Frieden gegen Gewalt
Was würde im 21. Jahrhundert passieren, wenn ein autokratischer Staat in eine fehlerhafte Demokratie einmarschiert?
Statt militärischen Widerstand zu leisten, legen die Soldaten des überfallenen Landes ihre Waffen nieder. Gemeinsam mit der Zivilbevölkerung stellen sie sich den einrückenden Truppen friedlich entgegen – unbewaffnet, aber zahlreich. Sie versammeln sich auf den Straßen und Plätzen und skandieren Parolen wie:
„Wir sind friedlich – was seid ihr?“
Die Welt schaut zu. Kameras, Livestreams und soziale Netzwerke dokumentieren jedes Detail. Millionen Menschen weltweit verfolgen, wie ein Land sich nicht mit Gewalt, sondern mit zivilem Mut verteidigt
10 Stimmen
3 Antworten
Wichtig ist hier, dass der Angreifer eine Autokratie ist.
Wären die Angreifer eine westliche Demokratie, würde dies gewaltigen Eindruck ausüben. Doch eine Autokratie?
Als erstes würden sie die Kameras ausschalten. Demokratie stirbt in Dunkelheit.
Die angreifende Öffentlichkeit wären keine Gentlemen die beim Anblick der mutigen und friedlichen Demonstranten tränenbehangen den Fehler ihres Handels sehen: Ein SS-Offizier tritt Ghandi lachend ins Gesicht. Immer wieder. Immer wieder.
Als die russen in der Ukraine einfielen, stellten sich die Bürger den Panzern unbewaffnet gegenüber. Die russischen Soldaten waren verwirrt: Man hatte ihnen gesagt sie würden als Befreier begrüßt werden. Inzwischen wissen wir, dass die russischen Soldaten schrecklichste Verbrechen begangen haben, sobald die Kameras aus waren- selbst bevor sie wussten, dass die Ukrainer erbitterten Widerstand leisten würden.
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Wir müssen auch verstehen, dass ein Krieg für den Aggressor eine Abwägung ist. Er möchte etwas. Das kann er mit friedlichen Mitteln nicht erreichen. Er berechnet also wie teuer es würde die Sache mit Gewalt zu nehmen. Wenn er einen sich verbissen wehrenden Feind erwartet, steigen seine berechneten Kosten. Vielleicht so hoch, dass er gar nicht angreift (so funktioniert militärische Abschreckung).
Wenn er jedoch geringen oder keinen Widerstand erwartet, kann ein Einmarsch sogar billiger sein als der Versuch das ganze friedlich zu lösen. So würde dieser pazifistische Widerstand einen Angriff eher einladen als verhindern.
Und es geht noch weiter: Wenn der Angreifer Widerstand erwartet hat, aber dann diesen Nicht-Widerstand vorfindet, hat er seine Ziele erreicht ohne Kosten zu haben! Er hat also das Land erobert das er erobern wollte und seine Armee liegt nicht schwer dezimiert auf dem Schlachtfeld: Alle Panzer fahren noch, alle Flugzeuge fliegen noch, alle Soldaten atmen noch. Und er hat die Ressourcen und Armee des anderen Landes! Sie haben ihre Waffen niedergelegt. Man kann ihre Munition auf andere Feinde abfeuern und ihre Soldaten zwangsrekrutieren: Der Verteidiger hat den Angreifer gestärkt!
So ein Verhalten würde neue Kriege einladen. So ein Verhalten würde in eine gewalttätige Welt führen in der die Staaten die bereit sind Gewalt anzuwenden Stück für Stück alle schlucken die sich weigern Gewalt anzuwenden.
Jeder kennt den bekannten Spruch: "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin." wird von vielen als pazifistische Parole verwendet. Doch das Zitat geht weiter: "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu dir!"
Der Autokrat lässt sich dadurch nicht beeindrucken und walzt die Mengen mit den Panzern nieder.
Das haben ja die in DON und LUH zuerst so gemacht. Ihre gewählten Leute wurden einfach vertrieben. Dann hat UA die Konsequenzen gezogen...