Wie würdet ihr einen pubertierenden Teenager erziehen?

14 Antworten

Ich habe zwei Töchter, daher kann ich Dir nur von meinen 2 die 18 und 20 sind erzählen.

Im Grund genommen ist es wichtig jederzeit für sie da zu sein. Daher hat sich meine Frau die ersten 12 Lebensjahre der Kinder Urlaub genommen um sie zu versorgen und sich um sie zu kümmern. Sie saß oft stundenlang neben dem Kind um mit ihnen die Hausaufgaben zu machen und sont waren wir immer für Ratschläge und Fragen da.

Das hat sich insoweit positiv ausgewirkt, daß lernen für sie zum Alltag mit dazu gehörte und ab der 8 Klasse wollten sie keine Hilfe mehr und haben alles alleine gemacht.

Zudem haben wir sie in alle Tätigkeiten begleitet. Wir wußten immer wo und mit wem sie zusammen sind und konnten einlenken wenn uns was nicht paßte. Sie hatten genügend freiraum und konnten alles selbst entscheiden, nur daß wir bescheid wußten was Sache ist um einzugreifen wenn was uns nicht paßt um Ratschläge zu geben. Dafür hatten wir zwei Teenies die weder kifften, gechillt haben um sich die Zeit dumm tot zu schlagen und auch nicht am PC zockten.

Beide hatten immer gescheite Freunde und haben die Realschule mit einem Schnitt von 1,1 abgeschlossen um danach Abi zu machen.

Ich bedaure die Eltern die ihre Kinder nicht unter Kontrolle haben und dadurch auf die schiefe Bahn kommen. Die Eltern müssen schon selbst entscheiden ob ihnen das zweite Einkommen oder die gescheite Erziehung ihrer Kinder wichtiger ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Naturmacht 
Fragesteller
 14.07.2020, 22:10

Das klingt in etwa so wie die Erziehung, die ich hatte. Klar, bei mir kommt noch Autismus dazu und meine Eltern haben mir zu lange zu viel abgenommen, aber irgendwann hatte ich dann auch keine Lust mehr. Seitdem teilen wir uns den Haushalt und ich lass mir von meinen Eltern die Tricks zeigen, mit denen sie arbeiten, z. B. beim Putzen der Dusche hab ich mir zeigen lassen, wo ich intensiv putzen muss und wo ein bisschen Waschmittel & Abspülen reicht. Darüber hinaus kaufe ich für uns das Trinkwasser und i. d. R. sauge ich am Wochenende gründlich, während meine Mutter das an anderen Tagen übernimmt. In finanziellen Angelegenheiten lass ich mir von ihr helfen, weil sie so was beruflich macht und Zahlen sozusagen ihre Leidenschaft sind, da ist sie besser als ich.

Eine Hand wäscht die andere, ich lerne was für's Leben & keiner kommt zu kurz. Und trotzdem hat jeder seinen Stil und ich war nie gerne abhängig von anderen, das hab ich als Kind schon gelernt, ich wurde in der Grundschule von ner bestimmten Person ausgenutzt und belogen und bei anderen war ich, wenn wir zu dritt oder mehr waren, gerne mal das fünfte Rad am Wagen. Aber sorry, ich schweife zu sehr ab, das kommt leider hin und wieder vor bei mir. Das sind die Gene, glaub ich, ich hab ein paar Quasselstrippen in d. Familie😅

Ist aber echt interessant, die andere Seite mal zu hören bzw. sich in d. Rolle d. Eltern hineinzuversetzen.

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Verständnisvoll, respektvoll, liebevoll...

Wenn ein Teenie in die Pubertät kommt, dann zieht er sich oft zurück. Waren bislang die Eltern noch die Vertrauten, so sind es jetzt eher Freunde. Die Eltern haben eh keine Ahnung, verstehen einen nicht und wissen doch ohnehin alles besser... Kurzum: die "Alten" nerven.

Also sollte man den pubertierenden Knaben mal etwas in Ruhe lassen. Mütterliche Fürsorge zurück stecken, nicht mit Verboten nerven oder Ausfragerei. Es kommen auch wieder andere Zeiten...

Aber dem Kind klar signalisieren, dass wenn was sein sollte, er immer zu einem kommen kann.

