Wie sollte sich die CDU/CSU in Zukunft ausrichten?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Sie sollte sich konservativer ausrichten, weil.. 43%
Andere Meinung / Ausrichtung: 32%
Sie sollte sich sozialer ausrichten, weil.. 19%
Sie sollte weiter je nach Sektor beide Lager abdecken, weil.. 5%

11 Antworten

Sie sollte sich konservativer ausrichten, weil..

Wenn diese (christliche?) Partei weiterhin Ihre Abendrot -Wählerschaft an die Fleischtöpfe resp. Wahl-Urnen bringen möchte, dann sollte sie "ehrlicher" werden.
D.h. - i.S. des Black-Rock-Politkers Merz v.a. geringere Steuern für Millionäre, Konzerne und Kartelle, Eigentum an Grund und Boden in Händen von globalen Investoren und eine neoliberale Wirtschaftspolitik die auf noch mehr Flexibilität und Leistungsbereitschaft auch zu geringeren Löhnen und Eigenverantwortung bei gleichzeitig höheren Risiken setzt. Als Leimruten für die konservative Wählerschaft sollten dann innere Sicherheit, erhöhte Restriktion gegen Flüchtlinge und v.a. eine Polemik gewählt werden, die Feindbilder und Sündenböcke für eventuelle soziale Verwerfungsdynamiken zur Auswahl bietet.

Andere Meinung / Ausrichtung:

Sie sollten sich auf ihre konservativen Werte besinnen und Wahloption für diejenigen Wähler werden, die zu weit nach rechts abgedriftet sind.

Andere Meinung / Ausrichtung:

wenn sie nicht ihre Aufgaben erkennt für die sie mal angetreten ist und diese Aufgaben in eine neue Form bringt und Positionen mit guten Figuren besetzt die von der Sache auch etwas verstehen von der sie reden, dann werden sie weiter in der Versenkung verschwinden.

Sie sollte sich konservativer ausrichten, weil..

Die CDU sollte ihr Profil schärfen. Ich halte es für einen Riesenfehler, wenn man sich einfach dem aktuellen Mainstream beugt, d.h. man ein bisschen auf grün und ein bisschen auf rot macht, mit einen Hauch von wirtschaftsliberaler Politik, weil das die anderen gerade machen. Damit grenzt man sich nicht von den anderen ab, noch mobilisiert man damit seine eigene potenzielle Wählerschaft.

Offen gesagt, die Merkel-CDU hat sich zwei grosse Fehler geleistet:

1.) Das Hin -und Her beim Atomausstieg

2.) Die Einwanderungspolitik im Rahmen der Flüchtlingswelle

Das Profil schärfen heisst für mich: Wieder konservativere, wirtschaftsliberalere Politik. Klare Abgrenzung von z.B. staatlichen Eingriffen in den Wohnungsmarkt in den Städten via Enteignungen etc. Umweltpolitik ja, aber nicht um jeden Preis. Strom, Gas, Benzin, Wasser usw. sollten bezahlbar bleiben. Manche Ökosteuern haben wenig Einfluss auf den Verbrauch, aber die staatliche Einnahmenquote steigt. Zu effektlosen Verteuerungen durch neue Steuern und Abgaben und damit Schmälerung der Kaufkraft der Einwohner sollte man klar nein sagen. Der Wirtschaftsstandort sollte von übermässigen Eingriffen und steuerlicher Belastung verschont bleiben. Einer übermässigen Bevormundung der Einwohner durch immer mehr detaillierte Regulierungen sollte vorgebeugt werden. Das Thema persönliche Wahlfreiheit sollte wieder verstärkt in den Fokus rücken, d.h. z.B. wie ich mich ernähre, woher ich Energie für meinen Haushalt beziehe, welches Verkehrsmittel ich wähle usw. Die CDU sollte auch die Landwirtschaft nicht vergessen, denn es gibt nicht gerade wenige langjährige CDU Landwirte aus konservativen Landkreisen die heute grün wählen. D.h. man muss den Bauern wieder etwas bieten, ihre Probleme ernst nehmen (z.B. Klimaschäden in der Landwirtschaft versichern/ ausgleichen und robustere Bepflanzungen entwickeln). Ein vermutlich wichtiges Thema in den nächsten 10 Jahren wird ein bezahlbarer Strompreis i.V.m Elektromobilität sein. Das Thema individuelle Mobilität wird von Rot-Grün immer mehr verteufelt, z.B. beginnen Städte sich immer mehr abzuschotten, obwohl laufend mehr saubere Fahrzeuge dazukommen. Für die für Deutschland wichtige Autoindustrie ist es sicher nicht von Interesse, wenn man ein Privatfahrzeug in städtischen Gebieten vor lauter drohender Einschränkungen kaum noch verwenden darf, ebenso ist es kaum von Interesse für die Autoproduzenten, wenn immer mehr derer Fahrzeuge geteilt oder aus dem Privatbesitz herausgelöst und zu einer Art öffentlichem Gut werden, welches dann in planwirtschaftlicher Weise bei den Herstellern beschafft wird.

