Wieso ist Glasfaserausbau so wichtig?
DSL bzw. VDSL schafft Geschwindigkeiten von 250 Megabit pro Sekunde. Glasfaser soll bis zu 1000 Megabit pro Sekunde schaffen.
Mir fällt als Privatperson aber kein Szenario ein, wwo ich mehr als 250 Megabit pro Sekunde bräuchte. Immerhin wird der Glasfaserausbau ja vom Staat subventioniert.
10 Antworten
Glasfaser ist absolut notwendig und längst überfällig. Hierzulande eiert man noch mit DSL und V-DSL herum während in anderen Ländern Glasfaser der Standard ist. Südkorea ist da absolute Spitze, aber selbst Länder wie Mexiko oder Kolumbien liegen weit vor Deutschland.
Warum ist das wichtig?
Nun, der Otto-Normalverbraucher kommt für gewöhnlich mit einer 50k - 100k- Leitung gut zurecht, dies ändert sich aber wenn man halbwegs vernünftiges und stabiles Internet für mehr als eine Person im Haushalt zur Verfügung stellen möchte. Es ist kein Geheimnis mehr das immer mehr übers Internet läuft und wenn man dann mal ein Update für bspw. den PC, TV, Smartphone oder sonstiges Gerät benötigt, dann klemmt das Teil da erstmal ewig die Leitung ab.
Aktuell dürfte vom privaten Anteil nur ein geringer Teil wirklich vom Gigabit profitieren (ich gehöre klar dazu), aber auch das wird sich ändern. Technologie entwickelt sich weiter, so auch der Bedarf an schnellerem Internet.
Der Straßenverkehr der Zukunft (als ein Beispiel) wird vom Glasfaser aber absolut abhängig sein, einfach weil dann Informationen fließen die binnen weniger Wimpernschläge beim Endnutzer ankommen müssen. Da will ich noch gar nicht mal auf das autonome Fahren zu sprechen kommen, aber ganz besonders dafür braucht es zwingend schnelles Internet.
Aber selbst im heutigen Verkehr und mit aktueller Technik ist schnelles Internet weit mehr als einfach nur Komfort. Ein Informationsaustausch in Echtzeit ermöglicht auch bspw. Stau-/Unfallmeldungen noch bevor diese Situationen zur Gefahr werden könnten. Schnelles Internet kann also auch Leben retten (auch in anderen Bereichen als dem Straßenverkehr), selbst dann, wenn der private Haushalt erstmal nicht aktiv davon profitiert.
Der Glasfaseranschluss ist für die Industrie ein absolutes Must-Have um auch künftig am wirtschaftsstandort Deutschland produktiv, effektiv und effizient arbeiten zu können. Schlimm genug das die Energiepreise explodiert sind, kombiniert man das dann noch mit langsamen Internet, dann ist der Standort Deutschland nicht mehr attraktiv.
Wo ist das für den privaten Anschluss von Bedeutung?
Das seit Corona deutlich stärker verbreitete Home-Office erfordert schnelles und stabiles Internet. Grafiker, Ingenieure, Designer... Wenn da mal Datenpakete mit mehreren hundert Gigabyte versendet werden müssen, dann schaut man mit einer 50k-Leitung ziemlich doof aus der Wäsche und wenn die Daten dann mal am Ziel ankommen sind diese bereits veraltet. Das sind aber auch nur ein paar Beispiele, diese Liste würde sich noch deutlich erweitern lassen.
Davon aber mal abgesehen profitiert der private Haushalt vom schnellen Internet aber ganz schlicht gesagt auch davon, dass die Wirtschaft/Industrie schnelles Internet hat. Langsames Internet > niedrige Standortattraktivität > keine Jobs > Armut - das mal kurz und knapp aufgesagt.
Immerhin wird der Glasfaserausbau ja vom Staat subventioniert.
Ja, das ist richtig und ganz besonders eines: Wichtig. Das Problem daran ist aber schlicht und ergreifend, dass diese Sparte viel zu wenig Aufmerksamkeit zugesprochen bekommt. Es müssten weit mehr Subventionen fließen, der Ausbau müsste deutlich schneller vorangetrieben werden, Genehmigungen müssten weitaus schneller erteilt werden...
So wie es der Staat aktuell damit treibt ist es, salopp gesagt, nichts weiter als Augenwischerei. An der Stelle muss man aber auch klar sagen, dass die Telekom auch eine nicht unerhebliche Mitschuld an dem langsamen Ausbau trägt da sich insbesondere die Telekom viel zu lange auf ihren Kupferleitungen ausgeruht hat, insbesondere das Vectoring (das V im DSL) war für die Telekom ein äußerst bequemes Bett. Die Privatisierung könnte man an der Stelle als Problem heranziehen, aber das ist ein eigenes, langes Thema für sich.
