Die besten Nutzer-Antworten redaktionell aufbereitet
Du willst Plastikmüll vermeiden, aber weißt nicht, wie das gehen soll? Plastik ist schließlich überall: Im Supermarkt ist selbst Bio-Obst in Plastik verpackt, zuhause türmen sich Shampoo- und Putzmittelflaschen und andere Verpackungen. Unterwegs gibt es Snacks auch nur im Plastikgewand. Unsere Community hat Tipps, mit denen auch Du etwas zum Umweltschutz beitragen kannst ─ beim Einkauf, zuhause und unterwegs.
Viele Nutzer der gutefrage Community versuchen, im Alltag Plastik zu vermeiden, wie diese Umfrage zeigt. Wie sie das machen, haben wir für Dich zusammengetragen. Vielleicht dienen Dir die Ideen der Community als Inspiration.
Du würdest gerne etwas für die Umwelt tun und auf Verpackungen aus Plastik verzichten? Das ist gar nicht so einfach, denn die Schwierigkeiten beginnen schon mit dem ersten Regal im Supermarkt: Plastik überall. Es erscheint Dir nahezu unmöglich, beim Einkauf dem Plastik aus dem Weg zu gehen? Es ist nicht immer leicht und bedarf einiger Planung und ein wenig Kreativität. Aber es ist möglich, umweltbewusster einzukaufen.
Wenn Du Plastik in Form von Lebensmittelverpackungen vermeiden möchtest, ist es sinnvoll, wenn Du schon beim Einkauf den Anfang machst und unnötig in Plastik verpackte Produkte meidest. Denn rein statistisch gesehen verbrauchst Du ─ so wie jeder andere Deutsche ─ 37 Kilogramm Verpackungsmüll aus Plastik. Pro Jahr! Alternativen zu finden ist nicht immer einfach, aber es gibt sie.
Möglichst wenig Lebensmittel zu kaufen, die in Plastik verpackt sind, ist auch aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll. Denn in Plastik, einem Kunststoff, der mit viel Energie aus Erdöl hergestellt wird, sind viele chemische Stoffe enthalten. Diese sogenannten Weichmacher können sich aus der Verpackung herauslösen und über die Lebensmittel in den menschlichen Körper gelangen. Viele dieser Weichmacher gelten als schädlich für unseren Organismus.
Plastik findet sich nicht nur in Form von Verpackungen an dem, was Du isst. Es steckt auch in vielen Alltagsprodukten, die Du jeden Tag im Haushalt nutzt. Dazu gehören Putz- und Waschmittel, Duschgels, Sofakissen, Bleistifte, Computer oder Toilettenpapier. Es macht sie weich, haltbar, bruchfest, elastisch und reißfest. Und es ist billig. Das macht Plastik sehr attraktiv für die Industrie. Die gutefrage Community hat sich viele Gedanken darüber gemacht, wie man zuhause nachhaltiger leben kann und Alltagsgegenstände aus dem Haushalt verbannen kann, in denen sich Plastik versteckt.
Du möchtest auch unterwegs Plastik vermeiden? Dann hilft es, wenn Du Deine Gewohnheiten überdenkst. Der Coffeeto Go auf dem Weg zur Schule oder ins Büro, der Snack am Mittag beim Imbiss um die Ecke, der gesunde Salat für zwischendurch oder das Wasser vom Kiosk gegen den spontanen Durst: Wegwerfartikel wie Einwegbecher, Plastikgeschirr oder -Besteck sind kurzlebig. Sie werden gekauft und landen schon kurze Zeit später im Mülleimer.
Wenn Du unterwegs bist, ist es gar nicht so schwierig, Plastik zu vermeiden. Es gibt viele Dinge, die Du tun kannst, um unterwegs nicht so viel Müll zu produzieren. Du kannst viele Dinge wie Snacks und Getränke schon zuhause vorbereiten oder Dir Becher, Flaschen und Boxen mitnehmen. Anstatt Essen in der Plastikbox zu kaufen, kannst es entweder in Deinen eigenen Behälter füllen lassen oder es in Ruhe am Tisch auf einem Porzellanteller essen.
Damit leistest Du schon einen wichtigen Beitrag für die Umwelt, denn wusstest Du, dass zum Beispiel in Deutschland 320.000 Kaffeebecher in die Mülltonne wandern ─ und zwar jeden Tag? Laut einer Untersuchung des Umweltbundesamtes verbrauchten wir Deutschen im Jahr 2016 rund 2,8 Milliarden Einwegbecher. Mehr als die Hälfte dieser Einwegbecher sind kunststoffbeschichtet und deshalb schwer recycelbar. Die Deckel sind zudem zu 100 Prozent aus Plastik.
Aber warum ist Plastik eigentlich so schädlich für die Umwelt? Das Problem: Plastik verrottet nicht. Gelangt es einmal in die Umwelt, zerfällt es über eine lange Zeit einfach nur zunehmend in kleine Teile. So lange, bis das menschliche Auge es nicht mehr sehen kann, warnt die Naturschutzorganisation WWF. Eine Plastiktüte, die in Deutschland durchschnittlich 25 Minuten benutzt wird, bevor sie entsorgt wird, braucht laut einer Statistik des Bundesumweltamtes von 2016 bis zu 20 Jahre, bis sie im Wasser zerfällt und auf den Meeresgrund sinkt ─ in Form winzig kleiner Teilchen, auch Mikroplastik genannt.
Bei einem Styroporbecher sind es 50 Jahre, Wegwerfwindeln und PET-Flaschen kommen laut der Statistik auf ganze 450 Jahre, bis sie sich vollständig zersetzen. Bis dahin schwimmt das Plastik in großen Mengen in den Ozeanen, wo sie das Ökosystem gefährden und jedes Jahr Zehntausende Meerestiere das Leben kosten, etwa weil sie es fressen.
Fazit: Verantwortlich für die Unmengen an Plastikmüll sind wir Menschen. Wir sind es aber auch, die dagegen etwas unternehmen können, indem wir Plastikmüll reduzieren oder sogar ganz vermeiden. Wenn Du Dir etwas mehr Zeit nimmst, Deinen Einkauf planst und Dir Gedanken über Alternativen machst, dann kannst Du es schaffen, beim Einkaufen, zuhause und unterwegs Deinen Plastikmüll zu reduzieren und Dein Leben nachhaltiger zu gestalten.
Aktualisiert am: 01. August 2019
Für diesen Text wurden verschiedene Nutzer-Antworten und Erfahrungsberichte aus der gutefrage-Community gesammelt, redaktionell geprüft und aufbereitet.
Nadja Hinz hat als Redakteurin bei verschiedenen Tageszeitungen und als Pressesprecherin gearbeitet. Seit 2019 schreibt sie für gutefrage.
spiegel.de: Plastik Einwegbecher sollten teurer werden
greenpeace.de: 10 Tipps für weniger Plastik
naturefund.de: Umgang mit plastik
geo.de: Nachhaltigkeit: Zehn einfache Tipps für ein Plastikarmes zuhause
areelite.de: Verstecktes Plastik im Alltag
baumfrei.de: Verstecktes Plastik
verbraucherzentrale.de: So kann jeder Plastik im Alltag vermeiden
fnp.de: Bewusstsein-Plastikmuell wächst
careelite.de: Plastikmüll Fakten
verbraucherzentrale.de: FAQ - rundum die Plastiktüte
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