Ich denke, es braucht auch eine Debatte um den Namen der Partei. Die christlichen Werte sind vielleicht mancherorts nicht mehr im Zentrum der Parteithemen. Der Wandel der Gesellschaft über die Zeit sollte dies berücksichtigen. In der Schweiz wurde etwa die CVP (Christliche Volkspartei) auf nationaler Ebene unbenannt in "die Mitte" (im Sinne von Mittepartei zwischen links und rechts). Vielleicht muss man in Deutschland auch eine solche Debatte führen. Es ist zumindest in der Schweiz so, dass die regionalen Sektionen der Partei sich immer noch "CVP" nennen dürfen, wenn an einem bestimmten Ort, z.B. in einem Alpendorf, die Partei effektiv noch stark mit christlichen Werten verwurzelt ist. In den Städten wird es heute aber zunehmend schwieriger, mit christlichen Werten um Wähler zu buhlen. Ich kenne manche jüngere Deutschen, die keine CDU wählen, wie sie angeblich das "C" im Namen störe.

Sie sollte sich konservativer ausrichten, weil..

Sie sollte sich auf jeden Fall vom Merkelschen Linksruck und deren Flüchtlingspolitik distanzieren. Diese Merkelpolitik – das ist doch klar – hat zum Absturz der CDU/CSU geführt. Alle Personen, die diese Politik nach außen hin sichtbar mitgetragen haben, dürfen ab sofort in der CDU nicht mehr das Sagen haben. Linke Politik wird von den Grünen, der SPD und den LINKEN gemacht. Wenn sich die CDU/CSU erneut links positioniert, wird sie sich weiter marginalisieren. Es war doch unübersehbar, dass die Merkelleute in der CDU zum Schluss nur noch Antipathie hervorgerufen haben.

Woher ich das weiß:Recherche
emesvau 
Fragesteller
 10.01.2022, 16:27

Komische Schlussfolgerung, die du aus dem Ausscheiden von Frau Merkel als CDU-Politikerin ziehst.

Ich sehe es eher so, dass viele die CDU/CSU nicht mehr gewählt haben, gerade weil Frau Merkel nicht mehr im Amt ist. Viele Wähler:innen haben die CDU/CSU alleine wegen Frau Merkel gewählt - das Wahlergebnis September 21 spricht da eindeutige Bände.

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Haldor  10.01.2022, 16:59
@emesvau

Merkel hatte schon 2017 ein sehr schlechtes Ergebnis erzielt. Dass sie so lange im Amt blieb, hat zu einer weiteren, diesmal katastrophalen Verschlechterung des Wahlergebnisses geführt, zumal der Kandidat, den sie am Schluss noch unterstützt hatte und der ihre Linie fortsetzen wollte, keinen Anklang bei der Wählerschaft fand. Es mag schon sein, dass viele Linke, die Frau Merkel sympathisch fanden, nun nicht mehr CDU gewählt haben. Doch die CDU steht nun mal nicht für links. Das war der Grundirrtum von Merkel.

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