Wie soll ich so etwas erreichen?

4 Antworten

Nimm dir vor, trotz Schmerzen jeden Tag mindestens einen kleinen Spaziergang zu machen.

Denn je weniger du dich bewegst, desto weniger geht es und die Schmerzen verstärken sich. Genau so deine Müdigkeit.

Man weiss, dass bei Arthrose das Beste ist, wenn man sich trotzdem bewegt und auch sonst, hilft es. Denn man baut wieder etwas Muskeln auf.

Zu dem tut die frische Luft gut und du tankst, wenn die Sonne scheint, automatisch Vitamin D1 auf, was für den Knochenbau gut ist.

Und wenn du denkst, ich habe gut reden, dann stimmt das nicht, denn ich musste mich da auch durch beissen. Denn letztes Jahr um diese Zeit sass ich im Rollstuhl, nach einem schweren Unfall.

Ich musste wieder laufen lernen und jeder Schritt tat tierisch weh, ging auch nicht wirklich gut, kostete kraft. Aber ich zwang mich. Ging auch in den Wald spazieren, damals nur ganz kurze Strecken, wo ich wusste, es hatte quasi alle 250 Meter eine Bank, die ich auch benutzte.

Treppen runter oder Bergab laufen geht immer noch nicht gut....aber inzwischen schaffe ich schon wieder 2,5 Kilometer ohne Pause und bin stolz, auch wenn es bei jedem Schritt immer noch weh tut.

Meine schlabbrigen Waden sind wirken wieder etwas fester und die Schmerzen werden immer weniger. Und auch die Müdigkeit wurde weniger, einfach weil der Kreislauf angekurbelt wird und die frische Luft, das Schöne was man sieht, das seinige dazu beiträgt.

Du kannst sonst auch einen Rollator mitnehmen. Darauf kannst du dich jeder Zeit kurz ausruhen und auch deine Gelenke etwas entlasten.

Natürlich kannst du auch schwimmen gehen oder Wassergymnastik machen...denn es geht einfach darum, wieder Muskeln aufzubauen und die Gelenke in Bewegung zu halten.

Baue langsam auf....einfach jede Woche ein klein wenig länger und weiter.

deinekleinefee  04.03.2024, 15:03

Wau, mega stark von dir! Da kannst du echt stolz auf dich sein <3

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Prinzessle  04.03.2024, 18:41
@deinekleinefee

Danke. Nein, ich bin einfach froh, denn ehrlich gesagt dachte ich letztes Jahr um diese Zeit, ich könne wohl nie mehr laufen. Jede Nacht träumte ich, ich würde einfach aufstehen und dann erwachte ich und klar ging es nicht.

Nur versuchte ich möglichst alles selber zu machen. Also putzte und kochte ich...baute sogar Gemüse an, jätete und erntete....

Ich kroch einfach auf den Wegen durch die Beete...zog meine Utensilien hinter her. Dauerte natürlich sehr lange, aber ich hatte ja Zeit.

Auch tränken ging, nur halt mit dem Schlauch vom Rollstuhl aus...ziemlich umständlich, so wie die anderen Arbeiten und natürlich nicht so, wie ich es sonst tat.

Eben mit abgestandenem, wärmeren Wasser das ich sonst aus den Fässern mit der Kanne schöpfte, um es dann jeder Pflanze im Wurzelbereich zukommen zu lassen.

Also zum zusehen war es vermutlich ulkig....wie mich da durch den Garten robbte. Aber wir ernten nun noch den letzten Lauch, von letztem Jahr und haben auch noch Bohnen und Rote Bete in der Gefriertruhe...und selbstgemachte Marmelade im Vorratsraum.

Mein Mann half mir, bei den Dingen....also Utensilien holen....nur ich bin ein wenig ein Querkopf....was ich selbst konnte, da fauchte ich ihn eher vom Acker weg.

Wenn du etwas einfach willst und tust, dann bist du nicht mehr nur noch bei diesem extremen Schmerz, den eben verletzte Nerven auslösen...man dreht da wirklich fast durch und keine Schmerzmittel helfen...nahm ich schon gar nicht mehr, die machten mich nur müde aber linderten nicht diese verflixten Schmerzen.

