Die besten Nutzer-Antworten redaktionell aufbereitet
Das Ehrenamt hat seinen festen Platz in vielen Einrichtungen, Vereinen und Organisationen. Ohne Ehrenamtler, die ihre Tätigkeit unentgeltlich ausüben, wären viele Leistungen gar nicht denkbar. Du hast viele Möglichkeiten, einen Teil Deiner freien Zeit für den guten Zweck einzusetzen.
Der Begriff „Ehrenamt“ wird häufig genutzt, aber was genau macht eigentlich eine ehrenamtliche Tätigkeit aus?
Die Nutzer aus der gutefrage Community definieren das Ehrenamt so:
Beim Ehrenamt dreht sich im Kern alles um Altruismus – um eine selbstlose Tätigkeit, die anderen Menschen, Tieren oder der Natur zu Gute kommt. Die Uneigennützigkeit steht dabei im Vordergrund. Aus diesem Grund ist eine Entlohnung nicht vorgesehen – beim echten Ehrenamt wirst Du vollkommen unentgeltlich tätig. Viele Aufgaben sind überhaupt nur auf ehrenamtlicher Basis wahrnehmbar, weil sie anders gar nicht zu finanzieren wären. Es kann allerdings sein, dass Du zum Beispiel eine Aufwandsentschädigung für Fahrtkosten erhältst – oder im Sportverein eine Übungsleiterpauschale. In diesem Fall spricht man auch von einem unechten Ehrenamt. Außerdem kannst Du durchaus selbst von einem Ehrenamt profitieren, indem Du zum Beispiel Praxiserfahrung in einem bestimmten Bereich sammelst. Und: Du fühlst Dich selbst gut, wenn Du Gutes tust.
Der eigentliche Sinn hinter einer ehrenamtlichen Tätigkeit ist, dass sie gerade kein regulärer Job mit Bezahlung ist. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, wie Du auch in finanzieller Sicht ein kleines bisschen für Dein Engagement belohnt wirst.
Die gutefrage Community kennt unterschiedliche Möglichkeiten:
Je nach Art Deines Ehrenamtes kann es sein, dass Dir selbst sogar Kosten entstehen. Eine Aufwandsentschädigung kann zum Beispiel Fahrtkosten abdecken, aber auch eine kleine Anerkennung sein, wie es oft bei Übungsleitern im Sportverein der Fall ist.
Auch der Staat honoriert Dein Engagement: In Deutschland gibt es einen Steuerfreibetrag von 2.400 Euro jährlich als Übungsleiterpauschale – sofern Dein Auftraggeber eine gemeinnützige Organisation oder eine juristische Person des öffentlichen Rechts ist. Auch Sozialversicherungsbeiträge fallen für diese Beträge nicht an. Selbst für eine Vorstandsfunktion in einem Verein gibt es den Ehrenamtsfreibetrag in Höhe von 720 Euro pro Jahr.
Wenn Du für eine gemeinnützige Einrichtung tätig bist, kannst Du Dir für Deine unentgeltlich investierte Arbeitszeit eine Spendenbescheinigung ausstellen lassen. Auch hierdurch kannst Du Deine Steuerlast mindern.
Hast Du schon einmal etwas von der Ehrenamtskarte gehört? In Nordrhein-Westfalen bieten einige Kommunen diese Karte allen Ehrenamtlern an, die im Schnitt mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr für das Ehrenamt aufwenden. Zum Teil kommen weitere Voraussetzungen hinzu. Frage einfach bei Deiner Stadt oder Deinem Kreis nach. Mit der Ehrenamtskarte erhältst Du Vergünstigungen in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern oder Museen.
Du hast Lust, einen Teil Deiner Zeit sinnvoll zu investieren? Dann ist ein Ehrenamt eine tolle Gelegenheit, um etwas Gutes für andere Menschen, Tiere oder die Natur zu tun. Insbesondere dort, wo Hilfe dringend benötigt wird, aber kein oder nur wenig Geld zur Verfügung steht, sind Ehrenamtler jederzeit gerne gesehen.
Die Palette an ehrenamtlichen Tätigkeiten für jede Altersklasse ist nahezu unendlich. Da ist wirklich für alle etwas dabei.
Viele Möglichkeiten hast Du im Umgang mit Menschen: Gerade Senioren, die im Heim leben oder bei denen sich die Familie nicht kümmert, sind für ein wenig Assistenz und auch Gesellschaft sehr dankbar. Mache kleine Besorgungen, gehe mit ihnen spazieren, lese ihnen etwas vor oder spiele mit ihnen Gesellschaftsspiele. Das kannst Du auf privater Ebene arrangieren, aber in den örtlichen Altenheimen kannst Du ebenfalls anfragen.
Auch Kinder bedürfen der Betreuung – gerade dann, wenn die Eltern stark eingespannt sind. Als Lesepate oder Vorleser wirst Du für die Kleinen schnell zum Helden. Biete Deine Dienste doch einfach mal an einem Schwarzen Brett, z. B. am Supermarkteingang, an. Bei der Opferbetreuung oder in der Telefonseelsorge brauchst Du starke Nerven, kannst aber auch viel im Leben anderer Menschen bewirken.
