Darf ein Christ abtreiben?
Hallo,
Ich werde in der Schule ein Fachreferat zum Thema wie die Bibel und andere Religionen zum Thema Abtreibung stehen.
Nun, in der Bibel steht nichts direktes darüber. Es steht nicht drin, dass man nicht abtreiben darf aber es gibt mache Verse, die darauf andeuten dass Gott es nicht wollen würde.
Nun kommt die Frage, findet ihr dass Christen abtreiben dürfen?
Man muss dabei bedenken, dass die Bibel schon sehr sehr alt ist und da deutlich andere Sachen auch drin stehen zum Beispiel, das Christen kein Schweinefleisch essen dürfen weil es unrein ist, an was sich die meisten Leute auch nicht halten. (Mose 5, Kapitel 14, Vers 8)
Vielen Dank und noch einen schönen Abend!
23 Stimmen
10 Antworten
5.Gebot : " Du sollst nicht töten "
Dürfen und sollen sind hier wohl unterschiedliche Begriffe denn dürfen darf man alles aber alles was man darf soll auch gut und richtig sein.🤔
Hier gehen die Meinungen auseinander bei der Frage ob es da um bewusstes Leben oder nur um noch rein organisches Leben geht das sich seines Lebens noch nicht bewusst ist.
Ein Fötus egal in welchem Stadium er sich befindet wird wohl kein entsprechendes Bewusstsein haben für sein eigenes Leben haben wohl aber Empfindungen ab einem gewissen Stadium.
Es ist eine schwierige Frage zu beantworten in welchem Stadium ein Fötus über Empfindungen verfügt das ihm ein gewisses Bewusstsein schenkt.
Für eine Christliche Mutter ist es am schwersten hierin eine Entscheidung zu treffen wenn sich die Frage stellt, ob eine Abtreibung wegen einer Diagnose von einer oder mehrerer unheilbaren schwerer Krankheiten mit dem das Kind geboren würde dem Kind selbst, den Eltern und allen die mit ihm familiären Kontakt haben werden ein Menschenwürdiges Dasein bieten kann und deshalb eine Abtreibung sinnvoll wäre.
Ob man da generell christliche Maßstäbe ansetzen soll sich gegen eine Abtreibung zu entscheiden ist schwer zu beurteilen. Im Zweifelsfalle wäre ich aber auch gegen die Abtreibung weil ich der Meinung bin, das Gott auch darin einen wertvollen und tieferen Sinn hineingelegt hat, würde das Kind mit einer solch unheilbaren ( aus Ärztlicher Sicht ) und schweren Krankheit das " Licht der Welt " erblicken ( falls es nicht mit Blindheit geschlagen wäre ). Wäre ich eine Mutter ( bin männlicher Christ ) würde ich dieses Opfer erst mal bringen und es im Glauben meinem Gott darlegen und ihm vertrauen das meine Entscheidung für ein solches Leben richtig war, denn Gott lässt nichts werden wo er nicht will dass es wird.
LG
Hallo justme050707,
die Bibel spricht das Thema Abtreibung nicht direkt an, doch es gibt verschiedene Stellen, die als Grundlage für eine christliche Sichtweise herangezogen werden können.
Besonders deutlich ist die Wertschätzung des ungeborenen Lebens in Versen wie Psalm 139:13–16, wo es heißt, dass Gott den Menschen bereits im Mutterleib formt und seine Tage kennt, noch bevor er geboren wird. Auch Jeremia 1:5 betont: „Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich erkannt.“ Diese Passagen können als Hinweis darauf verstanden werden, dass das Leben vor der Geburt von Gott gewollt und geschützt ist.
Ein weiterer Text ist 2. Mose 21:22–25. Dort wird eine Strafe für jemanden festgelegt, der eine schwangere Frau so verletzt, dass sie ihr Kind verliert. Dieser Text zeigt, dass Gott auch ungeborenes Leben für schützenswert hält.
LG Philipp
So haben wir meinen Sohn gekocht und gegessen. Und ich sprach zu ihr am andern Tage: Gib deinen Sohn her und laß uns essen! Aber sie hat ihren Sohn versteckt.
Psalm 137,9
Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert!
