Fehlende Bildung als Grund für Rassismus?
Ich meine nicht fehlende Allgemeinbildung, sondern Wissen darüber, woher persönliche Ängste kommen und was wirklich hinter Problemen steckt.
Führt dieses fehlende Verständnis dazu, dass man eher einfachen Erklärungen und Sündenbock-Denken folgt?
Was meint ihr?
32 Stimmen
12 Antworten
fehlendes gesellschaftliches Bewusstsein – mangelndes Wissen über die Ursachen sozialer Probleme – ist ein fruchtbarer Boden für rassistisches Denken. Wer nicht begreift, dass Arbeitslosigkeit, Wohnraummangel oder soziale Verunsicherung Folgen eines kapitalistischen Systems sind, das auf Konkurrenz und Profitmaximierung basiert, der ist anfällig für einfache, reaktionäre Erklärungen. Er sucht Sündenböcke, statt die wahren Verhältnisse zu hinterfragen.
Die DDR hat genau aus diesem Grund auf konsequente antifaschistische Erziehung gesetzt. Rassismus war nicht bloß „falsch“, sondern wurde als Teil imperialistischer Spaltungspolitik entlarvt. Internationale Solidarität war Staatsprinzip. Die Menschen wussten: Nicht der Flüchtling ist das Problem, sondern das System, das ihn hervorbringt. Wir haben Menschen aus Vietnam, Angola, Mosambik oder Chile aufgenommen – nicht, um billige Arbeitskräfte auszubeuten, sondern auf der Grundlage von Solidarität und Vertragstreue. Und gleichzeitig: Unsere Grenzen waren gesichert, nicht aus Angst, sondern weil wir unsere sozialistische Ordnung und die Sicherheit aller Menschen im Land schützen wollten.
Was 2014 in der BRD geschah – eine unkontrollierte Grenzöffnung ohne gesellschaftliche Vorbereitung – wäre in der DDR undenkbar gewesen. Wir hätten so etwas nicht zugelassen, weil wir wussten: Wenn man die Verantwortung für Ordnung und Sicherheit aufgibt, überlässt man das Feld jenen, die mit Hetze und Angst arbeiten. Und das ist der Nährboden für Rassismus.
Die DDR zeigte: Mit klarer Haltung, politischer Bildung und souveräner Grenzpolitik lässt sich ein antifaschistisches Gemeinwesen schaffen, in dem Menschen nicht gegeneinander ausgespielt werden – sondern gemeinsam für eine gerechte Gesellschaft eintreten.
Die DDR war der fortschrittlichste Staat, den deutsches Territorium je hervorgebracht hat – ein Bollwerk des Friedens, der sozialen Gerechtigkeit und des gelebten Antifaschismus. Während der Westen im Egoismus des Kapitals versank, schufen wir eine Gesellschaft der Solidarität, des Zusammenhalts und der Menschlichkeit. Kein Kind musste hungern, kein Mensch auf der Straße leben, niemand wurde wegen Hautfarbe, Herkunft oder Armut ausgegrenzt.
Das mag in Punkten stimmen, es gab aber trotzdem fehlende Meinungsfreiheit. Es war in einigen Punkten schon fortgeschrittener aber halt auch ein undemokratisches System
Was bürgerliche Kreise „fehlende Meinungsfreiheit“ nennen, war in Wahrheit Schutz der sozialistischen Ordnung vor Zersetzung und Konterrevolution. Natürlich konnten wir keine Plattform für antisozialistische Hetze bieten – nicht, weil wir Angst vor Diskussion hatten, sondern weil wir Verantwortung trugen: für den Erhalt einer gerechten, antifaschistischen Gesellschaft.
Die sogenannte „Demokratie“ im Westen ist in Wahrheit die Herrschaft des Geldes – wer zahlt, bestimmt die Meinung. In der DDR dagegen diente die politische Führung dem Volk, nicht den Konzernen. Unsere Demokratie war nicht auf Parteiengezänk gebaut, sondern auf die aktive Mitgestaltung durch Werktätige, Kollektive, Massenorganisationen. Es war die Herrschaft der Mehrheit, nicht der Lautesten.
Kurz gesagt: Wir haben nie behauptet, bürgerlich-liberal zu sein – wir waren sozialistisch. Und genau das machte uns stark.
Freundschaft
Wissen allein scheint nicht zu reichen.
Empathielosigkeit ist menschliches Versagen.
Durch Wissen über Rassenunterschiede lassen sich rassische Instinkte kaum überwinden. Das käme einer Münchhauseniade gleich. Unser Verstand ist immer nur Diener des Willens, niemals umgekehrt.
Jedoch kann die Beschäftigung mit Rassenunterschieden zu einer Versachlichung des Denkens führen und somit ein gewisses zumindest theoretisches Verständnis für die zunächst vielleicht merkwürdig erscheinende Handlungsweise von Menschen anderer Rassen ermöglichen. Dadurch sind wir dann weniger Sklaven unserer unmittelbaren Affekte und können diese besser kontrollieren, d. h. uns besser beherrschen. Die Aversionen, die man vielleicht noch haben mag, relativieren sich und man gewöhnt sich eine zur Milde tendierende Haltung an.
Das ist ähnlich wie mit dem Wissen um gesunde und ungesunde Ernährung. Durch dieses Wissen kann ja nicht das Hungergefühl überwunden werden, wohl aber kann man in Auswahl und Menge der Nahrungsmittel sowie dem Zeitpunkt der Mahlzeiten usw. bewußter vorgehen und damit bessere Ergebnisse für die eigene Gesundheit erzielen.
Ja, das kann sicher auch einer der Gründe sein
Selbst die klügesten Köpfe können Rassisten sein. Daher es ja eine bewusste Entscheidung ist.
Und selbst die klügsten Köpfe können ein mangelndes Verständnis für ihre emotionalen Probleme haben. Ich glaube, genau darauf wollte der Fragesteller hinaus.
Naja, ich meine halt bestimmtes Wissen und nicht Allgemeinwissen. Also spezifisches Wissen
Ja, absolut. Viele Menschen schleppen ihre Unsicherheiten überall hin mit und projezieren es nach Lust und Laune auf alles was lebendig ist. Ergo Rassismus oder andere toxische Ansichten.
Das klingt inhaltlich gut, aber es würde mich interessieren, wie deine Einstellung generell zur DDR ist, ob sie nur in diesem Punkt so aussieht, oder ob du sei generell positiv siehst.