Glasfaser ist die Zukunft und daran führt absolut nichts vorbei, auch wenn man sich im privaten Sektor aktuell kaum einen Nutzen daraus vorstellen kann ist dieser auf längere Distanz betrachtet durchaus groß.
Vorteile im Glasfaser:
- sehr stabil
- weniger anfällig für äußere Einflüsse (Magnetfelder, Feuchte, Kälte...)
- (deutlich) niedrigerer Strombedarf (im Bezug auf Datenstrom, höherer Strombedarf durch längere Laufzeiten aufgrund großer/langsamer Downloads gar nicht berücksichtigt)
- umweltschonendere Herstellung von Glasfaser ggü. Kupfer
Auch diese Liste lässt sich noch erweitern, aber damit deckt man wohl das nötigste ab und auch jene, die alles mit der Umwelt argumentieren/rechtfertigen können einen Mehrwert daraus beziehen.
Spart sich der Staat das Geld und Deutschland bleibt weiter auf dem Kupfer sitzen, dann sind wir in ~ 10 Jahren vollständig abgehängt und eine Lachnummer für den Rest der Welt.
Also so gesehen... Der private Haushalt profitiert unterm Strich enorm vom Glasfaserausbau, auch dann, wenn dieser es selbst aktiv gar nicht wahrnimmt.
Wichtig is nicht das Relevante Wort was man so sagt.
Schau dir andere Länder an, da ist sowas Standart.
Klar braucht ein Otto Normalverbraucher nicht so viel, aber das sollte man den Verbraucher überlassen und gut.
Der Ausbau geht bei uns zwar mehr oder weniger Vorran aber ebend nur schleppend.
Das gute ist zwar das die alles ausbauen aber das SCHLIMME daran ist das die so wenig Verteilerkasten etc. bauen das die überfüllt sind mit Kunden etc. das es zu Bandbreitenprobleme oder sogar ausfälle zu kämpfen haben.
Und noch schlimmer ist es ja, wenn dann ein Techniker kommt und so eine Störung behebt wird/muss ein andere drunter leiden und dann kommt der Teufelskreis.
Und da Kupferkabel aktuell eine sogenannte bevorzugte Leitung ist, würde ich die nächsten Jahre immer noch DSL/Kupferkabel nehmen.
Naja, rein theoretisch braucht man auch keinen Strom, ist halt schön, wenn ein Spiel in 10 Minuten runtergeladen ist, statt in 40. Glasfaser hat halt ein großes Potenzial, bei TV-Kabel ist auch irgendwann Schluss und die Datenmengen werden immer größer..
Die 250 MBit/s bei DSL sind wohl eher selten anzutreffen. Oft kommt man schon früher an Grenzen. Manche haben 16 MBit/s oder weniger. Und wenn schon zukunftsweisend ausgebaut wird, dann gleich richtig. Das bedeutet dann einen größeren Sprung, selbst wenn das momentan in den meisten Fällen nicht annähernd ausgenutzt wird, denn wir wollen ja nicht in zehn Jahren schon wieder was anderes verlegen, zumal der ganze Ausbau ja noch einige Jahre dauern wird. Es soll "auf absehbare Zeit" mehr als ausreichend sein. Das wird es auch. Stand 2022 haben nur 13 % in Deutschland FTTH mit 1 GBit/s. Glasfaser ist auch robuster ggb. elektrischen Störungen.
Also früher war man mit einer ISDN Leitung gut dabei .. dann waren Bandbreiten von 1-6mbit der letzte Schrei und eine 16er mit FP das ultimum. Seiten im www. Lassen sich komischerweise nicht schneller öffnen wie früher, obwohl man mit 100mbit davon ausgeht. Die Zeit bleibt nicht stehen. Die Datenmengen die heute auf Homepages geladen werden, kann eine DSL Leitung nicht mehr gegen halten. Ein Gigabit Anschluss klingt im ersten Moment vllt überflüssig, wird aber bald unabdingbar sein. Und selbst dieser glasfaserausbau wird irgendwann nicht reichen. Deutschland hängt sowieso extrem hinterher. Alleine die 5G Technik ist eine gute Konkurrenz und benötigt keinerlei „Ausbau“ denn sie ist nahezu überall und flechendeckend