Wo sagt man überall "Mädel" statt Mädchen?
Dachte eigentlich immer, das wäre so in Südwestdeutschland, Schwaben, Badner, Teile der Pfalz, vielleicht noch (Süd)Hessen - bevor es in "Mädsche" übergeht.
Aber ich stellte fest, daß verdammt viele Ossis auch "Mädel" sagen.
Genauso, wie viele Ossis auch "Guts nächtle" sagen, was man ja eigentlich eher für typisch schwäbisch halten würde.
Wo verläuft die Grenze da, wo sagt man Mädel, wo ein anderes Wort dafür?
Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen
9 Antworten
Das Wort "Mädel" war lange total verpönt, weil es in der Nazizeit (> BDM = Bund deutscher Mädel)weit verbreitet war.
Erst in den letzten ca. 10 Jahren kam das "Mädel", das es vorher fast nur in Süddeutschland gab, wieder auf und ersetzt oft das "Mädchen".
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Genauso, wie viele Ossis auch "Guts nächtle" sagen, was man ja eigentlich eher für typisch schwäbisch halten würde.
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Ja? Bei uns (Zwischen B und HH) ist ist diese Form völlig unbekannt. Merke dir mal, im Osten werden ganz grob 3 Varianten des Deutschen gesprochen: Norddeutsch, Berlinerisch und Sächsisch. Und wenn du ganz in den Süden gehst, etwa so Sonneberg, Römhild gibt es sogar eine vierte Variante, dort spricht man schon Fränkisch.
Ich sage es meist einfach nur, da ich es durch meine Familie und Lehrer kennengelernt hatte und es irgendwie in meinem Kopf drin ist. Komme ursprünglich aus Brandenburg.
Ich denke, das ist in ganz Deutschland üblich. Ich sage nur Mädels, Mädchen klingt zu altbacken.
Da kann man mal sehen :) Ich höre Mädels aber auch viel von anderen. Es heißt ja auch Mädels Abend und nicht Mädchen Abend
Ja, den Begriff "Mädelsabend" kenne ich natürlich auch. Er stört mich aber doch - aus angegebenen Gründen - ein bisschen, denn DEN gab es zur Nazizeit eben auch schon.
Vielleicht sollten wir aufhören, immer alles mit der Nazizeit zu assoziieren. Schon traurig, dass sich niemand traut sein Kind Adolf zu nennen. Der Name kann schließlich auch nichts für diesen einen Vertreter. Dass deshalb ein Name ausstirbt oder Wörter nicht benutzt werden dürfen..
In Südwestberlin und Potsdam sagt man viel Mädel, aber nicht zu einem Kind, sondern zu einem Teenager oder einer Erwachsenen. Frauen treffen sich mit "ihren Mädels". Wenn eine sich dumm anstellt, kommt gern der Ausruf "Mädel! Pass doch auf!" man würde aber wie gesagt nie ein kleines Mädchen so nennen.
Das ist komisch. Für MICH klingt "Mädel"(s)" furchtbar altbacken, nach NS riechend... (Aber ich bin ja auch ein bisschen älter...)