Wieso sagt man dass das biologische Geschlecht und dass soziale Geschlecht verschieden sind?
Wäre es nicht richtiger zu sagen dass es ledglich viele verschiedene Identitäten gibt?
Sprich, es gibt Man und Frau und jeweils in sich übergehende Identitäten die bestimmte Eigenschaften teilen und/oder nicht?
Wieso macht man den Schritt einer komplexen Identität ein ausgedachtes Geschlecht zuzuweisen statt einfach bei der Wahrheit zu bleiben dass es bloß eine komplexe Identität ist?
Ich verstehe nicht wie man da auf ein neues Geschlecht schließt. Irgendwie geht die Logik nicht ganz auf
5 Antworten
Man unterscheidet zwischem biologischem Geschlecht (Sex), Geschlechtsidentität (gender) und der Art und Weise, wie man sich ausdrückt (Gender Expression).
All diese Dinge sind auf einem Spektrum, es ist nämlich komplex und lässt sich nicht in ein binäres System einteilen.
Sprich, es gibt Mann und Frau und jeweils in sich übergehende Identitäten die bestimme Eigenschaften teilen/ oder auch nicht?
Ganz genau richtig. Wie die Grafik zeigt, existiert auch das biologische Geschlecht auf einem Spektrum. Es kann also durchaus Überschneidungen geben.
Verstehe nicht wie man auf ein neues Geschlecht schließt.
Macht ja auch keiner. Wie gesagt, es gibt einen Unterschied zwischen biologischem Geschlecht und Geschlechtsidentität. Die Geschlechtsidentität muss nicht zwingend mit dem biologischem Geschlecht übereinstimmen.
Die Geschlechtsidentität wird folgendermaßen definiert:
Die Geschlechtsidentität umfasst geschlechtsbezogene Aspekte der menschlichen Identität. Der Begriff verdichtet im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs verschiedene Aspekte des Erlebens von Zugehörigkeit zu einem Geschlecht. Dabei geht es um die Fragen, welchem Geschlecht eine Person angehört, ob sie sich ihrem biologischen Geschlecht entsprechend oder davon verschieden erlebt und das zum Ausdruck bringen kann und ob sie die damit verbundene Rolle in sexuellen und sozialen Situationen unmissverständlich und mit Erfolg zu entfalten vermag.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geschlechtsidentit%C3%A4t
Es gibt also biologische Männer, die sich aber nicht mit ihrem Geschlecht identifizieren können, demnach eine andere Geschlechtsidentität haben. Mit diesem Menschen ist nichts falsch und es ist auch keine Einbildung.
Genau so gibt es das auch bei biologischen Frauen.
Die menschliche Identität besteht eben nicht nur aus Biologie. Die Geschlechtsidentität und auch gender Expression ist genau so Teil davon.
Falls du dich auf transgender beziehst: es gibt Studien, die belegen, dass die Gehirnstruktur von trans Frauen (als Beispiel) denen einer biologischen Frau ähnlich sind.
Hirnaktivität und Hirnstruktur bei Jugendlichen mit Genderdysphorie ähneln dem Geschlecht, dem sie sich zugehörig fühlen. Das berichtet eine Arbeitsgruppe um Julie Bakker von der Université de Liège anhand von Hirnscans von etwa 160 Heranwachsenden beiderlei Geschlechts; darunter solche, deren Geschlechtsidentität vom Geschlecht ihres Körpers abweicht. Wie das Team auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Endokrinologie veröffentlichte, zeigt sich die von den Geschlechtsorganen abweichende Identität sowohl im Volumen verschiedener Hirnregionen als auch in der Reaktion des Gehirns auf das Hormon Androstadienon und bei jungen Mädchen sogar bei einem räumlichen Gedächtnistest.
https://www.spektrum.de/news/transsexualitaet-zeigt-sich-im-hirnscan/1567148
Weiter dazu:
Das Studienteam rund um Giancarlo Spizzirri hat die Gehirne von cis- und transsexuellen Menschen genauer untersucht. Dabei haben sie gemerkt, dass die Inselrinde, eine Gehirnregion die für das Körperbild, Selbstwahrnehmung und Empathie verantwortlich ist, bei cis- und transsexuellen Personen unterschiedlich groß ist.
https://www.ggg.at/2018/03/16/studie-legt-nahe-transsexualitaet-ist-im-gehirn-einprogrammiert/
Nein. Niemand behauptet, dass es "100 Geschlechter" gibt. Man muss immernoch zwischen Geachlecht und Geschlechtsidentität unterscheiden.
Du verstehst offenbar nicht, dass die Geschlechtsidentität (wie man sich selbst also wahrnimmt, siehe Wikipedia) Teil der Identität ist. Ist nicht so schwer zu verstehen.
Die Geschlechtsidentität IST Teil der Identität. Ganz einfach.