Wenn das Kind keinen Redebedarf hat oder auch nicht jeden Sonntag am Familienausflug teilnehmen möchte, dann ist das kein Weltuntergang. Zwang schafft da nur ein mürrisches Gesicht und jedes "nun reiß dich mal zusammen" ist wie ein Schlag ins Gesicht. Also kann man den Eltern nur raten sich auf ihre Teeniezeit zu besinnen, fünf mal gerade sein lassen und auf keinen Fall versuchen dem Teenie zu sagen wie das Leben läuft. Das prallt in der Regel eh in der Zeit von ihm ab...

Also entspannt zurück legen, ab und an korrigierend eingreifen wenn es für alle Beteiligten zu stressig wird und auf bessere Zeiten hoffen. Und die kommen - das ist eigentlich so sicher wie das Amen in der Kirche. Da kann man auch nur den Eltern raten das "Kind" ernst zu nehmen. Die erste Liebe genauso wie den Wunsch die Frisur oder die Klamotten zu verändern oder den Wunsch sich endlich den ersten Rasierer zu holen...

Kinder in der Pubertät stehen sich oft selbst im Weg. Da müssen nicht auch noch die Eltern da rum stehen...

verenakremser  14.07.2020, 19:56

Damit hast du es auf den Punkt gebracht! Das hätte ich nicht besser formulieren können :-)

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Kessie1  14.07.2020, 20:11
@verenakremser

Ach, hättest du bestimmt :-)... Die Pubertät meines Sohnes war easy und meine Eltern haben damals meine Pubertät überlebt. Und die war mega anstrengend für sie ;-). OK, ich war anstrengend...

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Naturmacht 
Fragesteller
 14.07.2020, 21:53

Ich musste gerade so lachen, ein wenig finde ich mich selbst in deiner Antwort wieder😂😂😂

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Ich würde ihn wie einen normalen Menschen behandeln, die wichtigen Gespräche führen, bevor es ihm zu peinlich ist und dafür sorgen, dass er Sport macht und ein gutes Hobby hat und nicht nur drin vor der Glotze oder dem PC hängt. Außerdem würde ich ihm beibringen, was eine gesunde Ernährung ist und würde Rauchen verbieten.

fitzelin089374  01.10.2021, 16:19

@meg2015 mit Verboten erreichst du aber nichts, denn wenn du ihm das Rauchen verbietest, würde er heimlich rauchen !

Meine Eltern die selber Rauchen haben mir auch eigentlich ausdrücklich verboten zu rauchen aber ich hab es trotzdem gemacht nämlich heimlich

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Anders als meine Eltern.

Als mein kleiner Bruder (10 Jahre jünger) in die Pubertät kam, fühlte er sich oft missverstanden von meinen Eltern. Beide Parteien redeten so oft aneinander vorbei, manchmal wurde es respektlos. Allerdings nicht zu mir, ich ließ mir das nicht gefallen und hielt dagegen - gab ihm das, was er gerade brauchte. Ich zeigte ihm Verständnis und Interesse, nahm ihn nicht länger als Kind sondern als Charakter war und förderte sein selbstständiges Denken. Ich unterstützte ihn in seinen Interessen (Computerspiele und Politik). Eine engere/vertrautere Verbindung zu ihm entwickelte sich.

Bei meinen zukünftigen Kindern werde ich es ähnlich machen. Vielleicht muss ich nicht so streng sein, aber wer weiß. Jedes Kind ist anders und braucht eine individuelle Erziehung.

Ich habe zwei Töchter erzogen. Ich habe mich mit denen am Anfang zusammen gesetzt und ein Regelwerk aufgestellt. Ich habe gesagt:Im Rahmen dessen habt ihr einen Vertrauensvorschuss. Haltet euch daran und es ist vieles möglich...solange ihr VORHER fragt. Und beide wussten, dass sie JEDERZEIT zu mir kommen konnten udn ich dann nicht geschimpft habe... einen zerbrochenen Krug kann man nicht wieder unversehrt flicken... aber dass mir die Ehrlichkeit wichtig war, dass sie zu Fehlern stehen (shit happens). Das reichte von der 5 im test bis hin zu einem verschämten Anruf, ob ich sie abholen könne,ihr wäre so schlecht (ziemlich angeschickert und hatte gekotzt)

Frei nach dem Spruch: Jedes Tigerkind muss von seinem eigenen Baum fallen..., habe ich sie ihr Ding machen lassen...solange sie die vereinbarten Regeln eingehalten haben. WENN Hilfe gefragt wurde, gab es diese ohne Wenn und Aber oder lange Moralpredigten.

Hat wunderbar funktioniert und es sind verantwortungsbewusste höfliche Menschen geworden. Beide studieren... also habe ich irgend etwas richtig gemacht.