Wir hätten unser Haus verkaufen müssen, wäre ich im Rollstuhl geblieben....denn wir haben im Parterre keine Nasszelle, nur ein Gäste-WC....ich schlief auf einem Luftbett im Wintergarten und meine Toilette, inklusive Haare waschen machte ich in der Küche.

Es dauerte drei viertel Jahre, bis ich, wohlgemerkt auf dem Po die Treppe hoch gehen konnte...mich in unser Bett robben konnte und wieder mal ein Bad nehmen konnte.....bei dem mein Mann mir helfen musste...es sich aber himmlisch anfühlte...

Man muss sich an diesen Sachen festhalten...darf nicht einfach aufgeben und klar ist man oft am verzweifeln.

Aber ich machte in diesem Jahr auch schöne Erfahrungen...da sass ich im Rollstuhl an der Strasse nach der Physiotherapie und wartete auf meinen Mann...also schon so ein wenig hilflos...wie bestellt und nicht abgeholt...

So ein junger Typ...also weisst du, eher so der Typ der auf mega cool tut, blieb stehen und fragte mich, ob er was für mich tun kann...und ich sagte, nein, mein Mann hat wohl einfach was Verspätung, aber hast du eine Zigarette für mich...das würde mir das Warten etwas verkürzen...

Na und siehe da, er hatte welche dabei und rauchte mit mir eins, während wir uns lachend unterhielten, es wirklich einfach nur eine gute Begegnung war...wo dann mein Mann vorfuhr...ich ins Auto umstieg und sagte...

Du darfst gerne eine Runde drehen mit meinem Rollstuhl...ich brauche ihn nur ganz retour, weil im Moment ist es mein Rolls-Roys, ohne den nichts geht....was er dann machte...einfach so mal das Handling darin...

Er half gar meinem Mann ihn im Kofferraum zu verstauen...respektive, das dauerte dann auch...denn mein Mann zeigte ihm, wie man den handlich zuklappt und im Nu wieder aufmacht...was er dann auch ausprobieren wollte...

War meine Revanche für die gespendete Zigarette und Zeit, die er mir schenkte. Und ja, ich hatte schon keinen tristen Rollstuhl...er steht nun im Keller und ich hoffe, er kommt nie mehr in Einsatz...aber er ist rot/schwarz...

Du darfst nie den Willen verlieren, nie dein Lachen, nie die Begegnungen, die sich in jeder Lebenssituation ergeben, keine Vorurteile haben...weil sonst hast du verloren und das war das, was ich am wenigsten wollte...einfach zu resignieren.

ist halt nicht mehr so optimal wie mal war...und ja, ich geriet klar auch in Depressionen....bin ich manchmal heute noch...nur dann musst du dir sagen, es könnte schlimmer sein...mein Ziel ist es, das nahm ich mir vor...diesen Frühling die Teufelsschlucht zu laufen...

Eine Schlucht die wunderschön ist, ich liebe, ich jede Passage kenne und es mir langsam aber sicher wieder zutraue..nicht wie einst...aber ich will.

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deinekleinefee  11.03.2024, 08:25
@Prinzessle

Vielen Dank für diese berührende Geschichte.. Wie du schon gesagt hast, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es sind die kleinen Dinge, die uns schlussendlich in schweren Zeiten glücklich machen. Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem weiteren Weg! Viel Liebe <3

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Ja das ist nicht einfach. Ich bin auch seit einem Autounfall 2019 Schmerz Patientin und habe seitdem immer wieder unregelmäßig auftretende Schmerzattacken, nicht kalkulierbar. Mit der Zeit lernt man damit zu leben, auch wenn es nie schön sein wird. Am besten, du schaust mit einem Schmerztherapeutin ganz Genau, was für dich am besten geeignet ist und wie man deine Schmerzen bestmöglich lindern kann. Ein guter Arzt passt für dich individuell verschiedene Maßnahmen an. Und dann musst du lernen, dich damit zu akzeptieren, Das dauert, ich habe auch sehr lange dafür gebraucht. Aber im Endeeffekt bringt es uns ja nicht weiter. Wir müssen schauen, dass wir die guten Tage nutzen Und uns damit abfinden, dass wir das Leben, dass wir früher gelebt haben, nicht mehr so leben können. Und trotzdem können wir es wieder lebenswert gestalten.

Hackenschmitt44 
Fragesteller
 04.03.2024, 14:18

Was wenn man so nicht Leben will?

