Wieso bringt Osterhase/Weihnachtsmann dem einen Kind mehr und dem anderen Kind weniger?
Hallo zusammen,
ich bin Erzieherin.
Bisher kam das noch nicht vor, aber ich wüsste nicht, wie ich antworten würde.
(Viele Eltern sagen den Kindern ja leider immer noch, dass nur brave Kinder Geschenke kriegen.)
Wenn also das eine Kind ein Fahrrad bekommt und das andere Kind eine Packung Glitzerstifte...und das 2. Kind würde mich fragen, wieso es kein Fahrrad bekommen hat oder wieso ein anderes Kind 5 Geschenke bekommen hat und es selbst nur 1...
Was würdet ihr antworten? Wieso bringt der Weihnachtsmann dem einen Kind was Großes, dem anderen was Kleines und dem nächsten 10 Geschenke?
7 Antworten
Wenn man mehrere Kinder hat, kann man ja nicht allen ein Fahrrad schenken. Die ältern haben schon eines und die kleineren sind noch zu klein.
Außerdem bringt der Osterhase doch keine Geschenke?!
Blos keine Vernetzung mit Leistung oder mit "brav sein" machen, ja nicht!
Ich denke, wenn ein Kind so weit ist solche Unterschiede zu bemerken und dies als ungerecht zu empfinden oder auch einfach nur zu fragen weshalb das so ist, so ist es auch reif genug die Wahrheit zu ertragen, aber mit Liebe bitte!
Je nach dem wie es fragt würde ich ihm also erklären, dass es die Eltern des Kindes sind welche die Geschenke kaufen und sie dann ihrem Kind schenken, und dass Eltern da halt unterschiedlich sind, die einen schenken mehr, andere weniger.
Wenn das Kind damit nicht zufrieden ist würde ich ihm erklären, dass nicht alle Eltern so viel Geld haben um viele oder grosse Geschenke zu machen und damit wäre eine erste "soziale Diskussion" mit dem Kind in Angriff genommen. Dazu muss man selbst aber ziemlich wach sein und sich gut vorher überlegen was man sagen will, aber blos keine Zusammenhänge bringen welche wahrscheinlich nicht sind sondern immer schön bei der Wahrheit bleiben. Die einen Kinder sind mit wenigen Erklärungen zufrieden, andere wollen mehr wissen und das ist gut so. Gerade das "Gerechtigkeitsempfinden" erwacht bei manchen Kindern erstaunlich früh und stellt gute Fragen dazu. Man darf aber keinesfalls dem Gespräch schon im Voraus eine bestimmte Richtung geben aus "eigenen Gründen" sondern das Kind führt und stellt Fragen, nicht der Erwachsene, jedenfalls bei dieser Sache.
Auch sehr gute Ideen! - Immer die Wahrheit und diese immer mit Liebe und für das Kind verständlich. Mein Gerechtigkeitsempfinden hat glaub etwa mit 6-7 zu erwachen begonnen. Ab 7 war ich zunehmend fähig zu tieferen Gedanken und Gesprächen. Ich weiss noch sehr genau als der kath. Religionslehrer in der ersten Stunde in der ersten Klasse, ich war gerade 7 geworden, gesagt hat "Gott gibt es schon seit immer" habe ich geantwortet "das gibt es nicht!" worauf er seine Behauptung wiederholt hat und ich habe so lange "gibt es nicht! oder "kann nicht sein!" geantwortet bis er mich raus gestellt hat, das war für mich ein eindrückliches Erlebnis. :-)
Das finde ich schrecklich😲
Ich selber bin nicht gläubig und hab da immer Schwierigkeiten mit, wenn ein Kind mit mir über Religion reden will
Ich bin später Christ geworden aber gewiss nicht wegen diesem Erlebnis. - Dieser Religionslehrer wollte einfach nicht begreifen, dass ich mit 7 intelligent genug bin mich nicht mit seiner kindischen Antwort zufrieden zu geben, er war sichtlich verwirrt und war völlig überfordert mit mir und der Situation. Als mir dieses Ereignis später als Erwachsener wieder in den Sinn gekommen ist war ich selbst etwas verblüfft über meine Frage und meine Beharrlichkeit damals mit 7 Jahren, aber ich war in solchen Dingen Altersgenossen immer voraus... und habe so manchen Lehrer an den Rand eines Nervenzusammenbruches gebracht. :-)
Der andere hat letztes mal weniger bekommen.
Der Weihnachtsmann/Osterhase musste schnell woanders hin, da hat er die restlichen Geschenke dem/der .... gegeben.
Der ... kann sich nicht so freuen, wenn er wenig bekommt. Das ist traurig.
Der Weihnachtsmann/Osterhase musste schnell woanders hin, da hat er die restlichen Geschenke dem/der .... gegeben.
