Gendern?
50 Stimmen
12 Antworten
Im Plural ist es ja noch ganz verständlich, aber im Singular wird es kompliziert, wenn man den Kasus verändert.
Im Nominativ gibt es keine Schwierigkeiten, aber beispielsweise im Genitiv sieht es schon anders aus.
Heißt es jetzt „Das Haus des*der Lehrers*in“ oder „Das Haus der*des Lehrers*in“
Mit diesen Problemen wird sich hier genauer beschäftigt:
https://www.gespraechswert.de/pronomen-genderneutral/#Was_soll_das_mit_den_Pronomen_hinter_den_Namen
Letztendlich gibt es dabei so viele neue Formen, die man alle lernen muss, dass es fast so ist, als müsste man eine komplett neue Sprache lernen. Und nichts davon ist offiziell festgelegt, das heißt, alle folgen ihren eigenen Regeln, was noch mehr Verwirrung mit sich bringt.
Es trifft vor allem nicht immer zu. Ein Forscher ist ein Forscher, auch wenn er gerade nicht forscht. Aber ein „Forschender“ ist er nur, solange er auch forscht.
Sie sitzen dem Verein auch vor, wenn Sie schlafen.
Dass man die wenigen Ausnahmen, in denen die Partizipform funktioniert als Argument dafür nimmt, dass man die 99% der Fälle ignoriert, in denen es nicht funktioniert und zu Stilblüten wie "tote Drogengebrauchende" oder "sitzende Laufende" führt, zeigt einfach wie ideologisch verblendet man sein kann. Zumal es im Singular dann sowieso wieder "der Forschende" vs. "die Forschende" heißt und sich die Leute bei "Forschende" dann doch auch nur wieder tendenziell eher Männer vorstellen.
Lustigerweise besagt so mancher Genderleitfaden, dass man "Vorsitzender" (und somit "Forschende" genauso) nicht sagen solle, sondern "Person, die den Vorsitz inne hat". Gendern ist und bleibt eine Absurdität bis hin zur absoluten Lächerlichkeit.
In diesem Fall ist dem so: Dieser Dunstkreis lebt von Präskriptivismus und Introspektive, versteht neuere Teile der Linguistik, etwa die Psycholinguistik, nicht, lehnt Empirie ab, und versucht durch "Denken" datengestützte Ergebnisse zu widerlegen. Statt in einen objektiven Austausch zu gehen, werfen sie Schund in Form wirrer Bücher auf den Markt, die sich jenseits tatsächlicher Forschung bewegen, und nicht mehr als ideologisch motivierte, falsche Einordnungen sind.
Hallo,
es kommt auf die Form des Genderns an.
Das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!
Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.
Als Frau bin ich selbstbewusst genug, dass ich keine Lippenbekenntnisse brauche und keine Probleme mit dem generischen Maskulin habe.
Ich nutze allein Beidnennungen (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.), und diese auch nicht konsequent und durchgehend Soll heißen, ich nutze sie in der ersten Anrede, gelegentlich auch während eines Vortrages, einer Ansprache, v. a. wenn es um einen mir wichtigen Punkt geht, und am Ende eines Vortrages.
Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.
Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.
So oder so, es sollte weder eine Genderpflicht noch ein Genderverbot geben.
AstridDerPu
Ja, in Kontexten, in denen es Sinn ergibt, mache ich das.
Bei einem Vortrag zu sagen ,,Liebe Schülerinnen und Schüler,, finde ich voll in Ordnung, doch Genderarten wie ,,Liebe Schüler*innen,, finde ich nicht wirklich gut.
Es behindert nicht nur den Sprachfluss, sondern klingt auch, wie ich finde, nicht wirklich gut.
Mfg
DerEineHalt08
Es hört sich einfach nicht gut an. Und liest sich noch schlimmer.
Das umgehn sie ja jetzt mit bescheuerten Formulierungen wie "die Lehrenden". War doch gerade letztens erst im auswendig gelernten Text des Publikums beim TV-Duell. "Meine Mitarbeitenden" kam in einer Frage an Weidel vor - als ob irgendein normaler Mensch so reden würde.