Stellen, bei denen Du immer einmal anfragen kannst, ob und in welchem Bereich ehrenamtliche Kräfte gebraucht werden, sind Kinder- und Altenheime, Einrichtungen für Bedürftige, und Kirchen.
Wenn Du ein großer Tierfreund bist, gibt es auch hier verschiedene Optionen vom aktiven Tierschutz bis zur Betreuung der Tiere. Gerade dann, wenn Du kein eigenes Tier halten kannst oder darfst, musst Du so nicht auf den Umgang mit Tieren verzichten und tust gleichzeitig noch etwas Gutes.
Auch im Umweltschutz gibt es zahlreiche Betätigungsmöglichkeiten. Du kannst im Kleinen bei Dir zu Hause anfangen, indem Du Müll vermeidest und auf schädliche Stoffe weitgehend verzichtest. Wenn Du magst, nimmst Du am örtlichen „Frühjahrsputz“ teil, bei dem die Umgebung von hinterlassenen Abfällen befreit wird. Umweltschutzorganisationen bieten Dir die Möglichkeit, Dich verstärkt einzusetzen und für bestimmte Interessen zu kämpfen. Hier musst Du schauen, was zu Deiner persönlichen Einstellung passt.
Du liebst Tiere über alles? Dann ist eine ehrenamtliche Tätigkeit im Tierschutz wie für Dich gemacht. Ob Du lieber organisierst oder tatkräftig zupackst – die gutefrage Community weiß, wie Du Dich engagieren kannst.
Wenn Du einen guten Draht zu Tieren hast, gibt es viel zu tun: Im örtlichen Tierheim wartet meist mehr Arbeit, als von den festen Kräften gestemmt werden kann. Vor allem die Einrichtungen, die von Tierschutzvereinen betrieben werden, sind auf ehrenamtliche Kräfte angewiesen.
Deine Tätigkeiten? Die Hunde im Tierheim freuen sich auf ausgedehnte Spaziergänge und Personen, die mit ihnen spielen, ebenso wie auf ihr Futter. Wenn Du regelmäßig kommst, kannst Du für sie zu einer festen Bezugsperson werden. Nicht alles hat einen großen Spaßfaktor: Käfige, Zwinger, Boxen oder Freigehege müssen natürlich auch gesäubert und gepflegt werden.
Du bist mehr der organisatorische Typ, der gerne mal den Telefonhörer in die Hand nimmt, eine Mail schreibt oder in den sozialen Medien aktiv ist? Viele Tierschutzorganisationen suchen aktiv nach Stellen, an die sie Tiere zur zeitlich begrenzten Pflege oder dauerhaft vermitteln können. Öffentlichkeitsarbeit ist ebenfalls ein wichtiges Thema.
Eine ehrenamtliche Tätigkeit im Ausland stellt Dich vor ganz andere Hürden als ein paar Stunden in der Woche oder im Monat daheim: Schließlich brauchst Du auch noch eine Unterkunft und musst Dich um die Anreise kümmern. Außerdem ist es nicht damit getan, auf gut Glück ins Ausland zu reisen – Du musst schon im Vorfeld genau planen, was Du wann, wo und wie lange tun willst.
Was willst Du überhaupt machen und in welches Land soll es gehen? Die Auswahl an ehrenamtlichen Tätigkeiten im Ausland ist nahezu unüberschaubar. Zahlreiche Organisationen haben sich auf die Vermittlung von Freiwilligen spezialisiert und können Dir dabei helfen, die passende Stelle zu finden. Du kannst aber auch über die Zentrale Arbeitsvermittlung (ZAV) stöbern – oder beim Europäischen Freiwilligendienst, der sich im Wesentlichen auf Tätigkeiten in europäischen Ländern spezialisiert hat.
Einen kleinen Haken gibt es bei ehrenamtlichen Tätigkeiten im Ausland häufig: Du bekommst nicht nur keine Bezahlung – außer Kost und Logis, die Dir gestellt werden – sondern musst sogar noch eine gewisse Geldsumme bezahlen, um ehrenamtlich tätig werden zu dürfen. Die dabei gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen sollten Dir dieses kleine Opfer aber wert sein. Das nötige Geld könntest Du im Vorfeld mit einem Nebenjob verdienen.
Der Grund dafür: Den Organisationen, die Dich ins Ausland vermitteln, entstehen Aufwand und Kosten – es müssen zum Beispiel auch Beiträge für Versicherungen und Deine Betreuung gedeckt werden. Über Spenden lässt sich das alles nur zu einem Bruchteil decken. Bei Tätigkeiten im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes zahlst Du nur Deine Reisekosten.
Ein weiterer Unterschied zwischen der Freiwilligenarbeit im Ausland und ehrenamtlichen Tätigkeiten im Inland liegt in der Regel darin, dass Du quasi in Vollzeit im Projekt mithilfst und nicht nur ein paar Stunden pro Woche oder Monat nebenbei. Du bist also wie in einem normalen Job tätig und hast einen entsprechenden Vertrag. Zwar wirst Du je nach Arbeitsort und -bereich auch mal die Möglichkeit zu einem Stadtbummel oder einem Strandtag haben; der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf Deiner Mithilfe.