Unter Geschlechtsidentität versteht man das tief empfundene innere und persönliche Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht. Dieses kann mit dem Geschlecht, das einem Menschen bei seiner Geburt zugewiesen wurde übereinstimmen – muss es aber nicht. Es muss außerdem nicht zeitlich stringent erfahren werden. Geschlechtsidentität manifestiert sich u.a. in der Wahrnehmung des eigenen Körpers und seiner Repräsentanz nach außen.
Nein. Niemand behauptet, dass es "100 Geschlechter" gibt.
Wenn dass so wäre hätte ich die Frage nicht gestellt. Leider sind nicht alle so aufgeklärt wie du, es gibt viele Menschen die meinen man wäre konservativ eingestellt wenn man glaubt es gäbe nur zwei Geschlechter.
Vielleicht an der Stelle größenteils nur Definitionssache aber der Grund weshalb es diesen Widerstand in der Gesellschaft gibt ist dass es so scheint als würden die Progressiven versuchen zu normalisieren dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. (Und was weiß ich noch alles für ein Quatsch).
Leider sind nicht alle so aufklärt wir du, es gibt viele Menschen die meinen man wäre konservativ eingestellt wenn man glaubt as gäbe nur zwei Geschlechter.
Nun, deswegen versuche ich ja, so gut wie ich kann für Aufklärung sorgen. Es ist wichtig den Unterschied zu kennen. Denn auch biologisch betrachtet, wie gesagt, existiert Geschlecht auf einem Spektrum.
Konservativ ist das nicht zwingend, sondern es fehlt an Aufklärung, das hast du richtig erkannt.
Ich denke allgemein fehlt es manchmal einfach an Verständnis und Aufklärung, wenn am eigenen Weltbild gerüttelt wird, weil sich der wissenschaftliche Stand ändert.
Denn auch biologisch betrachtet, wie gesagt, existiert Geschlecht auf einem Spektrum.
Dass würde ich aber auch an deiner, aufgeklärten Stelle, nicht als Argument nehmen die Geschlechtsidentität als Spektrum zu definieren.
Denn dass "Spektrum" im biologischen Geschlecht kommt nur durch Fehlentwicklungen. Sprich dass sind ganz deutlich Störungen in der Entwicklung, wo dass Ziel eigentlich ein klar definitiertes binäres Geschlecht war. (Androgen-Insensitivitätssyndrom, Klinefelter-Syndrom). Dass sind eindeutig Fehlentwicklungen und sollten nicht als Indiz genommen werden, dass biologische Geschlecht sei ein Spektrum.
Ich hoffe du passt diesen Teil deiner Aufklärung an, dass biologische Geschlecht hat nur Zwei variationen und ein Haufen Fehler!
Die Geschlechtsidentität ist aber durchaus ein Spektrum, denn es gibt nicht nur eine Geschlechtsidentität, sondern sie ist eben sehr individuell.
Klar, mein Punkt war dass das biologische Geschlecht kein Spektrum ist und die Fehlentwicklungen auf keinen Fall als unterstützendes Argument für dass Spektrum der Geschlechtsidentität genommen werden kann.
Bzw. man sollte generell komplett damit aufhören zu behaupten dass biologische Geschlecht sei ein Spektrum. Es ist irreführend.
Ja, da stimme ich zu, denn das eine hat nicht zwingend etwas mit dem anderen zu tun, wie ich bereits sagte.
Immerhin bist du respektvoll geblieben, was hier wirklich selten ist.
Normalerweise ist das auch kein unterschied und sollte es auch nicht sein. Aber manchmal gibts halt ausnahmen
Diese Antwort macht logisch keinen Sinn. Die Ausnahmen sind lediglich komplexe Identitäten die sich zufälligerweise Eigenschaften mit dem Anderen Geschlecht teilen. Von da aus darauf zu schließen man SEI dass andere Geschlecht ist ein Schritt der nicht mal ansatzweise sinn macht.
Ich lese schon seit Jahren zu dem Thema und spreche mit Trans-Personen und -Befürwortern hier. Es ist und bleibt unlogisch.
normalerweise ist das deckungsgleich, man bräuchte also nicht zu unterscheiden - wenn da nicht ein paar wären, die nicht nur unterscheiden, sondern auch behaupten müssen, dass das soziale Geschlecht mehr zählt als das Biologische, weil sie sonst ihre Weltsicht nicht durchsetzen könnten.
Es sollte einfach kein soziales Geschlecht geben. Wenn wir nicht beachten, welches biologische Geschlecht unser Gegenüber hat, wäre das nicht benötigt.
Doch, es wird doch versucht zu normalisieren dass es ~100 Geschlechter gibt. Sprich, nicht die Wahrheit (Zwei Geschlechter mit > 100 komplexe Identitäten), sondern nein, man versucht zu normalisieren dass es 100 Geschlechter gibt. Wieso nennen wir Sie jetzt Geschlecht statt Identität?
Ich finde die Bezeichnung "Geschlechtsidentität" unzutreffend und sinnlos. Es gibt dein biologisches Geschlecht und dazu deine identität. Nichts weiter