Wieso gibt es bei LAN-Verbindung keine Passwort-Abfrage um ins Netzwerk bzw. Internet zu kommen aber bei WLAN?

6 Antworten

Eine Passwort-Abfrage kann es auch bei LAN-Verbindungen geben. Das ist aber nicht die Regel und mit Heimroutern in der Regel auch nicht möglich.

WLAN ist räumlich deutlich schlechter begrenzt als eine LAN-Verbindung. Dein WLAN ist nicht nur in Deiner Wohnung/Deinem Haus sichtbar, sondern ggf. auch auf der Straße, im Treppenhaus, etc. Es kann so leicht von Fremden genutzt werden. Das sollte man vermeiden, weil erstens natürlich Deine Netzwerkverbindung durch andere unkontrolliert belastet wird und zweitens natürlich auch illegale Dinge durch Dritte über Deine Netzwerkverbindung erledigt werden können.

Eine LAN-Verbindung erfordert eine direkte Verbindung per Kabel mit Deinem Heimrouter. Wer dort welche Geräte anschließt, kannst Du also wesentlich besser kontrollieren. Dein Heimrouter steht schließlich nicht im öffentlichen Raum. Daher ist, zumindest in Heimnetzen, keine Authentisierung von Geräten oder Benutzern vorgesehen und notwendig.

In Unternehmensnetzen mag das anders aussehen, dort ist eine Authentisierung von Geräten bzw. Benutzern an den LAN-Verbindungen zwar nicht Standard, aber es wird durchaus häufiger gemacht.

Von Experte Mark Berger bestätigt

ähm weil man dafür schon ziemlich direkt am router stehen muss, und man das Lan kabel schon direkt in pc und router stecken muss, das kann man also nich anzapfen wenn man nich Zugriff zum router hat, was in der Regel nur der Eigentümer bzw Bewohner haben.

und Wlan wäre halt auch außerhalb des Hauses aktivierbar von fremden ohne pw.

LAN-Kabel musst du am PC und am Router anstecken. Dazu brauchst du wie bereits von anderen gesagt physischen Zugang. Hast du physischen Zugang, kannst du die Sicherheit in der Regel ohnehin umgehen (Reset des Routers um darauf Zugriff zu bekommen, Einbringen von zusätzlichen Geräten zum ausspähen von Daten, Zerlegen des PC und das Lesen der Daten direkt von der HDD, ...).

Ein Passwort soll vor unbefugten Zugriff schützen und das macht bei physischen Zugang keinen Sinn mehr.

WLAN hat je nach baulichen Gegebenheiten eine recht ordentliche Reichweite und ich kann zB die WLANs der meisten Nachbarn empfangen. Hätten die kein Passwort könnte jeder in der Nachbarschaft und jeder der mit einem Endgerät (Handy, Tablet, Laptop, ...) auf der Straße steht einfach in das Netzwerk hinein und dann auf Freigaben zugreifen oder auch den Netzwerkverkehr belauschen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Wieso gibt es bei LAN-Verbindung keine Passwort-Abfrage um ins Netzwerk bzw. Internet zu kommen aber bei WLAN?

gibt es, aber der Aufwand lohnt sich, besonders bei kleinen Netzwerken, nicht wirklich. Ein Beispiel hierfür wäre IEEE 802.1X

Es lohnt sich bei kleinen Netzwerken wie Heimnetzwerken nicht, weil man für eine LAN-Verbindung einen direkten physischen Einfluss auf das Netzwerk vornehmen muss. Ein Missbrauch Dritter, die zufällig in der Nähe sind (z.B. an einem Haus vorbeilaufen), ist da weitaus weniger wahrscheinlich als bei einem funkbasierten Netzwerk, welches eben in einem gewissen Radius für jeden sichtbar ist.

Alternative Wege, ein LAN "abzusichern", wäre bei "besseren" Geräten zu finden. Hier kann man bei Routern und Switches diverse Ports abschalten und gar auf bestimmte Geräte (basierend auf der MAC-Adresse) beschränken sowie weitere Sicherheits-Features ...

Woher ich das weiß:Hobby – Eigenes Homelab - Netzwerk, Firewall, Server, Domain usw.

