Wintermarkt vs Weihnachtsmarkt?
Der Weihnachtsmarkt impliziert hier das der Markt Christ:innen vorbehalten sind oder aber Menschen die Weihnachten feiern. Das Schliesst dann Jüd:innen, Muslim:innen, Atheist:innen etc aus.
Der Wintermarkt hingegen impliziert, dass der Markt im Winter stattfindet und es nichts mit einer Religion oder Tradition zu tun hat. Wonach man alle Inkludiert. Der Begriff wird aber auch aus Kommerziellen Gründen benutzt.
Man nimmt aber auch als Unterschied an, dass der Weihnachtsmarkt kürzer dauert als der Wintermarkt, was aber meiner Meinung nach Unsinn ist dies als Grundlage für die Definition zu nehmen.
Meine Frage:
Welches Wort benutzt ihr um den Markt zu beschreiben? Wintermarkt oder Weihnachtsmarkt?
Das Ergebnis basiert auf 150 Abstimmungen
Der Frühling steht vor der Tür. Wen interessierts?
Weil es in manchen Orten noch zu dem Problem kommt.
56 Antworten
Die allgemeine Bezeichnung ist wohl Weihnachtsmarkt, darunter gibt es dann Märkte mit eigenem Namen, Profil und Tradition.
Speziell als Wintermarkt firmierende Märkte bieten vielleicht ein breiteres Angebot wie etwa Schlittschuhlaufen und allgemein winterlichen Flair, was dann mitunter auch bereits Anfang November losgeht und noch im Januar betrieben wird. Umgekehrt gibt es andere besondere Weihnachtsmärkte. Den Kern und Großteil bilden aber wohl die ganz klassischen Weihnachtsmärkte in den Wochen vor dem Fest und zu denen beispielsweise auch Kunsthandwerk gehört.
Dann sehe ich Weihnachtsmärkte weder sonderlich religiös ausgerichtet noch dass sie irgendwen ausschließen. Im Prolog des Nürnberger Christkindlesmarktes heißt es etwa "Das Christkind lädt zu seinem Markte ein, und wer da kommt, der soll willkommen sein."
Auch wenn es vielleicht schwer fällt und manchen als nicht korrekt usw. erscheinen mag - Deutschland bzw. Westeuropa hat eine christliche Leitkultur bzw. eine christlich geprägte Gesellschaft. Dazu gehören auch Hochfeste wie Weihnachten, Ostern mit der Karwoche, Pfingsten, Himmelfahrt und der Aschermittwoch. Ansonsten ist das Wort "Weihnachtsmarkt" als Solches dermaßen stark im Sprachgebrauch verankert, dass es automatisch fällt. Wer sich diffamiert fühlt, muss ja nicht erscheinen bzw. sollte sich fragen, ob er am richtigen Ort ist, wenn er einerseits dessen Vorteile in Anspruch nimmt bzw. benutzt und dann die Leitkultur ablehnt - das ist so wie ein Zuwanderer, der sich weigert, die Sprache des Landes zu erlernen, in dem er arbeitet oder der dessen Wertekanon ablehnt und torpediert. Bin selbst (katholisches) "Ausländerkind", aber auch wir mussten die deutschen Werte akzeptieren und uns danach richten, sonst hätte man hier keine Zukunft gehabt. Wir sind auch zum Martinsumzug gegangen und fanden ihn als Kinder toll, obwohl den heiligen Martin von Tours in der Heimat meiner Vorfahren wahrscheinlich keiner kannte.
Ich fühle mich als Atheist dabei auch nicht ausgeschlossen.
Denn wie so vieles an Weihnachten, hat das schon lange nichtsmehr mit Religion zu tun, sondern ist Teil der Kultur.
LG.
Es ist der Weihnachtsmarkt, er hat eine Tradition und endet klassisch auch zu Weihnachten.
Es wird auch niemand ausgeschlossen, er ist für alle Menschen zugänglich, jeder darf kommen und teilhaben.
Der Weihnachtsmarkt impliziert hier das der Markt Christ:innen vorbehalten sind
Das finde ich überhaupt nicht. Weihnachten gilt doch mittlerweile eher als traditionelles Familienfest und es werden immer weniger Menschen, die es religiös begehen. Ich hab muslimische Freunde, die Weihnachten feiern. Einfach weil es hier Tradition ist. Und genauso gehen sie auf Weihnachtsmärkte. Wer sich hier ausgeschlossen fühlt, grenzt sich höchstens selbst aus.
Ein Weihnachtsmarkt an sich, hat ja auch nichts Religiöses. Da geht es um Kommerz und nicht um Religion. Ich denke da eher an den zornigen Jesus, der zur Peitsche griff und die Händler aus dem Tempel trieb.