Philosophen verfallen durch ihren Skeptizismus oft in eine gewisse Melancholie, einen Geist der Schwermut, weil ihnen alles frag- und denkwürdig erscheint. Viele Philosophen wie Diogenes, Zenon, Seneca, Augustinus, Kierkegaard, Descartes, Heidegger, Schopenhauer, Wittgenstein etc. waren bekanntlich schwermütig. Die großen Fragen der Philosophie (Sinn des Daseins, Tod, Seele, Freiheit und Ethik) brachten sie in die heilsame Unruhe des Denkens. Doch jede Antwort wirft nur neue Fragen in der Philosophie auf, sodass das Philosophieren am Ende weniger ein Finden von Lösungen als ein unablässiges Hinterfragen bleibt. Das Fragen sei nämlich die "Frömmigkeit des Denkens", meinte schon der Philosoph Martin Heidegger.