Wie wird das Ablaufdatum in der Lebensmittelindustrie ermittelt?
Hallo,
meine Frage ist, wie wird das Ablaufdatum in der Lebensmittelindustrie ermittelt.
Durch probieren, oder berechnen. Wer entscheidet schlussendlich darüber.
Danke, und ein schönes Wochenende.
8 Antworten
Die Hersteller selbst müssen das „ermitteln“ und sich für eins entscheiden.
Neben Laboruntersuchungen was mikrobakterielle Veränderungen betrifft, geht es den Herstellern natürlich auch um die Optik, das Aroma und die Konsistenz.
Man muss dabei auch Lagerfehler durch den Verbraucher denken.
Eine feste Liste für alle Produkte gibt es nicht.
Es gibt eine gesetzliche Pflicht zur Angabe eines MHD, aber doch keine feste Frist, die vom Gesetzgeber oder von einer Aufsichtsbehörde vorgegeben wird.
Also erstmal: Es gibt kein Ablaufdatum, sondern nur ein Mindesthaltbarkeitsdatum und ein Verbrauchsdatum.
Die Hersteller führen Haltbarkeits- und Stabilitätsstudien durch, wobei am Ende häufig ein Datum aufgedruckt wird, was viel zu kurz ist.
Witzig ist das vor allem bei Salz, welches beworben wird mit "200 Millionen Jahre altes Salz" und welches dann ein MHD von ein paar Jahren hat ;D (reines Salz braucht übrigens überhaupt kein MHD mehr, genauso wie Zucker und Süßwaren die nur aus Zucker und Aromastoffen bestehen)

es hat bei allem einen toleranzbereich.
innerhalb dieses bereiches sucht sich die belieferte ladenkette ein datum aus.
heute abgefüllter joghurt kann z.b. beim edeka ein mhd von drei wochen haben, beim kaufland von 12 tagen und beim lidl wiederum von 35 tagen.
normaler joghurt hält sich, so die kühlkette nur marginal unterbrochen wird, ungeöffnet und bei daueraufenthalt im kühlschrank etwa ein halbes jahr.
über das aufgedruckte mhd lässt sich z.b. bei sonderangeboten die gekaufte menge je kunde regulieren.
Hallo,
Durch probieren, oder berechnen. Wer entscheidet schlussendlich darüber.
Das Datum wird durch Lagertest bestimmt. Man stellt eine Charge her. Dann lagert man diese und nimmt jeden Tag eine Probe und analysiert diese. So sieht man, wie sich die Keimzahl im Verlauf der Lagerung verändert. Man hat ja meistens schon eine grobe Ahnung, was für einen Zeitraum man erwarten kann und grenzt dann dem entsprechend die Probenahme ein.
Wenn man dann einen genaueren Zeitraum hat, probiert man noch etwas rum mit veränderten Lagerbedingen. Am Ende nimmt man dann einen "sicheren" Wert.
LG
Es wird vermutlich in verschiedenen Testreihen unter verschiedenen Situationen ermittelt, wann die Sachen frühestens schlecht werden.
Und dann wird da noch "zur Sicherheit" ein wenig Zeit abgezogen.
Und das was dabei rauskommt ist der Zeitraum für die versprochene Mindesthaltbarkeit.
Der Hersteller ermittelt da gar nichts. Das sind Regeln des Gesetzgebers, die in der Industrie umgesetzt werden müssen.
Wenn du Glück hast, wurden Beim Gesetzentwurf wissenschaftliche Daten genutzt und Erfahrungen aus der Industrie durften mit einfließen.