Deine Eltern werden 24/7 pflegebedürftig und du hast kein Geld für Pfleger. Du bekommst Bürgergeld mit ihr zusammen und ansonsten bist du für sie dann da.

8 Antworten

Als allererstes sollte man zügig einen Pflegegrad beantragen, ggf. im Eilverfahren. Anschließend kann man für das zur Verfügung stehende Geld Leistungen von Pflegefachkräften und Hilfsmittel buchen.

Das Geld wird natürlich nicht alles abdecken hier in Deutschland, daher ist es wichtig, innerfamiliär immer gut organisiert zu sein und sich abzusprechen. Rein formal ist natürlich alles abgedeckt, aber es ist natürlich trotzdem nicht ständig jemand da. Je nachdem kommt der Pflegedienst 1-3x am Tag, zudem gibt es die Option auf "Essen auf Rädern", das ist aber erfahrungsgemäß sehr teuer und die Gerichte sind meistens "gewöhnungsbedürftig", im Gegensatz zu dem, wenn einfach die Angehörigen für die Betroffenen mitkochen.

Wenn man mal in den Urlaub fahren will, kann man sich zeitig davor einen Platz zur Kurzzeitpflege suchen, die die Eltern für paar Wochen, je nachdem, aufnehmen. Bei guter Organisation ist vielleicht sogar ein Doppelzimmer für beide zusammen möglich.

Oder - alternativ - 24h Pflege für diese Zeit organisieren. Preislich tut sich das je nach Angebot nicht viel nehmen, es ist aber natürlich Geschmackssache, die Eltern mit jemand "Fremden" wochenlang alleine im Haus zu lassen. Ich kenne allerdings eine Bekannte, die sich eine 24h-Pflege aus Polen organisiert hat und das war laut ihr eine sehr gute Entscheidung, da die Polin extrem bemüht, nett und zuverlässig war. Sie hat sie aber auch getestet, indem sie 50€ in der Küche "versteckt" hat, unter einem Sitzkissen und den Schein ein bisschen hat "rausgucken" lassen. Möchte nicht wissen, wieviel das Geld einfach einschieben würden. Die Polin hat den Schein einfach nur auf den Küchentisch gelegt und da blieb er auch.

Aber das ist in dem Fall hald auch zu einem sehr großen Teil wahrscheinlich Glückssache.


AlterLeipziger  27.07.2025, 00:36

Nee, das ist dann "natürliche Auslese" und in der Natur normalerweise üblich! Rest ist nur Gequatsche.

Wurde bereits ein Pflegegrad festgestellt? Das ist der Schlüssel, um Pflegegeld zu bekommen. Und mit diesem Pflegegeld kann die zu pflegende Person dann frei wählen, wen sie damit für ihre Pflege bezahlt. Das können sowohl betreuende Angehörige als auch ambulante Pflegedienste oder ein Pflegeheim sein.

Ebenfalls werden bei der Notwendigkeit des Umzugs in ein Pflegeheim im Zweifel die Kosten, die die Person aus dem eigenen Einkommen und Vermögen nicht selbst tragen kann, vom Sozialamt übernommen. Bei jemandem, der wirklich 24/7 betreut werden muss und nicht nur punktuell Unterstützung im Alltag benötigt, kann auch das ein Weg sein.

Auf alle Fälle sind Kinder nicht dazu gezwungen, ihre Eltern zu pflegen! Und erst recht nicht "für lau". Deshalb gibt es eben diese Regelungen. Ach ja, bei einem Jahresbruttoeinkommen ab 100.000 Euro werden Kinder dann schon herangezogen bei den Kosten für die Pflege der Eltern, wenn diese die nicht selbst tragen können. Aber ich denke, diese Konstellation hat mit deiner Situation echt nicht viel zu tun, oder?

Für die ganze Antragstellung und die Möglichkeiten, die in eurer Situation dabei bestehen, bekommst du auch Unterstützung über die Pflegeberatung (z. B. über die Krankenkasse oder gemeinnützige Organisationen) oder auch Sozialberatungen. Das ist alles erst mal recht viel Aufwand und kann auch mit dem einen oder anderen Widerspruch, den man einlegen muss, einhergehen. Aber wenn es erst mal alles beantragt und bewilligt ist, dann ist genau das eben der Weg, um diese Situation insgesamt bestmöglich zu bewältigen!

Pflegegeld beantragen, davon Pfleger bezahlen.

Pflegegeld und Pflegegrad beantragen. Ggfs mit Eilantrag

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auf jeden Fall!!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung