Wie steht die Wissenschaft zu Frühsexualisierung und Aufklärung?
Also wie ist der aktuelle der wissenschaftlich beste stand wie man das machen sollte unabhängig von politischen Ausrichtungen
2 Antworten
Frühsexualisierung
Der Begriff wird sehr oft in einer irreführenden weise genutzt. Oft ist er schlicht ein politischer Kampfbegriff ohne einer wirklichen Grundlage.
Aufklärung
Das bedeutet, zu informieren. Konkret ist gemeint, Dinge zu erklären, die traditionell jedenfalls mutmaßlich aus Schamgefühl verschwiegen wurden oder werden konnten.
Sachliche Informationen über Sexualität und den Körper werden deinem Kind nicht schaden. Du sollst aber nicht dem Kind die Sexualität als solches vorführen. Auch kleine Kinder gehen mitunter wieder raus, wenn sie aus versehen ihre Eltern beim Sex erwischen. Die merken ja auch, dass das für sie einfach nicht richtig wäre.
Es wird auch nicht schaden, wenn sie mal jemanden nackt sehen, auch wenn es das andere Geschlecht ist. Jedoch ist es sogar als Missbrauch strafbar, wenn man Kinder dazu zwingt, dass sie beim Sex zugucken müssen.
Es gibt keine Frühsexualisierung. Das ist nur ein beliebtes Narrativ aus christlicher/rechter/konservativer Ecke:
Konservative Christen, AfDler, NPD-Anhänger und die Neue Rechte gehen gemeinsam auf die Barrikaden: Gegen eine Sexualaufklärung an Schulen, die angeblich die klassische Familie in Frage stellt und die Kinder sexualisiere.
Wir haben die Lehrpläne aller 16 Bundesländer zum Thema durchgesehen. Das Ergebnis: Der Kampf gegen die vermeintliche Frühsexualisierung ist pure Hysterie.
https://hpd.de/artikel/fruehsexualisierung-angebliche-bedrohung-kindheit-14497
Mythos 1: Kinder werden (früh)sexualisiert. Richtig: Kinder sind ganz von selbst sexuell.
Mythos 2: Sexualität bedeutet Sex. Richtig: Sexualität bedeutet nicht zwingend sexuelle Handlungen.
Landesjugendamt Brandenburg:
Bei Sexualität denken viele Menschen zunächst nur an Erwachsene und Jugendliche, nicht aber an Kinder oder gar Säuglinge.
Zum einen liegt das daran, dass der Mythos vom „unschuldigen“ Kind noch immer wirkt: Danach sollen Kinder unbelastet von sexuellen Gefühlen, Gedanken und Handlungen heranwachsen.
Der Eintritt in die Welt des Sexuellen bedeutet demnach den Verlust der Unschuld.
Der Mythos ist Teil einer lustfeindlichen Sexualmoral, die Sexualität mit Schuld und Unanständigkeit in Verbindung bringt und die positive Bedeutung für die Lebensfreude und die menschliche Identität leugnet.
Zum anderen fehlt vielen Menschen das Wissen über kindliche Sexualität. Sexualität wird meist mit Sex gleich gesetzt, aber Sex ist etwas anderes als die umgangssprachliche Abkürzung für Sexualität.
Sex ist die Sexualität, die Erwachsene miteinander machen. Und Kinder will man mit diesen Formen der Sexualität nicht in Verbindung bringen – die Vorstellung von Kindern, die sich sexuell wie Erwachsenen benehmen, berührt die meistenMenschen unangenehm oder erschreckt sie
Es gibt nur Aufklärung, dem Alter entsprechend. Einiges hier zu finden:
https://www.baer.bayern.de/erziehung-medien/erziehung/sexualerziehung/aufklaerung/
Und "Übersexualisierung" ist ebenfalls ein Narrativ aus rechten und konservativen Ecken:
„Schäden der Übersexualisierung“ gewarnt wird , welche „Generationen von Kindern traumatisiert“,
Rechte bringen dieses Narrativ besonders gerne in einem Anti-LGBT-Kontext und mit "Frühsexualisierung":
Sehr präsent ist der rechte Kampfbegriff der ‚Frühsexualisierung‘,
https://efbi.de/files/efbi/pdfs/Digital%20Reports/2023_EFBI_Digital%20Report_2023_3.pdf
Quelle: Else-Frenkel-Brunswik-Institut für Demokratieforschung in Sachsen an der Universität Leipzig
Von welcher Ideologie redest du? Aufklärung heißt nicht zwingend andere Sexualitäten zu thematisieren.
Keiner hat das Gegenteil davon behauptet. Es ging jediglich darum das es keine Frühsexualisierung gibt und Kinder und Babys von ganz alleine sexuell sind. Nur eben nicht so wie Erwachsene.
In der Antwort hier steht das nicht. Aufklärung ist Aufgabe der Eltern und nicht des Staates.
Aufklärung ist Aufgabe der Eltern und nicht des Staates.
Sieht der deutsche Gesetzgeber anders:
Sexualaufklärung ist in Deutschland für alle Schulformen verbindlich vorgeschrieben.
und:
Bei Wahrung dieser Grundsätze ist Sexualerziehung als fächerübergreifender Unterricht nicht von der Zustimmung der Eltern abhängig.
Natürlich steht das in der Antwort. Hast du sie überhaupt komplett gelesen?
Doch, aber das Du glaubst das Schulen diesem Auftrag alle so nachkommen weil es Gesetz ist, stimmt nicht. Das weiß ich.
Aber hätte ich kein Sexualkunde in der Schule gehabt, hätte ich nie ne Ahnung von dem ganzen Kram gehabt. Und ich bin leider nicht die einzige die solche Eltern hat denen es zu peinlich oder zu unwichtig ist ihr Kind aufzuklären.
Für manche ist Aufklärung in der Schule bestimmt wichtig, wobei ich auch glaube das heute online alles verfügbar ist und Kids schon viel wissen. Und damit meine ich nicht Pornographie
Aber auch nicht jedes Kind hat Zugang zum Internet.
Ich finde außerdem das Kleinkinder zumindest die richtigen Begriffe was ihren Körper angeht kennen sollten, vorallem weil das wichtig ist wegen der Missbrauchs Prävention.
Ja das ist richtig. Man muss wissen wie die Körperteile heißen um Bewusstsein für den eigenen Körper zu schaffen. Da hast Du völlig Recht.
Also meine Kinder leben frei von gefährlichen Ideologien. Da muss man als Elternteil eben schon selbst für sorgen.