Wie sollte man mit zu sensiblen Menschen umgehen?

9 Antworten

Wenn ich eine Meinung vertrete, die ihm nicht gefällt, macht er mir Vorwürfe. 

Das hört sich für mich nicht unbedingt nach einer sensiblen Person an, sondern nach einer Person die nicht damit zurecht kommt, dass es andere Meinungen gibt als seine... (da ich mich nicht sehr gut mit Sensibilität/Hochsensibilität auskenne, habe ich das gegoogelt und da wird nicht, als Anzeichen "Probleme mit anderen Meinungen" aufgelistet). Schlussendlich bin ich nicht Hochsensibel und kann nicht einschätzen in wie weit Anzeichenlisten akkurat sind.

Ich weiß, dass häufig nicht das Gesagte schlimm ist, sondern wie es gesagt wurde (Tonart, Wortwahl), wenn mich jmd zum Beispiel anschreit komme ich auch ganz schlecht damit klar.

Ich kann absolut verstehen, wenn dich sowas nervt, das würde es mich auch. Wenn er dir eine Frage stellt antworte ihm ehrlich und wenn er nicht damit klar kommt, geh einfach. Wenn er keine anderen Meinungen hören will, soll er nicht fragen. So kann er lernen wie er mit seiner Sensibilität umgehen kann.

Das klingt vielleicht hart, aber du bzw. deine Familie wisst ja, dass dein Bruder sensibel ist und seine Freunde vermutlich auch. Aber wenn er nicht gerade mit einem "Hallo ich bin sensibel" Schild herumwandert, werden alle anderen, das nicht wissen und ihn dementsprechend nicht so behandeln. Demnach kann es ihm im späteren Berufsleben helfen, wenn er lernt mit anderen Meinungen umzugehen.

Das hat meiner Meinung nach nicht viel mit Sensibilität zu tun, sondern eher mit Sturheit und Intoleranz.

Vielleicht ist er noch ziemlich jung und verträgt es nicht, wenn andere Menschen eine andere Meinung haben als er. Für ihn ist seine Meinung das Non-plus-ultra, etwas anderes gibt es nicht, und natürlich hat er recht. Wenn nun andere Menschen einen anderen Standpunkt vertreten als er, fühlt er sich angegriffen. Für ihn ist das so, als ob sie ihm damit sagen wollen, dass seine Meinung nicht wirklich durchdacht oder sogar dumm ist. Dass man Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten und dabei eventuell zu unterschiedlichen Beurteilungen ein und derselben Sache kommt, das muss dein Bruder vielleicht erst noch begreifen lernen.

Es kann natürlich auch sein, dass du sehr rechthaberisch auftrittst und dass ihn das zum Widerspruch reizt. Du solltest also auch dein eigenes Verhalten unter die Lupe nehmen. "Der Ton macht die Musik."

Auf jeden Fall solltest du mal mit ihm reden und ihm klarmachen, dass durchaus mehrere Meinungen zu einer Sache nebeneinander (be)stehen können. Es gibt nicht nur eine Wahrheit. Jeder sollte aber in der Lage sein, seine Meinung schlüssig zu begründen. Wenn er das nicht kann, dann ist es wahrscheinlich keine eigene Meinung, sondern derjenige babbelt nur etwas nach, was er irgendwo gehört hat.

Wenn du denkst, dass dein Bruder ein gewisses Maß überschreitet, solltest du aufhören auf seine verletzten Gefühle Rücksicht zu nehmen, außerhalb dieses Maßes.

Auf Eierschalen zu laufen, bringt dich nicht weiter und du bist auch nicht verpflichtet dazu, dein Bruder muss lernen das zu akzeptieren.

Die Wahrheit darf man prinzipiell immer sagen. Wichtig ist, dass man den richtigen Tonfall erwischt. Ich nehme an ihr seid beide noch jünger, also zwischen 12 und 18 Jahren? Da kann es sein, dass du dich einfach zu direkt ausdrückst, und dein Bruder darauf unwirsch reagiert. Man kann ja die Wahrheit immer verschieden aussprechen, und sich halt bemühen dabei möglichst höflich zu bleiben. Also nicht "Das ist Blödsinn...", sondern eher "Ich würds eher so sehen...".

So geht man halt mit sensibleren Menschen um. Nicht gleich dick auftragen, und nicht so tun, als wären sie dumm, sondern selbst klarstellen, dass man halt anderer Meinung ist. Also wenig bis nicht auf Konfrontation gehen, sondern der Diskussion willen reden.

Wenn er aber einfach keine andere Meinung verträgt, hat das nichts mit sensibel zu tun. Vielleicht ist er aus anderen Gründen empfindlich bei einem Thema, aber generell kanns dann auch sein, dass er einfach nicht versteht, dass seine Meinung die einzig richtige ist. Ich würd mich da nicht groß auf Diskussionen einlassen, wenn er damit anfängt. Bei solchen Leuten verdreh ich eher die Augen, höre nicht zu und/oder verlasse den Raum. Wenn ich in guter, psychischer Verfassung bin würd ich wohl in Einzelfällen auch zu diskutieren anfangen, und halt ruhig und sachlich meine Punkte vorbringen. Sobald jemand zu schreien anfängt würd ich aber gehen, und der Person später sagen dass das nicht in Ordnung ist. Schreien muss wirklich nicht sein.

Ganz normal. Wer Mimosen auf Watte bettet, verschiebt die Probleme nur auf später, denn das Leben bettet niemanden auf Watte. Er muss mit den harten Realitäten lernen zu leben.