Züchtigung in der Gemeinde (Christentum)?

11 Antworten

Ich lese mir hier die Antworten durch und stelle fest, dass die wenigsten hier wirklich wissen, was "Gemeinde" bedeutet!

Gemeinde ist nicht nur eine Sammlung von "Möchte-Gern-Heiligen Menschen", sondern es ist der Leib Christi! Jesus Christus hat die Gemeinde berufen und jeder wiedergeborene Christ sollte einer lokalen Gemeinde angehörig sein.

Sünde gegen die Gemeinde als Gemeindeglied, gehört vor die Gemeinde! Wer vor der Ehe Sex hat und dies in der Gemeinde klar geregelt ist, dass es nur nach der Ehe zu vollziehen ist, hat sich an seinem eigenem Leib versündigt. Er als Gemeindeglied, gehört zum Leib dazu, und somit hat er sich ebenfalls an der Gemeinde versündigt. (Als Gemeindeglied ordnet man sich den Regeln der Gemeinde unter!)

Es muss also vor der Gemeinde bekannt gemacht werden, und es "MUSS" Gemeindezucht geübt werden. Das ist ein biblischer Auftrag und hat nichts mit der Person an sich zu tun. Gerade wenn es Sex vor der Ehe ist, so ist der Ausschluss aus der Gemeinde ziemlich üblich, bis eine gewisse Zeit verstrichen ist, und Reue und Buße darüber sichtbar wird.

unknow100034 
Fragesteller
 29.04.2024, 12:55

Ok, verstehe. Aber wie kommst du auf Sex vor der Ehe??

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kabwnqlwjd  29.04.2024, 14:48
@unknow100034

Wieso nicht? Selbst wenn die Regeln wären, dass man nicht nebeneinander schlafen darf, da es zum Anstoß anderer Gemeindeglieder ist, so gehört Gemeindezucht schon dazu.

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unknow100034 
Fragesteller
 29.04.2024, 15:14
@kabwnqlwjd

Nunja, eine christliche Gemeinde sollte ja auf den Gesetzen und Geboten basieren, die Gott uns gibt, oder nicht? Sonst wäre es in meinen Augen auch keine christliche Gemeinde.
Dann könnte ich mir ja auch irgendwelche wilden Fantasie - Regeln ausdenken, eine Gemeinde gründen und behaupten diese wäre christlich. Wenn eine Gemeinde von sich behauptet, dass sie auf den Gesetzen und geboten der Bibel basiert, dann sollte sie auch wirklich darauf basieren und nicht auf irgendwelchen von Menschen empfundenen Regeln, die nichts mehr mit gottes regeln zu tun haben, denke ich jedenfalls.

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Dein Text, den du unten nennst, gibt dir doch die Antwort!

Warum stellst du dann noch die Frage???

Wir sind Gott gegenüber rechenschaftspflichtig – „Er ist der Einzige, mit dem wir es zu tun haben“ (Hebräer 4,13; ELB).Wir müssen unsere Sünden nur dem Herrn bekennen. Das Gebot „Bekennt einander eure Sünden“ in Jakobus 5,16 (LUT) wurde oft aus dem Kontext gerissen. In seinem Kontext ist es klar, dass es sich auf einen kranken Christen bezieht, für den die Ältesten der Gemeinde beten. Da Krankheit manchmal durch Sünde verursacht ist (wie wir in Johannes 5,14 sehen), wird der kranken Person dort gesagt, sie sollte ihre Sünden bekennen (welche die Ursache für ihre Krankheit sein mögen), „damit sie geheilt werden kann“. Das lehrt NICHT, dass Christen ihre Sünden anderen Gläubigen bekennen sollten. Es ist sehr gefährlich, wenn irgendein Vers aus seinem Zusammenhang gerissen wird. Ein aus dem Zusammenhang gerissener Vers kann ein Vorwand für falsche Lehre sein. Gebt also darauf acht, dass ihr alle Verse in ihrem unmittelbaren Zusammenhang lest und vergleicht sie mit anderen Versen zum selben Thema in der Bibel.

