Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?
Ich bin seit kurzem Mutter (7 Monate) und habe leider Wochenbettdepressionen, da ich auf den Kleinen rund um die Uhr aufpassen muss.
Mittlerweile bin ich total erschöpft und habe Angst, dass ich zusammen breche in der Arbeit. Und ich habe auch Angst vor mir selbst, da ich extreme Suizidgedanken habe, die seit kurzem auch dauerhaft präsent sind.
Da ich mich mit meiner Schwiegermutter gut verstehe, dachte ich, ich könnte ihr von den Suizidgedanken erzählen. Das war glaube ich ein Fehler. Sie hat mich total ausgeschimpft.
Ich versuche mal widerzugeben, was sie gesagt hat:
"Du kannst nicht mehr? Nein, du willst nicht mehr. Du willst deinem Kind keine schöne Kindheit geben. Du willst, dass er ein Waise wird?!
Warum? Weil du nicht mehr essen kannst, wann du möchtest? Weil du nicht mehr schlafen kannst, wann du möchtest? Ist es das?
Ich weiß auch nicht, warum ihr jungen Leute (von der Generation Z) so seid. Da kommt eine kleine Hürde im Leben und och, ich will nicht mehr leben.
Das ist Kleinkinderverhalten. Du bist eine erwachsene Frau!
Schlafen kannst du auch wenn du tot bist!
Du bist jetzt Mutter und hast Verantwortung. Du hast für dein Kind da zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. Also mach deinen Job!
Du hast Schmerzen wegen deiner kaputten Schulter?
Ja und? Ich habe so viele Menschen leiden sehen. (Krankenschwester) Knochenmetastasen sind viel schlimmer, als das was du hast. Du brauchst echt nicht rumjammern.
Wie habe ich geweint, als ich schwanger war. Weil wir haben uns nicht mal Mineralwasser leisten können.
Und du hast alles. Einen guten Ehemann, ein gesundes Kind, einen gesunden Körper, einen guten Job und eine Wohnung.
Ich bin ebenfalls von morgens bis abends auf den Beinen und arbeite. Jammere ich? Nein!
Also reiß dich gefälligst mal zusammen und geh mir jetzt aus den Augen!"
Außerdem meinte sie, dass ich zu oft im Internet unterwegs bin. Leute die im Internet unterwegs sind, hätten kein Leben. Sie hätte ja auch keine Zeit dazu.
Und nein, ich soll mir ihrer Meinung nach keine Hilfe holen, weil meine Suizidgedanken wären nur reine Ausflucht und Faulheit.
...ich weiß jetzt nicht so Recht, wie ich damit umgehen soll... mit ist richtig schlecht und irgendwie sind meine Gedanken jetzt noch schlimmer geworden...
Zum Thema totale Erschöpfung meinte sie, ich solle es mal darauf anlegen, ins Krankenhaus zu kommen. Denn das wird nicht passieren, weil mein Körper viel mehr aushält, als ich denke. Ich hab ja immerhin schon die Geburt überstanden.
Wie würdet ihr damit umgehen? Ich bin total am Ende...
3 Antworten
Oh man, das tut mir sehr leid, dass sie so völlig unsensibel und unverständlich reagiert hat. Selbstverständlich wäre es gut, wenn du dir Hilfe suchst. Du bist nicht allein mit deinen Gedanken und Gefühlen, viele Mütter erleben solche negativen Gefühle und Gedanken und daher gibt's auch genug Leute, die sich damit auskennen und dir helfen können. Zudem sollten dich natürlich dein Mann und deine Familie und Freunde unterstützen, um dir Arbeit abzunehmen, so gut sie können!
Ich wüsste auch nicht, wie ich mir Hilfe suchen soll. Denn dafür müsste ich mein Kind bei jemandem von ihnen oder meinem Mann abgeben und die würden dann natürlich nachfragen, was das für ein Termin ist.
Und einen Termin beim Psychologen unterstützen sie nicht, weil ich den nicht brauche, Depressionen gibt es nicht...
Du könntest auch erst Mal zu zb profamilia gehen. Das Kind kannst du auch mitnehmen.
Das ist leider zu weit weg. Aber eventuell finde ich eine andere Beratungsstelle in der Nähe, zu der ich meinen Kleinen mitnehmen kann.
Deine Schwiegermutter hat sich total falsch verhalten. Deine Empfindungen und das Erschöpfungsgefühl usw. sind ja da.
Du solltest evtl. auch mal mit deinem/einem Hausarzt sprechen. Vielleicht ist evtl. mal eine Mutter-Kind-Kur nötig, ja, nicht jetzt, aber später mal und da ist es gut wenn der Arzt dich hinsichtlich der Belastung auch schon mal "gesehen" hat.
Gehst du auch noch Arbeiten?
Hier wäre deine Nachsorgehebamme die erste Anlaufstelle. Kannst du da den Kontakt noch mal herstellen? Ansonsten würde ich auch dienen Gynäkologen als Ansprechpartner in Betracht ziehen.
Ich habe leider keinen Anspruch mehr auf meine Nachsorgehebamme, da mein Sohn schon zu alt ist und der Kinderarzt keine zusätzlichen Beratungsstunden verschreiben möchte.
Stimmt, ein Termin beim Frauenarzt könnte eventuell helfen. Danke für die Antwort.
Sie unterstützen mich auch hin und wieder. Wahrscheinlich war sie deshalb auch so wütend...