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Rotbaeckchen120  04.03.2024, 14:19
@Hackenschmitt44

Wer will das schon? Ich glaube nicht, dass irgendein Schmerzpatienten auf dieser Welt so leben möchte. Es geht ja auch nicht um wollen, sondern eher uns müssen beziehungsweise können. Was bleibt dir denn anderes übrig? Wenn du dich ständig auf deine Schmerzen konzentrierst, wirst du immer mehr niedergeschlagen und antriebslos, das ist eine Abwärtsspirale Aus der man schwer wieder herauskommt. Ich kenne diesen Prozess auch. Ich empfehle dir auf jeden Fall einen guten Schmerztherapeutin und dazu auch eine Psychotherapie, um dich mit der neuen Lebenssituation abzufinden. Alles Gute für dich.

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Hackenschmitt44 
Fragesteller
 04.03.2024, 14:22
@Rotbaeckchen120

Keiner kann uns zwingen zu leben. Und was anderes als im Bett liegen bleibt mir eh nicht übrig

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Rotbaeckchen120  04.03.2024, 14:24
@Hackenschmitt44

Da hast du recht. Und das ist auch gut so. Jeder muss für sich seine Entscheidungen treffen und sein Leben so gestalten, wie es für ihn am besten ist. Ich wünsche dir, dass du bald wieder Licht am Ende des Tunnels siehst.

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Gar nichts erreichen. Leb doch einfach so weiter. Dagegen anzukämpfen macht es meist noch schlimmer. Informiere dich in ME/CFS u Long Covid-Foren.

Weshalb gehst du zu einem Arzt aber nicht zu einem Psychologen, obwohl es dir ersichtlich schlecht geht?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – viele Therapiestunden hinter mir, Selbstwert wieder gefunden
Hackenschmitt44 
Fragesteller
 04.03.2024, 15:05

Momentan gehe ich generell nirgends hin, keine Kraft

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deinekleinefee  04.03.2024, 15:32
@Hackenschmitt44

Anrufen und für einen Termin fragen kannst du ja, und aus dem Haus um einkaufen zu gehen musst du ja auch. Ich weiss, während einer Depression kann sich die Dunkelheit endlos anfühlen. Der innere Kritiker ist voller Angst vor der Vergangenheit und der Zukunft. Das höhere Selbst kann man nicht andocken, da der innere Kritik viel zu viel Macht hat.

Also, einen Schritt nach dem anderen.

Mach dein Fenster auf, lass etwas frische Luft hinein, tank etwas Sonne auf deinem Gesicht, schliess die Augen, hör den Singvögeln zu und versuche, den inneren Kritiker durch den höher gelegenen, nicht wertenden Beobachter zuzuhören, ohne deine eigenen Gedanken zu werten.

Dann kannst du deinem Hausarzt anrufen und um einen Termin fragen mit der Bitte, dich an einen Psychologen weiterzuleiten. Morgen kannst du dir dann in aller Ruhe ein paar Therapeuten raussuchen, die sich mit starken Depressionen auskennen und die dir sympathisch rüberkommen.

Ganz wichtig ist jetzt Geduld mit dir selbst zu haben. Ich weiss, es ist nicht einfach, aber es wird einfacher <3

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Hackenschmitt44 
Fragesteller
 04.03.2024, 15:33
@deinekleinefee

Ich bin nicht depressiv, ich hsb gesundheitliche Probleme, und nein ich muss nicht einkaufen ich lebe eh in einem Art betreuten wohnen

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deinekleinefee  04.03.2024, 15:36
@Hackenschmitt44
  • Du willst so nicht mehr weiter leben
  • Du hast keinen Antrieb
  • Du bist dir nicht genug Wert, um dir psychologische Hilfe zu holen
  • Du siehst, was die Zukunft angeht, nur schwarz
  • Du gehst nicht mehr raus

Sowas nennt man eine Depressive Phase/Depression.

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deinekleinefee  04.03.2024, 15:44
@Hackenschmitt44

Eben. Mit Hilfe einer Psychotherapie kannst du erstmal deinem Geist helfen, bevor du dich an deinen Körper wendest. Umgekehrt macht nicht viel Sinn.

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Roal3  04.03.2024, 18:16
@deinekleinefee

Das nennt man Folgedepression und wird anders behandelt als eine ursprüngliche Depression.

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