Würdet ihr eure Partnerin/Partner/Frau/Mann pflegen?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Ohne Einschränkung 53%
Nur mit Unterstützung bei Grundpflege 20%
Nur temporär 13%
Kommt nicht in Frage bzw kann ich nicht 13%
Ohne Grundpflege wie waschen und Windeln wechseln 0%

10 Antworten

Ohne Einschränkung

Das brauche ich nicht zu tun, sondern habe ich schon getan.

Ich habe meine Eltern und meinen Ehemann zu Hause, bis zum letzten Atemzug betreut.

Meine Mutter verstarb an Alterschwäche, Kachexie und war nur 2 Wochen bettlägerig, litt allerdings vor Ihrem Tod an Demenz.

Mein Vater war mehr als schwer krank, 2 Bypass OP's, davon eine Not OP mitten in der Nacht, 7 Stentimplantationen, schwerste Herzinsuffizienz, Schrittmacher etc. Er verstarb nicht an seinen schweren Erkrankungen, sondern an einem unglücklichen Sturz im Bad. 6 Tage Bettlägerigkeit.

Mein Mann verstarb relativ jung an einem Oesophaguskarzinom mit Metastasen in Pulmo, Leber und Peritoneum. Betreuung/pflegebedürftig 11 Monate, rund um die Uhr. Man bot ihm noch eine palliative Chemo an, um das Wachstum der Metastasen einzudämmen. 12 Blöcke waren geplant. Ich riet ihm ab, aber es war sein letzter Strohhalm. Nach 3 Blöcken mußte die Chemo, auf Grund von extremer Verschlechterung, abgebrochen werden. Die parenterale Ernährung über den Portkatheder mußte wegen andauernden Erbrechen ebenfalls abgebrochen werden. Schmerzen hatte mein Mann kaum, aber die extreme Atemnot war durch Morphin kaum zu lindern. Morphin ist nicht nur ein Analgetikum, sondern auch ein probates Medikament gegen Dyspnoe. Die terminale Unruhe sprach auf Tavor - Lorazepam nicht mehr an. Damit er ruhig versterben konnte, war eine Sedierung mit Dormicum - Midazolam erforderlich. Ein SPAV Team habe ich nicht in Anspruch genommen.

Meine Familienangehörigen sind alle in meinem Arm verstorben und waren post mortem noch 24 Stunden zu Hause, ehe der Bestatter kam. So konnte jeder in Ruhe und Würde Abschied nehmen.

Sollte mein Partner schwer erkranken und pflegebedürftig werden, werde ich genauso handeln, falls ich dazu gesundheitlich noch in der Lage bin.

Elbling 
Fragesteller
 08.09.2023, 10:46

Ich bin geplättet...war auch beim Sterben m. Vaters dabei..aber bei dir ist es nochmal eins drauf. Mein vollsten Respekt

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Rapunzel324  08.09.2023, 11:05
@Elbling

Dankeschön! Und noch nachträglich mein aufrichtiges Beileid zum Tode Deines Vaters!

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Elbling 
Fragesteller
 08.09.2023, 11:11
@Rapunzel324

Danke, es ist schon eine Weile her aber meine Mutter und Schwiegermutter sind in einem Alter wo es schnell kritisch werden kann

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Nur temporär

Ich pflege mein Lebensgefährte der an MS erkrankt ist und ich weiss das wenn es schlimmer werden sollte ich zuhause auch die Pflege nicht grundsätzlich bewältigen kann. Schon jetzt war es hart mit Vollzeitarbeit und Pflege selber noch zu leben und bei mein Freund ist der Pflegeaufwand noch überschaubar, er bekommt 1mal wöchentlich seine medis gerichtet, alle 2 Tage braucht Hilfe beim Duschen und rasieren und Unterstützung beim an und auskleiden. An schlechten Tagen erfolgt die Pflege im Bett, wo die inkoversorgung halt dann auch zu gehört. Und bei stürzen braucht er halt Hilfe sonst ist er noch recht selbstständig. Aber die Gedanken die man auf der Arbeit hat bringen ein auch etwas um dem Verstand , was macht grad, ist gestürzt oder ist was schlimmeres passiert sind Gedanken die ein täglich verfolgen und auch ablenken. Sollte da eben die Behinderung grösser werden weiss ich das ich das psychisch und physisch nicht schaffe, bedingt durch die ms und der Nervenschmerzen gilt es auch manchmal Launen auszuhalten die ein zusätzlich belasten. Werde natürlich mit Pflegedienst und Hilfsmittel schauen das so lange wie möglich Zuhause wohnen kann aber ich denke das ich die Pflege irgendwann abgeben muss weil man das nicht Berufstätigkeit dazu gar nicht bewältigen kann. Hab mittlerweile Sehnsüchte wie in ein einsames Kloster ziehen oder auf ne einsame Insel zu stranden einfach um mal ein paar Tage ohne Arbeit und sorgen zu sein.

