Wo sind die Jugendlichen, die keine Therapien brauchen?
Mehr und mehr fällt mir auf, was die Jugendlichen heute mit all ihren Diagnosen, Therapien, Klapsen usw. nicht mehr haben: Abenteuerlust und Kampfgeist.
Sie wollen ständig für alles von ihren Eltern Zustimmung und Liebe. Selbst wollen sie offenbar gar nichts mehr und kämpfen für nichts mehr. Wo ist die Jugend, die Abenteuerlust hat, die Verbotenes tut, etwas riskiert, etwas wagt?
Und dafür auch in den Kampf gegen die Eltern geht?
Ich sehe nur noch Helikoptereltern und Helikopterkinder. Die in Therapien jammern und nörgeln.
5 Antworten
Früher war es das eine Extrem, heute ist es das andere. Ein Mittelweg wäre schön, vielleicht pendelt es sich irgendwann mal ein, aber ich denke nicht.
Viel haben auch die Medien und das Internet kaputt gemacht, allgemein in der Gesellschaft, und das wirkt sich am Ende natürlich auch auf die Kinder und Jugendlichen aus.
Ich bin zwar auch in Therapie, wegen eines Familienmitgliedes, dem ich sehr nahe stand, welches allerdings beleidigt, gedroht und das Vertrauen mehrfach gebrochen hat. Therapie ist nicht schlechtes. Dadurch habe ich meinen Mut zum Kämpfen wiedererlangt und verfolge nun bewusst Ziele und Träume. Ich will weder Zustimmung oder Liebe von meinen Eltern, da dieses sehr leicht wieder gebrochen werden kann. Was ich will ist glücklich zu sein und meine eigene Meinungen und Ansichten zu haben, Ziele zu verfolgen und Träume zu leben. Klar muss man da auch viel riskieren, Z.B.: Bindungen mit Familienmitgliedern.
Auch habe ich viele Freunde, die viel riskieren und immer wieder verbotene Sachen machen. Diese waren nicht in Therapie.
Trotzdem muss ich dir zustimmen, dass es viele Helikopter Eltern gibt, aber dies ist nur eine Frage der Perspektive. So sind dies meist junge, unerfahrene Leute oder Menschen, die ihr erstes Kind bekommen. Die Kinder werden dann dementsprechend erzogen…
Aber auch dort kann geholfen werden, den Eltern durch Zeit, Erfahrung oder mehr Kindern , den Kindern durch Therapien, wo sich selbst entdecken oder durch den Einfluss von
ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen
LG, ein Jugendlicher
Ich wege ab wo es sich lohnt Kampfgeist zu zeigen und wo nicht.
Ansonsten versuche ich seit 1,5 Jahren mein Leben zu genießen so gut es geht, und das zu machen worauf ich lust habe. Das leben ist für Ärger und zum richtig große scheiße bauen viel zu kurz.
Ich habe meinen besten Freund vor 1,5 Jahren viel zu früh verloren.
Vor 2 Monaten ist der Sohn vom Freund meines Vater beim Motorrad Unfall ums leben gekommen.
Wenn man sowas erlebt, weiß man, dass man keine Zeit für Sinnlose dinge hat.
Ich setze mein Leben aber auch nicht sinnlos auf Spiel.
Kämpfen für das wo es sich lohnt, wo man einen mehrwert hat. Der Ret ist vergeudete Lebenszeit.
Und das ich aufgrund des Todes meines BFs in Therapie war, ist keine Schwäche, nur waren die umstände einfach so extrem, dass ich das nicht so schnell verarbeiten konnte. Habe ich immer noch nicht.
Das ist zwar die Jugend, von der immer berichtet wird, aber eigentlich nicht die Jugend, die ich sehe. Natürlich wird es einige Jugendliche geben, die so sind, aber da wird wieder viel zu viel generalisiert.
Eine Anmerkung aus eigener langjähriger (!) Beobachtung und Erfahrung: Wenn Kinder vernünftige Familien, Freunde, Vorbilder und Lehrer haben (nicht so junge Lehrerinnen, die vor ihrer Verbeamtung gut Wetter machen wollen & vorwiegend bei Jungs meinen diverse "Syndrome" zu orten, ehe sie alle Hebel in Bewegung setzen und sich als engagierte Pädagoginnen feiern lassen) und ein intaktes soziales und räumliches Umfeld, in dem sie Kinder sein dürfen und nicht wie Zinnsoldaten gedrillt oder wie Idioten oder wie kleine Erwachsene behandelt werden, brauchen sie in der Regel keine "Therapien" und erst recht keine Medikamente - denen genügt Beachtung, Ehrlichkeit, ein liebevolles Vorbild und Umfeld, ein Hobby, Kontakt zu Tieren, Kontakt zur Natur ... so was in der Art.
Vor allem die Passage mit den jungen Lehrerinnen sollte man sich mal ganz bewusst und durchaus kritisch zu Gemüte führen, denn genau da hängt es in der Regel und landen völlig normale Kinder - meist Buben - beim Therapeuten, die da eigentlich nicht hingehören und der jungen Lehrerin "zu aufgeweckt" oder auch "nicht selbstbewusst genug" sind - zumal das Schulsystem eher auf Dinge aus ist, die Mädchen beherrschen (Stillsitzen, gefällig und nett sein) und weibliche Lehrkräfte oft eher mit Mädchen sympathisieren.
Hammerhart formuliert: Solche Fälle, wo die Moralkeule geschwungen wird oder es den Junglehrerinnen um die eigene Karriere geht und gar nicht um das Kindeswohl, klauen dann denjenigen die Therapieplätze, die wirklich große Probleme haben und Hilfe brauchen, etwa bei Lernschwierigkeiten, Aggressionen, extreme Schüchternheit, Folgen von Mobbing, Missbrauch oder auch Depressionen mit Suizidgefahr bei Jugendlichen oder familiären Sachen wie Bildungsferne, Elternverlust, schweren körperlichen Leiden wie Krebs (das können auch Kinder kriegen) und deren psychisch oftmals nötiger Nachsorge usw. - und die Kinder- und Jugendtherapeuten sind sowieso landauf, landab hemmungslos überlastet.
XXX
Ich bin erst wieder von einer verzweifelten "Jungsmama" angefunkt worden mit der Bitte, ihr menschlich, fachlich und wenn nötig mit juristischem Einlass aus so einer Nummer - da geht es um angebliches ADHS, aber ich kenne den Buben gut und ich habe auch den Gedanken, dass den Leuten deswegen übel mitgespielt werden soll, weil sie weder reich noch cool noch in den Vereinen aktiv sind und ihr Nachname keine Rolle spielt in der Gemeinde, in der sie leben; ich kenne das Thema nur zu gut - wieder rauszuhelfen.
Ja, so kann es auch laufen und dann fühlen die sich noch auf die Füße getreten oder meinen, klar, das war ja absehbar, dass der Bub ein solcher Pfiffikus ist.
Glaub mir,
wann immer diese Frau sich dann über meinen Sohn beschweren wollte, kriegte sie von mir zur Antwort:
"Wenn Sie nicht in der Lage sind, ein hochbegabtes Kind zu unterrichten, ist das nicht mein Problem." 🤷♂️
Mein Ältester wurde von seiner Klassenlehrerin zum Test beim Sozialpädiatrischen Zentrum genötigt wegen angeblicher ADS.
Zurück kam ein hochbegabtes Kind.
Das hatte sie dann davon. :P