Woher weiß ich, was ich im Leben will?

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Zunächst einmal - lass erstmal die Ziele weg. Ziele kannst du dir immer noch setzen, wenn du eine Vorstellung, neudeutsch Vision von dir und deiner Zukunft hast. Ziele sind schon sehr konkret, bspw. "im Jahr 2024 will ich meine wohlverdiente Beförderung zum Senior Engineer durchsetzen".

Was du vielleicht eher brauchst, ist, eine Vision zu entwickeln. Das muss man aktiv tun. Viele unterliegen dem Irrglauben, dass das "richtige Leben" irgendwo in einem drinsteckt und es dann irgendwann einmal hochkommt. Das ist ein sehr trauriges, deterministisches Bild von einem selbst. Die gute, aber anstrengende Nachricht: Man kann seine Interessen steuern. Man hat es (abgesehen von existenziellen Grundbedürfnissen, die in unserer Gesellschaft aber sowieso erfüllt werden) in der Hand, was man will und was nicht. Und da lohnt es sich, wenn man in einer Krise steckt wie du sie beschreibst, auch mal ein paar Tage in Klausur zu gehen und sich damit intensiv zu befassen. Dieses nervige "wo siehst du dich in 5 oder 10 Jahren?" ist da gar nicht so schlecht. Aber das "sehen" ist hier nicht passiv gemeint, dass du dich anschaust als wärst du ein Protagonist in einem Fernsehfilm. Eher eine Schachfigur: Wo siehst du dich in 2, 3, 4 Zügen? Das hast du in der Hand, wenn du dabei auch die äußeren Umstände beachtest.

Erfinde dich selbst. Schreib' vielleicht mal eine Kurzgeschichte von einem Charakter, den du so gestalten kannst wie du willst. Einfach mal so, wie diese Person den Tag beginnt, was sie anzieht, was sie frühstückt, mit wem, wie und wo sie frühstückt, wie die Umgebung aussieht. Wie kommt diese Person zur Arbeit? Welche Position hat diese Person auf der Arbeit? Geht die Person ins Labor, in eine Werkstatt, ins Büro, in den Streifendienst, rettet sie Leben?

Hat was mit Erfahrung zu tun, und dass man Emotionen / Affekte vernünftig wahrnehmen und interpretieren kann. Man spürt normalerweise, wenn einem etwas Spaß / Freude bereitet, wenn man Lust auf etwas hat, wenn man sich motiviert fühlt.

Es ist auch möglich, solche "internen Informationen" komplett zu ignorieren und sich ausschließlich danach zu richten, was "erwartet" wird bzw. nach Normen und Regeln zu leben.

Kann selbstverständlich nicht beurteilen, ob diese Aspekte bei Dir eine Rolle spielen, aber das gehört zum "wissen, was man will" definitiv dazu: Emotionen / Affekte wahrnehmen.

Dein Weg: Gib jedem Tag, in allen Situationen, dein Bestes zum Gelingen.

Das Ziel musst du nicht mal wissen. Denn, war der Weg gut, wird das Ziel automatisch gut. Weil der Urgrund, das Gottprinzip der Liebe, das Universum, uns besser kennt, als wir uns kennen und uns, sobald wir es brauchen, mehrfach und passend zu uns, dazu gibt, uns hinführt.

Kümmer dich um das Heute. Und lass das Morgen sich um sich selber kümmern.

Der Weg ist das Ziel.

Wie wir geben mit denken, fühlen, reden, tun, ist es zwingend fürs Universum, uns mehrfach zurück zu geben.

Achtung: Das gilt für plus wie minus.