Wofür überhaupt Sparen/Anlegen oder arbeiten?

5 Antworten

Von Experte soisses bestätigt

Dein Haus musst du nicht für die Pflege deines Vaters verkaufen. Kinder müssen erst für ihre Eltern Pflegekosten zahlen, wenn sie mehr als 100.000 Euro Jahresbruttogehalt haben.

Das Haus deines Vaters hingegen ist sein Vermögen, sein Geld - und das muss er somit natürlich auch für seine eigene Pflege einsetzen, sofern das nötig wird. Allerdings nicht, wenn zum Beispiel seine Ehepartnerin noch darin wohnt. Und auch nicht, wenn er selbst dort statt im Pflegeheim wohnt und eben zu Hause gepflegt wird. Selbstgenutzte Immobilien müssen nicht verkauft werden, zumindest nicht, solang sie als "angemessen" gelten, was in diesem Fall irgendwo zwischen 90 und 120m² Wohnfläche gemäß Rechtsprechung entspricht.

Zudem sind Immobilien ja eben auch gerade eine Absicherung fürs Alter. Also auch für den Fall, dass man dann irgendwann mehr Geld braucht, um sich eine gute Pflege leisten zu können. Schließlich ist Pflege nicht kostenlos.

FragenAsker15 
Fragesteller
 25.09.2023, 19:10

Ist aber definitiv nicht im Sinne meiner Eltern und Ihres Lebens, dass das Haus für Pflegekosten verscherbelt wird...

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HappyMe1984  25.09.2023, 20:15
@FragenAsker15

Würdest du es okay finden, wenn jemand mit mehreren hunderttausend Euro auf dem Konto sich mit diesem Geld nicht an den Kosten für seine Pflege beteiligten müsste, sondern du und ich, die wir jeden Tag zur Arbeit gehen, diese Pflege für diese Person in voller Höhe bezahlen müssten? Wenn nein, wieso machst du einen Unterschied zwischen Geld auf einem Konto und Geld in Form einer Immobilie?

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FragenAsker15 
Fragesteller
 25.09.2023, 20:28
@HappyMe1984

Deshalb sage ich ja: Arbeiten lohnt nicht. Wofür ein Vermögen aufbauen, wenn es dann verbraucht wird. Kannst gleich vom Sozialamt ausgehalten werden und gut. Also rein logisch gesehen gibt es dann wirklich keinen Anreiz. Eine Immobilie sollte einfach nicht anzutasten sein. Oder man sollte mal was an der Pflegesituation tun. Es kann doch nicht sein, dass die Kosten bei 3000€ pro Monat liegen und es gefühlt keine Alternativen gibt. Wenn ein Angehöriger 5 Jahre gepflegt werden müsste, dann sind das halt schon Richtung 200.000€. Das ist Wahnsinn.

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HappyMe1984  25.09.2023, 21:19
@FragenAsker15

Es ist durchaus ratsam, wenn man nicht ausschließlich mit Blick auf die Rente und das Lebensende arbeiten geht, ja. Aber wenn du denkst, dass du mit Sozialleistungen im Hier und Jetzt besser dastehst als mit einem Einkommen aus eigener Arbeit, nun ja, dann versuch doch einfach mal, ein paar Monate mit dem Regelsatz beim Bürgergeld zu leben!

Und natürlich gibt es eine Alternative zu den hohen Pflegekosten. Insbesondere für Angehörige, die scharf auf das Erbe sind (was in aller Regel letztendlich doch die zentrale Motivation ist, sich über den Einsatz vom Immobilien und Vermögen des zu Pflegenden aufzuregen...). Selber pflegen! Also, wirklich selbst. Nicht an die Ehefrau abtreten, nicht an Geschwister. Könnte unter Umständen aber als Nebenwirkung haben, dass man merkt, wieso Pflege so viel kostet...

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FragenAsker15 
Fragesteller
 25.09.2023, 21:30
@HappyMe1984

Was heißt scharf auf das Erbe? Ich stecke seit ich 16 bin Geld dazu und würde diese Immobilie auf meinen Nacken den Restweg tragen. Ich würde sie noch nicht mal abbezahlt haben, da kriege ich Sie schon unter der Nase weggerissen für die Pflege. Dann habe ich mein ganzes Leben lang gar nichts erreicht.

Also entweder die 10 Jahre Schenkung überstehen oder dann halt eben direkt verkaufen und was eigenes aufbauen. Dann lässt mich aber auch der Staat in Ruhe, weil wir das Entlastungsgesetzt seit 2020 haben. Ich verdiene weniger als 100.000€ Brutto.

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HappyMe1984  26.09.2023, 16:58
@FragenAsker15

Was mich echt immer wieder wundert, ist, wieso Menschen immer wieder so unglaublich überrascht davon werden, wenn die Situation akut wird, anstatt im Laufe der Jahre und Jahrzehnte zuvor die völlig legalen Möglichkeiten zu nutzen, die der Gesetzgeber lässt. Insbesondere dann, wenn wie in deinem Fall das Kind sogar selbst in die Immobilie investiert!

Wieso habt ihr da nicht schon ab deinem 16. Lebensjahr Anteile der Immobilie im Rahmen deiner Investition im Grundbuch an dich übertragen lassen? Wieso nicht im Laufe der Jahrzehnte immer ein Stück mehr, bis sie eben so weit dir gehört, dass im Pflegefall dort kein Vermögen mehr im Namen deines Vaters existiert, sondern eben nur in deinem? Warum vererben, wenn man auch noch im Leben verschenken kann - und dabei sogar solche Klippen geschickt umschifft? Es ist ja nun auch echt nicht so, als wäre das alles ein großes, wohlgehütetes Geheimnis, wo dann jemand um die Ecke gesprungen kommt und laut "Überraschung!" ruft....

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Nein, dafür gibt es erhebliche Freibeträge für Angehörige, bevor das Sozialamt die zu Zahlung auffordern würde.

Etwas anderes gilt, wenn Du selbst pflegebedürftig würdest.

Es gibt eine Pflegeversicherung, die manche auch als Erbenschutzversicherung bezeichnen.

Das ist nun einmal in einem Sozialstaat so, dass den Bedürftigen geholfen wird, den Reichen hingegen nicht.

Wenn das der Stand der Dinge ist, dann brauch ich auch nicht mehr arbeiten gehen. Landet ja dann sowieso beim Sozialamt...

Diese Entscheidung steht dir frei, wirst du so aber nicht treffen.

Eigene Immobilie gilt als Vermögen, .... das Hartz4 Amt will dass man es vorher zu Geld macht und in eine Bruchbude zieht bevor die was geben.

FragenAsker15 
Fragesteller
 25.09.2023, 18:58

Außer Sie haben keinen Anspruch auf das Haus. Das wäre nach 10 Jahre Schenkung der Fall.

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Joshua18  25.09.2023, 19:30

Es gibt aber Freigrenzen die ziemlich grosszügig sind. Wer natürlich eine Villa in bester Wohnlage bewohnt, wird wohl verkaufen müssen. Das Reihenhäuschen ist aber in der Regel geschützt, soweit selbst bewohnt.

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Für die Rente oder wenn man sich was außerplanmäßig kaufen möchte oder muss .