Nur mit Unterstützung bei Grundpflege

Sofern notwendig nur mit Unterstützung der Grundpflege - jedenfalls läuft das bei mir mit meinem Vater so, aber zumindest erweckt er den Eindruck, dass er hygienische Grundbedürfnisse immer noch selbst erledigen kann. Aber da ich in Vollzeit berufstätig bin und das manchmal auch auf Montage, könnte ich ihn auch nicht 24/7 betreuen.

Ich sehe auch keinen Grund, warum ich das bei meiner Mutter, meinem Stiefvater, meiner eventuellen Partnerin oder Frau im Bedarfsfall anders handhaben sollte, nur würde das eben, wenn sich die entsprechend bedürftigen Personen gleichzeitig häufen, meine zeitlichen Möglichkeiten pro Person weiter einschränken.

Nur mit Unterstützung bei Grundpflege

Ich arbeite selbst in der Pflege und möchte nicht, dass meine Beziehung sich wie Arbeit anfühlt.

OrangeLila  06.09.2023, 10:35

Das selbe hier. Und wir können aus Erfahrung sagen: jemanden zu Hause zu pflegen ist ein Knochenjob!! Respekt vor allen Angehörigen die das machen - ich möchte es nicht. Lieber gebe ich diese Person in eine Pflegeeinrichtung und kümmere mich dort so gut es geht um meine Liebsten - das ist ja auch durchaus möglich. Nur weil jemand im Heim lebt ist die Person nicht komplett abgeschoben.

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Elbling 
Fragesteller
 06.09.2023, 11:29
@OrangeLila

Verständlich...welche Aufgaben sind besonders aufwendig bzw strengen am meisten an in der Pflege?

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kaorichan  06.09.2023, 11:43
@Elbling

Ich würde sagen duschen, vor allem im Sommer. Aber der Transfer zwischen Rollstuhl und Bett/Couch kann auch sehr anstrengend sein.

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OrangeLila  06.09.2023, 16:41
@Elbling

Alles was Grundpflege und Mobilisation betrifft. Ein Bett frisch zu beziehen in dem jemand drin liegt ist auch ein kleiner Akt - besonders wenn diese Person nicht mithelfen kann. Aber auch Wundversorgung ist total komplex. Alle die hier sagen ‚ach kein Problem, ich mach das auf jeden Fall‘ haben das vermutlich noch nie gemacht. Das ist ein Knochenharter Fulltime-Job.

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Elbling 
Fragesteller
 06.09.2023, 16:58
@OrangeLila

Ja, meinen vollen Respekt, kein Wunder das es nicht jeder oder jede machen kann und will..Aber ich denke wenn die Patienten dann dankbar sind, kommt etwas zu den Pflegenden zurück

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Elbling 
Fragesteller
 06.09.2023, 11:28

Verständlich...welche Aufgaben sind besonders aufwendig bzw strengen am meisten an in der Pflege?

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Ohne Einschränkung

Hallo,

würdet ist für mich die falsche Verbform, ich habe schon meine Großmütter, meine Mutter und meine Schwiegermutter gepflegt und werde es für meinen Partner und andere Familienmitglieder sowie durchaus auch für gute Freunde ohne Einschränkung und im Rahmen meiner Möglichkeiten machen. Aus Kinder- und Jugendzeiten kenne ich das sogar unter Nachbarn so.

Immerhin wäre ich im Fall der Fälle genauso dankbar für entsprechende Pflege und Unterstützung.

AstridDerPu

Elbling 
Fragesteller
 13.09.2023, 10:56

Natürlich wenn es jemand möglich ist, dann machen es auch die Angehörigen in der Regel

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