Warum feiert die Kirche heute ausgerechnet die Geburt von Johannes dem Täufer – einem Mann, der selbst sagte, er müsse kleiner werden?
Heute ist der 24. Juni – und fast niemand merkt’s. Kein Feiertag, keine Süßigkeiten, keine Lichterketten. Und doch feiert die Kirche heute etwas Großes: die Geburt Johannes des Täufers, des staubigen Ruferpropheten aus der Wüste, der lieber mit Kamelfell rumlief als mit Beifall. Er war der erste, der Jesus öffentlich bekannt hat – „Siehe, das Lamm Gottes!“ – und gleichzeitig der, der sich selbst radikal zurücknahm: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ (Johannes 3,30) Dass ausgerechnet seine Geburt gefeiert wird, mitten nach der Sommersonnenwende, wo das Licht wieder weniger wird, ist kein Zufall. Johannes war nicht gekommen, um selbst im Rampenlicht zu stehen – sondern um Platz zu machen für das wahre Licht. Und während wir in dieser Welt ständig hören: „Du musst dich zeigen, du musst dich behaupten“, flüstert Johannes durch die Zeit: „Mach dich kleiner – damit das Göttliche in dir Raum hat.“
🌶️ Und da frage ich dich:
Warum feiert die Kirche heute ausgerechnet die Geburt von Johannes dem Täufer – einem Mann, der selbst sagte, er müsse kleiner werden?