die neurophysiologische Grundlage des Ganzen handelt. Auch, wenn jeder es anders wahrnimmt. Das eine schließt das andere nicht aus.

Niemand spricht dir deine Erfahrung ab oder möchte sie bewerten. Verstehe nicht so ganz, wieso du dich so angegriffen fühlst.

Es geht ja gerade darum, dass man es nicht bewerten kann, durch den Hintergrund des Geschehens.

Suizidgedanken und ein Handlungsdrang sind verschiedene Dinge, da stimme ich dir zu.

JTKirk2000  13.08.2025, 18:53
@JTKirk2000

Auf die lausige Art willst Du jetzt abzulenken versuchen? Vergiss es. Ich lasse mir nicht meine Aussagen durch so lausige Versuche quasi im Mund herum drehen. Schon allein der Versuch ist eine persönliche Beleidigung.

JTKirk2000  13.08.2025, 18:58
@Twihard2002
Menschen sind keine seelenlosen Wesen, und genau das sorgt für das Aussetzen des rationalen Denkens.

Und genau deshalb kann man Fakten in dem Sinne vergessen, denn die sind objektiv, aber was zählt, ist eine Berücksichtigung von subjektiven Erlebnissen insbesondere wenn man eine so schwere emotionale Zeit durchmacht, durch welche man einer Selbstmordabsicht auch nur nahe kommt.

Die kranke Seele übernimmt das Steuer, einfach gesagt.

Ich will jetzt nicht noch anfangen über die Bedeutung des Begriffes Seele zu diskutieren, gerade wenn dieser so zweckentfremdet verwendet wird, denn was dieser bedeutet steht dort, woher dieser auch entliehen ist, nämlich in Genesis 1,30.

Twihard2002  13.08.2025, 19:20
@JTKirk2000

Was wurde dir denn bitte im Mund umgedreht? Und inwiefern habe ich von was genau abgelenkt?

Okay, also machen Neurowissenschaften keinen Sinn, weil man Fakten in dem Sinn von Emotionen vergessen kann?

Ich versuche zu verstehen, was genau du sagen willst.

Dann nennen wir es nicht Seele, sondern Psyche.

Nein

Auf keinen Fall wenn man schon alles versucht hat, damit es besser wird, aber nichts funktioniert gibt es halt irgendwann nur noch einen Ausweg