Ossis und Wessis

25 Antworten

Hallo,

auch ich will mich zu diesem Thema einmischen. Ich komme gebbürtig aus Dresden, habe 6 Jahre in Leipzig gewohnt und nun arbeite ich in Hessen. Meine Erfahrungen sehen wie folgt aus.

Ich wurde mit offenen Armen empfangen, dass will heißen das ich durch meine Ostdeutsche Herkunft keinerlei Nachteile hier habe. Ich habe in meinem privaten Umfeld viele neue Leute kennen gelernt, und man kann sagen die Wellenlänge stimmt. Einzig im Sinne von Selbstironie musste ich meine Erfahrung machen, man ist hier nicht gewöhnt das man sich selber mal aufs Korn nimmt und Spaß macht. Die größte Erfahrung musste ich jedoch im Arbeitsleben machen. Bisher war ich noch nicht gewöhnt nur an mich selber zu denken. Da waren/sind mir hier alle weit voraus.
Ich denke das ist historisch gewachsen. Im ehemaligen Ostdeutschland war man nur gemeinsam stark. Nur wenn viele am gleichen Strang zogen, wurde was erreicht. Diese Erfahrung wurden hier nicht gemacht, sodass dieses Gefühl nicht aufkam. Im Osten dagegen lassen sich viele gehen. Viele Ruhen sich auf der Mitleidsschiene aus und Schimpfen über Leute die gutes Geld verdienen. Vor allem, wenn es jemand aus den ehemaligen Westdeutschland ist, der seine Nische in Sachsen o.ä. gefunden hat.

Allgemein kann man sagen, dass jeder irgendwie neidisch auf den anderen ist. Der Deutsche braucht generell immer jemanden um sich zu messen. Nun schauen wir direkt in unserem Land auf Leute den es schlechter geht. Früher konnte man aus Richtung Westen über die Mauer in den Osten schauen. Doch dieser Vergleich ist nun seit 20 Jahren weg und nun? Im Osten kann man weiter östlich schauen, da finden sich Länder wie Polen oder Tschechien. Aber Im Westen, wohin soll man schauen?

Ich betreue nun ca. 6 Jahre ehrenamtlich Kinder und Jugendliche aus Ost und West. Das einzige was mir auffällt ist, dass alle nur das ihrer Eltern wiedergeben. Natürlich ist der Dialekt gewöhnungsbedürftig, aber Zeiten in denen Leute, die anders klingen oder aussehen wegen ihrer Herkunft, sind nun wirklich vorbei. Also wenn ich hier lese, dass Wessi und Ossi gleich sind, dann fangt auch mal an so zu denken. Ihr sagt doch auch nicht Nordi und Südi. Klar braucht es eine Weile bis es in den Köpfen ankommt, aber verschont eure Kinder mit solchen Sachen, die haben Geschichte in der Schule.

Also, wenn wir uns alle zusammenreißen und aus diesem Thema kein Thema machen, dann sollte es wenigstens machbar sein, das die nächste Generation nicht in den Köpfen getrennt aufwächst.

Bye Bye

Man ist hier durchaus gewohnt, sich selber aufs Korn zu nehmen - das ist nun beileibe kein Alleinstellungsmerkmal von Ossis, auch wenn diese das gerne für sich in Anspruch nehmen.

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ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Auch viele Ossis können die Wessis nicht leiden. Wessis denken, das sie durch das dazukommen der Ossis Abstriche machen müssen. Das es ihnen dadurch schlechter geht und für die Ossis noch Abgaben machen müssen. Ob sich das nochmal ändern wird. Schade eigentlich. Aber, es gibt immer solche und solche- hüben wie drüben

Mich interessiert das überhaupt nicht, ob jemand Wessi/Ossi war/ist! Für mich bestimmen andere Faktoren, ob ich jemanden leiden kann, oder nicht!

Ich arbeite mit fast 10 verschiedenen Nationalitäten zusammmen. Außerdem bin ich fast jeden Monat auch in Ostdeutschland. Natürlich gibt es Unterschiede. Aber sie werden von Jahr zu Jahr kleiner. Ich habe keine Probleme, und nehme auf die Marotten Rücksicht. Ich habe die Erfahrung gemacht; wenn man sich zusammensetzt und jeder seine Standpunkte darlegt kommt man sehr gut klar.

Weil wir unterschiedlich aufgewachsen sind. Es gibt verschiedene Regeln, werte und Sitten. Das kann zum Beispiel bei der Zusammenarbeit zu schwierigkeiten führen. Jedoch denke ich, dass viele keine eigenen Erfahrungen gamcht haben und nur jemanden zum herziehen brauchen.