Gemeindezucht im Sinne von Schutz der Gemeinde und Hilfe für die Person, die etwas Schlechtes gemacht hat und nicht umkehren will. Also nicht ein Christ, dem etwas Leid tut und der sich ändern will, sondern ein Christ, dem es gefällt, weiterhin gegen das zu verstoßen, was die Bibel lehrt, damit dieser von seinen falschen Wegen umkehrt. Gemeindezucht kann dazu in bestimmten Fällen ein Mittel sein. Das müssten aber die Leiter der jeweiligen Gemeinden unter viel Gebet und Bibelstudium und natürlich auch Gespräch mit den betreffenden Personen entscheiden.

Zum Thema Sündenvergebung:

Mir ist keine Bibelstelle bekannt, in der gefordert wird, dass Sünde vor der Gemeinde bekannt werden muss. Das könnte auch unter Umständen peinlich sein, Sünden vor der Gemeinde verkündigen zu müssen oder auch zu schlechtem Gerede führen ("hast du gehört, was der schon wieder gemacht hat?" usw.).

Wenn man jemandem etwas angetan hat, dann sollte man direkt mit dieser Person sprechen und um Vergebung bitten.

Ansonsten dürfen wir unsere Sünden vor Gott im Gebet bringen. Denn Gott vergibt uns alle unsere Sünden gern, wenn wir Ihn im Gebet darum bitten:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Das Ziel ist, nicht zu sündigen. Wenn wir aber in Sünde fallen, gibt es Vergebung in Jesus Christus:

  • "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).

Weil Gott uns liebt:

  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
kabwnqlwjd  29.04.2024, 11:35

Das versündigen gegen den Leib Jesus Christi, gehört vor die Gemeinde. Somit gibt es Sünden, die vor der Gemeinde bekannt werden müssen und auf die, die Gemeinde mit Zucht reagiert.

Würde man nichts vor der Gemeinde bekennen, gäbe es auch keine Zucht.

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chrisbyrd  29.04.2024, 14:36
@kabwnqlwjd

Ich habe schon Fälle von Gemeindezucht mitbekommen, wo die betreffende Person nichts vor der Gemeinde gebeichtet hat. Die Sünde (z. B. Leben im Ehebruch mit einem neuen Partner, der auch verheiratet war) fiel einfach so auf und die Ältesten haben überlegt, wie sie damit umgehen sollten.

Wenn jemand etwas gegen die ganze Gemeinde getan hat, das allen schadet, dann ergibt es natürlich Sinn, wenn er es öffentlich der Gemeinde mitteilen und um Vergebung bitten würde. Ein Beispiel wäre, dass sich jemand an der Gemeindekasse vergreift usw.

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kabwnqlwjd  29.04.2024, 14:46
@chrisbyrd

Das mit der Kasse verstehe ich. Das mit Ehebruch gehört vor die Gemeinde. Denn Ehebruch ist auch die Art Sünde, bei der man gegen seinen eigenen Körper sündigt, weil man ein Fleisch mit jemanden außerhalb der Ehe wird. Dieses Hu*ige Verhalten ist wie ein Krebs und muss aus der Gemeinde entfernt werden. Die Gemeinde ist durch die Gemeindeglieder ein Körper. Somit betrifft es sehr wohl die Gemeinde, wenn jemand sich gegen seinen Körper versündigt hat, denn er ist auch ein Teil von der Gemeinde.

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Bei Sünden, die solche Maßnahmen wie beschrieben erforderlich machen, so ist es ziemlich gut und aufrichtig, wenn man seine Sünde vor der Gemeinde (oder zumindest 2 Vertreter) bekennt.

Schon als Kind ist es gut zu lernen, dass man sich an 2 Stellen "entschuldigen" muss: bei Gott und bei dem Menschen, den man geschädigt hat. Das fällt weder Kindern noch Erwachsenen leicht, das kann bestimmt jeder bestätigen. Aber es ist heilsamer Weg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Schön mal wieder eine Frage von dir zu lesen!

