Wieso ist Doppelmoral per se negativ in unserer Gesellschaft konnotiert? Ist doch gut, wenn Menschen in komplizierten Gesellschaften mehrere Moral haben?
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7 Antworten
Doppelmoral bedeutet, dass ich einem etwas zugestehe, das der andere vielleicht auch braucht, aber von mir nicht zugestanden bekommt.
Doppeltmoral bedeutet NICHT, dass ich keine Rücksicht auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen nehme. Damit nehme ich ja niemandem etwas weg, das er braucht. Wenn aber der eine Rücksicht und Höflichkeit von mir bekommt, der andere aber nicht, weil er das meiner Meinung nach nicht verdient, dann ist das Doppelmoral, weil ich ihm etwas vorenthalte, das ich eigentlich als Grundrecht aller Menschen ansehen würde bzw. das jedem zustehen sollte.
Wenn man aber gegen Gewalt ist und es nicht einhalten kann, aus diversen Gründen, dann ist man erst einmal gegen Gewalt und es ist eigentlich keine Doppelmoral. Die Moral bleibt ja dieselbe nur man kann es nicht umsetzen. Doppelmoral ist, wenn man gegen Gewalt ist, es nach außen eingesteht aber innerlich eigentlich völlig egal ist. Also wird man doch nie genau wissen, ob jemand doppelmoralisch gerne handelt oder nicht? Ich glaube jeder man hat am doppelmoralisch gehandelt, um an seine Ziele zu kommen oder? Mit Doppelmoral ist eigentlich das direkte/indirekte Lügen gemeint, bzw. sich anlügen oder nur die anderen, um an seine Ziele zu kommen.
Ist doch gut, wenn Menschen in komplizierten Gesellschaften mehrere Moral haben?
Der Sinn von Moral ist glaube ich, dass sie eben nicht je nach Situation oder Nutzen zurecht gebogen wird.
Den Vorteil in einer Doppelmoral zu sehen und dies zu befürworten wird nur von Trollen und Leuten angegeben, die Profit daraus schlagen.
Stimmt nicht immer. Kann sein aber Doppelmoral muss nicht immer schlecht sein.
Doppelmoral beutet nicht das man Mehrere Moralische grundlagen benutzt.
Sondern die Moralischen schlüsse nicht auf alle zutreffen.
Ein Klassisches beispiel für doppelmoral wäre:
In einer beziehung:
Du darfst nicht mit anderen männern schlafen. Aber ich darf mit anderen Frauen strafen.
In der Gesetzgebung:
Hash ist verboten weil es schädlich ist.
Alkohol ist aber erlaubt. Obwohl es schädlich ist.
Hier wird z.b. eine begründung auf eine sache angewand. Bei einer anderen sachen aber ignoriert.
Wenn etwas anahand der Moralischen werte unmoralisch oder moralisch ist. Dann muss dies immer auf alle bzw auf alle gleichwertigen fälle zutreffen.
Oft äussert sich doppelmoral darin das jemand etwas verurteilt. Was er aber selbst macht und nicht als falsch empfindet.
Edit:
Ich nehme hier mal dein Beispiel auf welches du in einen Anderen kommentar gebracht hast:
Wenn man aber gegen Gewalt ist und es nicht einhalten kann, aus diversen Gründen
Dann gibt es zwei möglichkeiten:
Nach seiner eigenen Moral müsste er sich selbst entsprechend moralisch verurteilen wie er es mit jemand anderen machen würde der gewalt verursachen würde.
Tut er dies nicht. Hält er eine Doppelmoral.
Doppelmoral heißt aber was anderes.
Nämlich das du das bei anderen ankreidest was du selber genauso machst.
Entweder steht man zu seine Moral oder nicht. Man kann nicht von anderen verlangen, aber selber kontra laufen.
Doch kann man, denn nicht jeder hat dieselbe Ausgangsposition/-Lage. Man kann dazu stehen und kann auch verlangen aber selbst anders handeln. Das ist ja das schwierige an der“ Moral“.
Naja genau das , was Fapist beschreibt , bezeichnet man als Doppelmoral.
Prinzipien , von denen man erwartet dass alle anderen sich an diese halten und sich nach diesen richten, die für einen selbst aber nicht gelten.
Wertvorstellungen, bei denen man von allen anderen erwartet oder verlangt , dass sie sich konform mit diesen im Sinne dieser Wertvorstellungen verhalten , aber es selbst nicht tun.
Etc.
Das ganze impliziert also ein gewisses Maß an Scheinheiligkeit.
Man kann es doch erwarten aber selbst scheitern. Doppelmoral ist wenn es einem völlig egal ist, etwas erwartet aber selbst sich bewusst nicht dran hält. Hauptsache man will es und versucht es umzusetzen. Nicht jeder hat dieselbe Startmöglichkeit.
Man kann nicht etwas predigen , und sich dann selbst nicht dran halten / sich selbst davon ausnehmen.
Wenn man von diesen Werten, Ansichten , Verhaltensvorstellungen Etc. Nichts hält , oder diese nicht umsetzen kann , ist das ja die eine Sache. Die sind ja auch nicht allgemeingültig, die konkreten Vorstellungen variieren ja auch abhängig von einigen Faktoren.
Nur sollte man das ganze dann nicht predigen und oder von anderen erwarten, dass sie so handeln.
Man kann es doch erwarten aber selbst scheitern.
Hast du dafür vielleicht ein Beispiel ?
Und von welchen Startmöglichkeiten redest du genau, die erforderlich seien sollen damit man keine Doppelmoral betreibt oder moralische Vorstellungen umsetzen kann ?
I.d.r. ist dafür nicht viel erforderlich, wer moralische Vorstellungen und Grundsätze vertreten WILL , kann das zumeist auch, die Bereitschaft und Überzeugung ist ausschlaggebend.
Und selbst wenn : angenommen man kann nicht gemäß der eigenen moralischen Vorstellungen handeln . Dann ist das immer noch keine Doppelmoral , außer du erwartest von anderen dass sie es zwingend tun. Ergo : außer du tust so , als seist du von diesen Vorstellungen im Gegensatz zu allen anderen ausgenommen.
Man kann auch ehrlich sagen, dass man es erwartet aber es schwierig für einen selbst ist. Wo ist das Problem? Predigen ist anlügen und das wäre Doppelmoral.
Ich glaube schon, dass gerade im Biegen der Fragesteller seinen Vorteil sieht.