Wie würdet ihr mich von eurer Religion überzeugen?
Ich bin Atheist und damit auch ziemlich zufrieden. Jetzt würde ich gerne wissen, warum ihr glaubt, dass alle Religionen nicht Recht haben, aber genau eure die richtige ist.
43 Antworten
Da wäre in meinem Fall schon die Ausgangslage falsch:
- Ich glaube nicht, dass es nur eine einzige, wahre Religion gibt, an die man glauben "muss".
- Folglich habe ich auch nicht den Drang, irgendjemanden von etwas überzeugen zu müssen. Ich zeige gern Perspektiven auf, ohne dabei aber missionarisch oder aggressiv aufzutreten.
Ich habe die Bibel gelesen (Altes und Neues Testament) und bin gegenwärtig dabei, mich mit fernöstlicher Spiritualität zu befassen. Offiziell bin ich Christ, tatsächlich betrachte ich mich aber nicht als Anhänger einer organisierten Religion. Ich könnte dich sowohl zum Christentum als auch zum Hinduismus volltexten, aber ich denke, das macht wenig Sinn.
Ich glaube, dass alle Religionen sowohl Licht- als auch Schattenseiten haben. Man muss für sich selbst herausfinden, was einen anspricht. Ich kann dich auch nicht davon überzeugen, Angeln zu gehen oder Origami-Figuren zu basteln, wenn du schon aus dir selbst heraus gar kein Grundinteresse für diese Dinge mitbringst.
Du musst also für dich entscheiden, "wie atheistisch" du wirklich bist. Ich bin durchaus der Meinung, dass Religionen auch nicht-Gläubigen etwas zu bieten haben, aber man muss dafür offen sein.
Es würde nichts bringen, da schon der Leitgedanke - Religion <-> Gott <-> Religion - fehlerhaft ist...
Des Weiteren sollte (eher noch 'muss') die Überzeugung aus einem selber kommen. Das heißt, dass ich Dich nicht überzeugen kann, sonden nur Argumente anbieten kann. Danach entscheidest Du, ob die Argumente schlüssig, logisch, plausibel, nachvollziehbar etc. pp.. für Dich sind. Diese Deine Wahrnehmung einer Korrektheit oder einer Fehlerhaftigkeit kommt aus Dir: Du bist von diesen Argumenten überzeugt, oder Du eben nicht...
Zu guter Letzt: Um Deine Anfangsaussage zu relativieren, entgegenstellend hier nun meine Aussage: Ich bin Theist und damit auch ziemlich zufrieden.
Und nu, was machen wir beide jetzt?
Wärest Du nicht mit Deiner atheistichen Lebensweise zufrieden, würdest Du dann weiterhin Atheist sein?
Gruß Fantho
Aber deine Religion bezeugt doch genau das gleiche...
Ich habe keine Religion in dem Sinne, wie Religion verstanden wird und was sie im Allgemeinverständnis sind...
Was wiederum von der Schlüssigkeit und Stärke deiner Argumente abhängt. Also nein, die Überzeugung kommt von dir.
Das sehe ich ganz anders, denn eine innere Überzeugung geschieht auf einer emotionalen Ebene. Diese kann ich dem anderen nicht geben. Auf diese muss derjenige schon selber sich begeben...
Für den einen sind meine Argumente überzeugend, für den anderen nicht. Obwohl nichts an der Argumentation sich etwas geändert hat. Das bedeutet doch, dass nicht meine Argumente überzeugend sind, sondern dass es auf die Person und dessen Bewusstsseinsstand ankommt...
Gruß Fantho
Ich wollte damit nur sagen, dass mein Leben nicht leer ist, wie leider viele Theisten immer wieder glauben.
Solche Antworten wollte ich vermeiden
OK, einverstanden...
Mal was anderes: Dein Nickname - bist Du ein Fan von dem 'sprechenden' Nilpferd Amanda?
Gruß Fantho
Alles klar. Es gibt einen bayrischen Bauchredner nit seinem Nilpferd namens Amanda, welches das Wort 'spezifisch' so betonte, als sei es eine Fischart...
Gruß Fantho
Habe ich auch gegoogled (aber noch nicht angeschaut).
Einen Glauben kann man nicht beibringen. Wenn in der Kindheit nicht bereits gewisse Dinge in den Verstand eingewoben wurden, bleibt die Stelle, die Gläubige mit "Gott" ausfüllen wollen ein großes X. Aber es fehlt uns Atheisten nicht, da wie die Erfahrung nicht kennen.
Glauben ist eine Facette der inneren Realität eines Menschen, nicht die äußere Realität. Die ostasiatischen Religionen sind viel weniger im Konflikt mit den Naturwissenschaften, da sie dies als ihre höchste Weisheit schon seit 2500 Jahren verstanden wissen wollen. Nur bei den übers Ziel hinaus schießenden Abrahamiten kommt es leider oft nicht an, daher sind die es auch die missionieren.
Glauben ist für einen Atheisten ein fehliges Konzept und vollkommen inhaltsleer. Es ist wie eine Ton oder Farbe, die wir nicht wahrnehmen können - ohne die es uns aber keinen Deut schlechter geht.
Das Verständnis dafür ist der Kern einer säkularen humanistischen Welt, in der Wissenschaft tatsächlich (und alleine) Wissen schafft und der Glaube die Erfahrungen schafft, welche vom Verstand zur äußeren Realität zwar in Bezug gestellt werden, aber sich nicht über jene erheben als zusätzliches Wissen der ersten Sorte.
Nicht jede religiöse Tradition geht davon aus, "dass alle Religionen nicht Recht haben, aber genau eure die richtige ist.".
Es gibt auch welche die gar sagen in jeder Religion ist Wahrheit enthalten.
So steht schon im Rig Veda:
Ekam Sat Vipra Bahuda Vadanti:
"Die Wahrheit ist Eine, die Weisen nennen sie mit verschiedenen Namen".
Leider sind in heutiger Zeit aber die anderen Stimmen am lautesten, jene die Exklusivismus predigen, notfalls mit Gewalt.
Das sind Fehlentwicklungen die auf Geistestrübungen wie Gier und Hass beruhen und sich somit disqualifizieren.
Weil eben diese Stimmen am lautesten sind, ging ich beim Stellen der Frage davon aus, dass die meisten, die diese Frage lesen, dieser Einstellung sind.
Was ich dir noch auf deine Frage antworten kann ist:
Schau Dir mal aufmerksam folgendes Video an und was dort ausgesagt wird (auf Englisch):
Kannst mir ja deine Rückmeldung geben.
Gruß
Ich bin Christ und damit zu frieden. Deinen Weg in eine Glaubensgemeinschaft musst du selber finden. Man kann dich doch nicht zwingen an etwas zu glauben was wir glauben.
Aber deine Religion bezeugt doch genau das gleiche...
Was wiederum von der Schlüssigkeit und Stärke deiner Argumente abhängt. Also nein, die Überzeugung kommt von dir.