Bei meinen Recherchen haben ich folgendes gefunden:

Gibt zwar noch mehr Verse zum Thema, aber das ist richtig. Weitere Verse sind:

Mt. 18,15 Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.

16 Hört er aber nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen beruht.

17 Hört er aber auf diese nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und ein Zöllner.

Wenn ein Christ gegen einen einzelnen anderen Christen sündigt, soll dieser von ihm zurechtgewiesen werden. Bringt das nichts, soll man noch 2-3 weitere hinzuholen. Bleibt auch das ohne Ergebnis, wird die Gemeinde miteinbezogen. Bringt auch das nicht zur Umkehr, führt es zum Ausschluss.

1.Kor. 5,1 Überhaupt hört man von Unzucht unter euch, und zwar von einer solchen Unzucht, die selbst unter den Heiden unerhört ist, dass nämlich einer die Frau seines Vaters hat!

2 Und ihr seid aufgebläht und hättet doch eher Leid tragen sollen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan wird!

3 Denn ich als dem Leib nach abwesend, dem Geist nach aber anwesend, habe schon, als wäre ich anwesend, über den, der dies auf solche Weise begangen hat, beschlossen,

4 den Betreffenden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und nachdem euer und mein Geist sich mit der Kraft unseres Herrn Jesus Christus vereinigt hat,

5 dem Satan zu übergeben zum Verderben des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn Jesus.

Ein Gemeindeglied hatte schwer gesündigt und offensichtlich nicht bereut. Dieser sollte nun ausgeschlossen werden, damit er zur Besinnung kommt, bereut und wieder zurück kommen möchte.

2.Kor. 2,5 Hat aber jemand Betrübnis verursacht, so hat er nicht mich betrübt, sondern zum Teil — damit ich nicht zu viel sage — euch alle.

6 Für den Betreffenden sei die Bestrafung vonseiten der Mehrheit genug,

7 sodass ihr ihm nun im Gegenteil besser Vergebung und Trost gewährt, damit der Betreffende nicht in übermäßiger Traurigkeit versinkt.

8 Darum ermahne ich euch, Liebe gegen ihn walten zu lassen.

Hier hat zwar auch einer gegen die Gemeinde oder Gemeindeglieder gesündigt, aber er bereut offensichtlich. Deshalb soll ihm vergeben werden, ohne weiteren Ausschluss.

Ich glaube es gibt noch eine weitere Stelle in den Briefen, wo - ähnlich wie in Mt 18 - auch von einem dreimaligem Gespräch die Rede ist, mit ggf. Auschluss zur Folge, aber auch der Bemerkung, dass der Bruder wieder angenommen werden soll, wenn er bereut. Aber die Stelle finde ich gerade nicht...

Ausserdem habe ich gelesen, dass wir unsere Sünden vor der Gemeinde bekennen sollen

Mir fällt da nur der Vers ein:

Jak 5,16 Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.

Im Kontext geht es da aber um Kranke:

14 Ist jemand von euch krank? Er soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen lassen; und sie sollen für ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im Namen des Herrn.

15 Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.

16 Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.

Krankheit kann eine Strafe für Sünde sein. Wenn dies der Fall ist, soll der Kranke seine Sünde dem Ältesten bekennen, der für seine Heilung betet. Aber das gilt eben nur für diese Situation und auch nicht vor der ganzen Gemeinde.

Mir fällt nur eine Situation ein, wo es angebracht wäre vor der ganzen Gemeinde zu bekennen: Wenn man es geschafft hat gegen die ganze Gemeinde zu sündigen oder wenn aufgrund des oben beschriebenen Verfahrens die ganze Gemeinde eingeweiht wurde.

Ansonsten gilt:

1Joh 1,9 Wenn wir aber [Gott] unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Hebr 4,13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern alles ist enthüllt und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.

Im Normalfall reicht es mit seinen Sünden direkt zu Gott zu kommen.

Ich hoffe ich konnte helfen!

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