Wenn man aber ein ungeborenes Kind tötet ist das schon eine Ordnungswiedrigkeit und kostet ein Bußgeld. 😕
2 Mose 21,22
Wenn Männer miteinander streiten und stoßen dabei eine schwangere Frau, sodass ihr die Frucht abgeht, ihr aber sonst kein Schaden widerfährt, so soll man ihn um Geld strafen, wie viel ihr Ehemann ihm auferlegt, und er soll’s geben durch die Hand der Richter.
Mist, ich glaube ich hätte dann auf Nein klicken müssen. 😬
Jesus sagte:
Lukas 18:20 :
[20] Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«
Psalmen 127:3 :
[3] Siehe, Kinder sind eine Gabe des Herrn, die Leibesfrucht ist eine Belohnung.
Alles was nun folgt, sage ich ohne einem Menschen in irgendeiner Weise einen Vorwurf machen zu wollen:
Ich bin dafür, mich für den Schutz ungeborenen Lebens einzusetzen. (Das aber natürlich nicht in Form von Hass) Selbst nach so etwas schrecklichem wie einer Vergewaltigung sollte man sich aus meiner Sicht trotzdem die Frage stellen, welche Schuld der noch ungeborene Mensch im Leib der Mutter daran trägt? Sind nicht eher beide Opfer eines Verbrechens? Sollte ein Gewaltverbrechen an einer Person eine Rechtfertigung dafür sein dürfen einen anderen unschuldigen Menschen zu töten? (Ich möchte an dieser Stelle auch gerne darauf hinweisen, dass die befruchtete Eizelle ja das frühstmögliche Entwicklungsstadium eines jeden Menschen ist)
Das heißt nicht, dass ich politisch gesehen unbedingt für ein pauschales Verbot von Abtreibungen bin, jedoch moralisch gesehen halte ich Abtreibungen auch nach Vergewaltigung für falsch.
Ich finde es aber auch wichtig, dass man honoriert, mit welchen Umständen und gesundheitlichen Risiken eine Schwangerschaft verbunden ist/ verbunden sein kann. Auch sollte man sich in die persönliche Lebenslage von Frauen, die sich Gedanken über die Durchführung einer Abtreibung machen, hineinversetzen, statt sie einfach als Kindsmörderinnen zu beschimpfen.
Auch nach der Durchführung einer Abtreibung halte ich es bei aller Tragik wegen der Tötung des menschlichen Lebens im Bauch der Frau (ich finde das tragisch!) nicht für richtig eine Frau deshalb dafür zu hassen.
Nichtsdestotrotz halte ich es immer für den falschen Weg ein noch ungeborenes menschliches Leben, das auch ausgetragen werden könnte, abzutreiben. (egal was man für eine Vorgeschichte hat)
Soweit an dieser Stelle dazu gerne von mir,
LG und Gottes Segen!
Dankeschön für die fundierte und ausführliche Antwort! Auch wenn wir verschiedene Meinungen dazu haben, kann ich Sie nachvollziehen. Das Wichtigste im Christentum ist meiner Meinung nach die Nächstenliebe und Sie halten das ein. Danke!
Danke für dieses positives Feedback! (Trotzdessen, dass wir unterschiedliche Sichtweisen haben)
Du sollst nicht töten!
Das Gebot lautet »nicht morden«: also nur ein ungesetzliches Töten ist verboten. Ein Soldat oder Henker darf also töten.
Denn die konsequente Übersetzung des hebräischen Originals lautet: «Morde nicht!»
https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-sechste-gebot/
Ein Mord ist ein illegales Töten. ZB eine biblische Steinigung ist Töten und nicht Morden.
Das Alte Testament kennt explizit den Unterschied zwischen Töten in einem Krieg und Mord:
The ancient Hebrew texts make a distinction between the moral and legal prohibition of shedding of innocent blood and killing in battle
Wikipedia: Thou shalt not kill#Justified killing: in warfare
Darum lässt sich ein Krieg oder eine Steinigung prima mit »du sollst nicht morden« vereinbaren.