Weil eine Verbindung über ein LAN Kabel einen direkten, physischen Zugang zum Router benötigt -> Du musst das Kabel von Deinem Rechner an den Router stecken.
Wer solch einen Zugang zum Router hat, der hat auch Zugang zu dessen Passwort.

WLAN hingegen benötigt keinerlei Zugang zum Router, man muss lediglich in Reichweite sein, die relativ groß ist.
In der Stadt hat man selbst auf der Straße mehrere WLAN Netzwerke in Reichweite.
Entsprechend braucht man dort natürlich einen Schutz, damit sich nicht jeder Deiner Nachbarn und Fremden auf der Straße mit Deinem WLAN Netzwerk verbindet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik Studium.
fb1701  16.08.2022, 23:15
Wer solch einen Zugang zum Router hat, der hat auch Zugang zu dessen Passwort.

Inwiefern hat man Zugang zum Passwort des Routers?

Oder meinst Du damit, dass man das PW resetten kann?

Aber dann gehen ja die Einstellungen verloren, sodass z.B. Internetzugang nicht mehr möglich ist...

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apophis  17.08.2022, 08:22
@fb1701

Wenn man direkten Zugang zum Router hat, gehört einem entweder der Router selbst oder man kennt den Eigentümer so gut, dass er einen seinen Router benutzen lässt.

Ein theoretisches Passwort für Kabelverbindungen ist daher unnötig.

Aus dem selben Grund hat Microsoft auch nie den "Fehler" behoben, durch den man bei Windows 7 (bei anderen Versionen müsste es auch gehen, sofern der Benutzer nicht online gespeichert ist) mit der Windows CD jedes Benutzerpasswort ändern konnte.

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fb1701  17.08.2022, 15:50
@apophis
Wenn man direkten Zugang zum Router hat, gehört einem entweder der Router selbst oder man kennt den Eigentümer so gut, dass er einen seinen Router benutzen lässt.

Ach so, ok. Mit "Wer solch einen Zugang zum Router hat, der hat auch Zugang zu dessen Passwort." meintest Du also nicht den Zugang zum Router im Sinne Zugang zum Administrationsinterface des Routers, sondern generell zum Netzwerk?

Aus dem selben Grund hat Microsoft auch nie den "Fehler" behoben, durch den man bei Windows 7 (bei anderen Versionen müsste es auch gehen, sofern der Benutzer nicht online gespeichert ist) mit der Windows CD jedes Benutzerpasswort ändern konnte

Aus dieser Einstellung Microsofts zum Thema Sicherheit verwende ich auch nicht Bitlocker (da sitzen die Bits besonders locker).

Lieber VeraCrypt.

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apophis  17.08.2022, 21:00
@fb1701
Ach so, ok. Mit "Wer solch einen Zugang zum Router hat, der hat auch Zugang zu dessen Passwort." meintest Du also nicht den Zugang zum Router im Sinne Zugang zum Administrationsinterface des Routers, sondern generell zum Netzwerk?

Zum Router selber.
Wenn Du Dein Lankabel an den Router anstecken kannst, dann kommst Du auch ans Admininterface heran, da - wie gesagt - in solchen Fällen der Eigentümer des Routers ein Bekanner oder man selbst ist.

Dass man seinen Rechner einfach so per Kabel mit einem fremden Router verbinden kann, ist eine sehr seltene Ausnahme.

Aus dieser Einstellung Microsofts zum Thema Sicherheit verwende ich auch nicht Bitlocker (da sitzen die Bits besonders locker).

Das eine hat doch überhaupt nichts mit dem anderen zu tun.
Bitlocker erfüllt seinen Zweck, da braucht man keine Gerüchte streuen.
Der Vergleich mit der rein logischen Herangehensweise an das von mir genannte "Problem" (ist ja kein Problem an sich), ist unsinnig.

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fb1701  17.08.2022, 22:44
@apophis
verwende ich auch nicht Bitlocker (da sitzen die Bits besonders locker).
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Bitlocker erfüllt seinen Zweck, da braucht man keine Gerüchte streuen.

War nur eine lustig gemeinte Anspielung auf ein mögliches NSA-Backdoor.

Wie bei Closed Source von eine Ami-Firma halt.

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