Die Kinder sind aus dem Haus oder das Rentenalter erreicht – und Du fühlst viel zu viel Tatendrang in Dir, als dass Du den ganzen Tag daheim sitzen wollen würdest. Ein Ehrenamt ist auch für Senioren eine tolle Möglichkeit, die Tage mit Sinn zu füllen. Ideal sind alle Tätigkeiten, bei denen eine gesunde Portion an Lebenserfahrung gefragt ist.
Im fortgeschrittenen Lebensalter hast Du Deinen Mitmenschen etwas voraus: viel Lebenserfahrung. Als Rentner auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung sind daher alle Ehrenämter ideal, die beratenden Charakter haben. Du kannst berufliche Erfahrungen oder allgemeine Lebenserfahrungen an junge Menschen weitergeben. Wenn Du selbst ein Unternehmen geleitet hast oder in einem Unternehmen in einer entsprechenden Position angestellt hast, kannst Du jungen Unternehmern bei ihren ersten Schritten in die Selbständigkeit beratend zur Seite stehen. Oder Du stellt Dich als Ausbildungspate oder Sprachlehrer zur Verfügung.
Wenn Du gerade erst selbst Rentner bist, kennst Du die Fragen rund um Rente und Rentenversicherung aus eigener Erfahrung. Du kannst Dich entsprechend qualifizieren und für die Rentenversicherung als ehrenamtlicher Rentenberater tätig werden – für die Versicherten ist dieser Service dann kostenlos.
Schau Dich auch einfach mal in der Umgebung um – in Deinem Stadtteil oder der Kirchengemeinde. Oft wird stundenweise ehrenamtliche Hilfe für die Bibliothek gesucht. Oder Du engagierst Dich bei der Tafel – schließlich müssen Lebensmittel und andere Waren eingesammelt und verteilt werden.
Hast Du selbst keine Enkel, die sich auf Dich freuen? Kinder, deren Familie nur wenig Zeit aufbringen kann, freuen sich über Leihopa oder Leihoma. Du kannst eine echte, dauerhafte Beziehung aufbauen, die über das Vorlesen, Spielen oder gemeinsame Unternehmungen hinausgeht.
Wenn Du noch etwas Platz in Deiner Freizeit hast, kann ein Ehrenamt eine tolle Alternative zu einem gewöhnlichen Hobby oder einem bezahlten Nebenjob nach der Schule sein – und es ist so viel mehr als ein Zeitvertreib. Mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit hast Du die Möglichkeit, sinnvolle Dinge zu tun, Dein Umfeld mitzugestalten oder sogar das eine oder andere Berufsfeld zu erkunden, bevor Du mit der Schule fertig bist.
Deine Freizeit kannst Du nach der Schule, am Wochenende oder in langen Sommerferienwochen mit ehrenamtlichem Engagement füllen. Dabei lernst Du fürs Leben, kannst schon einmal in den einen oder anderen Beruf hineinschnuppern und tust gleichzeitig etwas Gutes.
Natürlich eignen sich nicht alle ehrenamtlichen Tätigkeiten für Jugendliche: Wenn Du zum Beispiel einen Führerschein benötigst, musst Du noch etwas warten. Manchmal ist auch aus anderen Gründen ein Mindestalter erforderlich.
Aber es gibt trotzdem ausreichend Möglichkeiten für ein Ehrenamt als Jugendlicher.
Wenn Du ohnehin in einem Sportverein trainierst und gut bist, kommt man vielleicht von selbst auf Dich zu und fragt Dich, ob Du Übungsleiter werden möchtest. Ab 16 Jahren kannst Du in Deutschland den Übungsleiterschein C für den Breitensport beginnen – allerdings bekommst Du ihn erst mit 18 Jahren ausgehändigt. Bei der DLRG kann Dein Weg als Wasserratte bis hin zum Rettungsschwimmer führen. Auch aus einem Bezug zur Kirche ergeben sich oft Möglichkeiten für ein Ehrenamt – hier kannst Du bereits das Organisieren lernen, später auch Jugendfreizeiten begleiten. In den Jugendorganisationen der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes und des Roten Kreuzes kannst Du bereits den Grundstein für ein späteres freiwilliges Engagement oder sogar Deine Berufsausbildung im gleichen Bereich legen.
Aktualisiert am: 01. August 2019
Für diesen Text wurden verschiedene Nutzer-Antworten und Erfahrungsberichte aus der gutefrage-Community gesammelt, redaktionell geprüft und aufbereitet.
Sonja Kraus ist studierte Germanistin und Linguistin. Seit vielen Jahren ist sie im Online-Bereich tätig und hat ein Herz für Texte, die für den Leser geschrieben sind. Seit 2019 ergänzt sie das Team der gutefrage-Redaktion.
Unsere Community hat Tipps, wie Du Deinen Alltag umweltfreundlicher gestaltest
Mit diesen Tipps der gutefrage-Community machst Du bessere Fotos
Unsere Community weiß, wie Deine Avocado länger frisch bleibt