Essen zu festen Zeiten oder nur bei Hunger?
Hallo, ich gehe seit geraumer Zeit zur Ernährungsberatung. Meine Ernährungsberaterin ist der festen Überzeugung, dass man nur 3 Mahlzeiten am Tag essen darf, ohne Snacks für zwischendurch (auch nichts gesundes). Dies kann ich auch nachvollziehen. Jedoch sagt sie ebenfalls, dass man wirklich immer 3 Mahlzeiten essen muss, auch wenn man (zum Beispiel wie ich zum Frühstück), absolut keinen Hunger hat. Ich soll mich dann zwingen zu essen. Desweiteren sagt sie, dass man mindestens 4 Stunden zwischen den Mahlzeiten lassen soll (was ich verstehe und was auch ohne Probleme klappt), aber man dann wieder zu einer festen Uhrzeit essen muss, auch wenn ich noch keinen Hunger habe und lieber ein paar Stunden später essen würde. Also muss ich mich wieder dazu zwingen, zu essen.
Mich verwirrt das Ganze. Ich habe immer wieder gelesen und gehört, dass wir verlernt haben, auf unser Hunger- und Sättigungsgefühl zu hören und dass man sich das wieder antrainieren soll. Ich verstehe, dass man mindestens 4 Stunden zwischen den Mahlzeiten warten soll und nur (maximal) 3 Mahlzeiten am Tag essen darf, aber für mich scheint es sehr unnatürlich, sich zum Essen zu zwingen wenn man einfach keinen Hunger hat und einem z.B. 2 Mahlzeiten am Tag ausreichen. Ich habe meine Gedanken dazu schon einige Male bei ihr angesprochen, aber sie beharrt darauf.
Wie seht ihr das?
18 Stimmen
11 Antworten
Der Plan, den die Natur uns mitgegeben hat ist grundsätzlich bei Hunger essen und bei Völlegefühl aufhören.
Es ist völlig egal zu welchen Zeiten man isst. Bei jemanden wie dir, der Probleme damit hat sollte so essen, wie er am besten seine Mahlzeiten reinbekommt. Ideologie, die die Ernährungsstörung zusätzlich erschwert hilft sicherlich nicht.
In einer qualifizierten Ernährungsberatung "beharrt" der/die BeraterIn in der Regel nicht auf etwas, das der Klient nicht möchte (von besonderen Situationen/Erkrankungen abgesehen).
Ich gehe davon aus, dass dein Problem nicht starkes Untergewicht ist (#Adipositas). Deshalb frage ich mal, was für eine Ausbildung deine Beraterin hat.
Was soll ich dir da raten? Ggf. ein weiteres mal mit ihr reden und eine Lösung finden, die du mitmachen kannst und möchtest. Natürlich ist vieles Gewohnheit und ein Minifrühstück geht vielleicht. Oder die Beraterin wechseln, manchmal passt es eben nicht.
Alles andere ist kompletter Unsinn und einfach nur unphysiologisch wenn man keine Essstörung oder metabolische Störungen/Krankheiten hat.
Feste Mahlzeiten machen Sinn wenn man Übergewicht verlieren möchte, weil die meisten Menschen ihr Snackverhalten völlig unterschätzen und ohne feste Planung einfach zuviel in sich hineinstopfen.
Allerdings macht es dann auch Sinn eine Mahlzeit einfach auszulassen, wenn man keinen Hunger hat und ansonsten den Rhythmus beizubehalten.
Ich halte das für absoluten Quatsch. Manchmal esse ich 3 mal und manchmal nur 1 mal am Tag. Immer zu unterschiedlichen Zeiten. Ich lebe noch und körperlich geht's mir bestens.
LG
Kommt halt sehr drauf an, aus welchen Gründen Du bei der Beratung bist.
Grundsätzlich halte ich aber auch nichts davon, ohne Hunger zu essen. Ich habe 2-3 Mahlzeiten am Tag, das hängt sehr von meinem Tagesablauf ab und gerade morgens hab ich oft überhaupt keinen Appetit vor 10, 11 Uhr.
Ich bin dort, um mein Übergewicht in den Griff zu bekommen, habe aber keine Essstörung. (Bei Essstörung könnte ich Routine verstehen).
Genau das war auch mein Gedanke. Ich habe es einige Tage ausprobiert, mich zum Essen zu zwingen, aber seit gestern esse ich nur noch bei Hunger, halte mich jedoch an maximal 3 Mahlzeiten am Tag und dass mindestens 4 Stunden zwischen den Mahlzeiten liegen. Ich fühle mich unwohl, zu essen, wenn ich nicht hungrig bin. Es fühlt sich einfach unnatürlich und falsch an.
Vielen lieben Dank für deine Antworten!
Ich gehe zur Ernährungsberatung, weil ich mein Übergewicht in den Griff bekommen möchte. Welche Ausbildung sie genau hat, weiß ich leider nicht, allerdings arbeitet sie für ein Adipositaszentrum, darum wird sie wohl qualifiziert sein. An einer Essstörung leide ich nicht (wurde getestet). Bei Essstörung könnte ich verstehen, wenn man Routine reinbekommen will, aber dies trifft nicht auf mich zu.