Ja du hast Recht damit, dass die richtige Bedeutung hier "morden" und nicht einfach nur "töten" ist. Ansonsten würde ja auch ein Widerspruch zu den Stellen in der Bibel bestehen, wo es Gott befohlen hat den Bann an bestimmten Menschen zu vollziehen. Bei gesamtkontextueller Betrachtung der Bibel liegt ein Morden immer dann vor, wenn ein Mensch getötet wird, obwohl es gegen den Willen Gottes ist. (Was bei unschuldigen Menschen [wozu ungeborenes menschliches Leben gehört] immer der Fall ist, wenn Gott nicht gerade ein komplettes Volk ausrotten wollte, weil es böse in seinen Augen war und infolgedessen Gericht über dieses Volk hielt)
wenn Gott nicht gerade ein komplettes Volk ausrotten wollte,
Und da wurden auch schwangere Frauen mit dem Schwert abgeschlachtet. Babys und Kindern rammte man das Schert in ihr Herz und schlug ihnen den Kopf ab.
weil es böse in seinen Augen war
der Islamische Staat hat seinen Genozid auch so begründet
Und da wurden auch schwangere Frauen mit dem Schwert abgeschlachtet. Babys und Kindern rammte man das Schert in ihr Herz und schlug ihnen den Kopf ab.
Das ist richtig, wobei uns der alte Bund insbesondere durch solche Gerichte lehrt,
wie ernst Sünde in den Augen eines heiligen und gerechten Gottes (der den Eltern offenbar auch eine große Verantwortung für den eigenen Nachwuchs übertragen hat) ist.
Unabhängig davon sind aber diese ungeborenen Menschen, die geborenen Babies und Kinder jetzt nach meinem Glauben (den ich auf der Bibel gründe) im Paradies. Denn das Gericht nach dem Tod ist laut Bibel separat von den Gerichten, die Gott hier auf der Erde hält, zu betrachten.
(Diese Erde [so wie sie jetzt hier ist] ist ja nicht das auf ewig von Gott für uns vorgesehene wahre Zuhause, wenn man so wie ich, der Bibel Glauben schenkt)
Es ist Mord. Um das Kind im Bauch zu vermeiden, muss man ein paar Vorbereitungen treffen.
Wie z.B.: keinen Sex vor der Ehe. Habe mich selbst leider nicht daran gehalten, da ich da noch nicht bekehrt war. Aber ich war an noch keiner Abtreibung beteiligt. Gottseidank
5. Mose 14,8 hat Jesus und Petrus wieder aufgehoben. Markus 7,18-19 und Apostelgeschichte 10,9-16
Ich hab zwar nix von Bibel gesagt, aber du kannst ja mal hier anfangen, das sieht ganz gut aus. https://clearlyreformed.org/ist-sex-vor-der-ehe-falsch/
Das wird an mehreren Stellen deutlich: Nach 2. Mose 22,16–17 soll der Mann, der mit einer nicht verlobten Jungfrau schläft, sie zu seiner Frau machen, was darauf verweist, dass Geschlechtsverkehr eine verbindliche Handlung ist, die nicht außerhalb des ehelichen Bundes vollzogen werden darf;
Bei 5. Mose 22,29 erhält der Vater Schadensersatz (bzw den Brautpreis), wenn seine Tochter vergewaltigt wird:
29 so soll der, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Silberstücke geben und soll sie zur Frau haben, weil er ihr Gewalt angetan hat; er darf sie nicht entlassen sein Leben lang.
https://www.bibleserver.com/LUT/5.Mose22,29
Die Frau erhält nichts und der Täter geht straflos aus: die "Strafe" ist die Zahlung vom Brautpreis und die Zwangsheirat.
Es handelt sich somit um einen Schadenersatz für den Vater. Ein Geschlechtsverkehr und eine Vergewaltigung vor der Ehe stellen eine Wertminderung dar, für die der Vater entschädigt wird:
Geschlechtsverkehr und Vergewaltigung vor der Ehe stellten rechtlich eine Beeinträchtigung der Tochter dar und damit einen Schaden für den väterlichen Vormund, der angemessen auszugleichen war (Dtn 22,20-21.28-29;
Die eigentliche Tat wird nicht verurteilt und der Vergewaltiger erhält auch keine Strafe. Und die Frau muss ihren Vergewaltiger heiraten.
Die vergewaltigte Frau war auch nicht unverheiratbar:
Für den normalen Israeliten stellte es kein Ehehindernis dar, wenn die Braut keine Jungfrau mehr war. Er konnte auch eine Witwe oder eine Prostituierte heiraten ( Ri 11,1).
Was darf ich jetzt tun?
Sex vor der Ehe wird von der Bibel nicht explizit verurteilt.
Es geht nicht um sexuelle Handlungen, sondern um Besitz. Und zwar um Besitz der Frau.
Das gibt es heute nicht mehr.
Dankeschön!