Ich hätte mindestens 3 Kinder auf der Gruppe die dann ankommen würden 'also hat xy vom Weihnachtsmann mein Geschenk bekommen?'
Genau der Gedanke kam mir gerade auch. Das wär meine Eintrittskarte zu "Mord und Totschlag"😅😂
Ja, ich merke gerade, bei Kindern muss man genau überlegen, was man sagt. Und sie merken sich auch alles.
Gibt da ein Lied:
"Christmas in the Old Man's Hat"
Ansonsten würde ich eiskalt bei der Wahrheit bleiben, völlig egal, was die Eltern dazu sagen.
Anlügen kannst du die Kinder nicht, das wäre moralisch nicht vertretbar. genausowenig wäre es vertretbar, sie in einem falschem Glauben zu lassen, denn beides erzeugt im Endeffekt nur Leid.
Die Wahrheit erzeugt am wenigsten leid bzw. im Endeffekt vielleicht sogar Freude.
Also ich als Kinderpfleger versuche bei sowas recht ehrlich zu antworten ohne dabei die Weihnachtsmannlüge zu leaken. Heißt ich sage die Eltern bestellen die Geschenke beim Weihnachtsmann und müssen dafür auch Geld bezahlen. Manche haben mehr und manche weniger Geld, und dementsprechend bekommen manche mehr oder teuerere Geschenke und manche weniger.
Kinder sollen ruhig lernen dass es nicht immer gerecht zugeht und dass verschiedene Berufe unterschiedlich bezahlt werden. Umso geringer ist die Fallhöhe Illusion-Realität bei der Einschulung.
Uh, das ist gut! Dass die Eltern beim Weihnachtsmann bestellen! Danke!!!
ist also der Weihnachtsmann nur der Zusteller, also sozusagen die Feiertags-Edition von DHL?
So weit wurde ich tatsächlich nie gefragt. Beim Osterhasen wo wir zB in der Gruppe Körbchen basteln und Eier färben ist der Osterhase nur der der das Ganze versteckt weil wir Spaß dran haben.
Normalerweise stellt sich für ein Kind in der Regelgruppe aber auch nicht die Frage wo was herkommt ohne dass du das Thema von dir aus anschneidest.
Dieser Ansatz gefällt mir echt gut.
Schlimm genug, dass die Weihnachtsmannlüge immer noch en vogue ist.,
Naja, ich find es schon wichtig dass Kinder ihre magische Phase ausleben. Und Weihnachtsmann und Osterhase sind ein Teil davon
An mir wurde diese Phase nicht ausgelebt und ich fand das immer sehr gut. Phantasie kann man auch ausleben mit Märchen und dergleichen. Aber das weiß man wenigstens, dass es nur ein Märchen ist.
Nicht an dir, du hast sie ausgelebt. Die magische Phase ist ein fester Bestandteil der kindlichen Entwicklung.
Ja, aber die Phase gibt es auch ohne Weihnachtsmann und Osterhase.
Ich seh halt keinen Schaden daran dass es die in dieser Phase gibt. Ich hab noch kein Kind erlebt dass dann ankam vonwegen 'ihr habt mich angelogen ihr Schweine'
Ganz so krass nicht, aber ich habe schon von vielen gehört, dass diese Lüge sie geschockt hat. Gerade wenn die ersten anderen Kinder mit der Wahrheit ankommen und die Eltern noch versuchen, die Lüge hochzuhalten.
Ich bin ganz starker Verfechter davon, gar nicht erst mit so einer Lüge anzufangen. Das Weihnachtsfest hat nichts von seiner Magie für mich verloren, obwohl ich wusste, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Kerzen, Lichter, Tannenbaum, tolle Geschenke... und ich wusste, was von meiner Oma, meinen Eltern, meiner Patentante kam. Das war gut und richtig.
Wo soll man halt dann anfangen und wo aufhören, gerade in der magischen Phase in der Kinder von sich auch Figuren erschaffen und einem die wildesten Geschichten erzählen?
Ja, diese Art der Kreativität finde ich toll. Die entspringt der kindlichen Phantasie und funktioniert zu jeder Jahreszeit. Zuhören, gemeinsam weiterspinnen, drüber lachen und schon unterschwellig klarstellen, dass es eben Phantasie ist und die gut ist.
Das mit dem "Bravsein" finde ich auch ganz ganz schlimm.
Ich glaube, spontan würde ich sagen "Das ist eine gute Frage, da muss ich auch erstmal drüber nachdenken. Ist es okay, wenn wir morgen nochmal darüber reden? Vielleicht finde ich ja eine Antwort für Dich darauf". Denn was nicht zu wissen, ist total in Ordnung. Oder ich würde fragen, was denn das Kind denkt, wieso es so ist und dann mit dem Kind drüber reden🤔