Wie so hat Hitler so komisch gesprochen?
Wenn alte Dokumentationen sehe, frage ich mich immer wieso Hitler so komisch gesprochen hat. Ich kann dies keinem Dialekt zu ordnen. Bekanntlich war er Österreicher. Aber auch dort spricht man einen anderen Dialekt.
Vielleicht weiß das jemand von Euch.
7 Antworten
Er hat Schauspielunterricht genommen. Auch, um überzeugender reden zu können.
Die Aussprache, die er verwendet hat, war damals eine sehr übliche Aussprache in vielen österreichischen Theatern.
(Soweit ich weiß, kam sie vom Wiener Burgtheater)
Außerdem waren die Mikrofone damals bei weitem nicht so gut wie heute, und da wurde man wesentlich besser verstanden, wenn man laut und deutlich gesprochen hat, wie ein Schauspieler auf der Bühne.
In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkte diese Aussprache überhaupt nicht komisch, sondern eigentlich normal. Wenn du Aufnahmen von Politikern noch aus den 1950ern, z. T. 1960ern hörst, hört sich das von heute aus nicht so sehr unähnlich an.
Der spricht nicht Dialekt. Er hat einen merkwürdigen Sprachrhythmus. Vermutlich hat er das so erlernt. Damals sprachen viele Sprecher so. Ich könnte mir vorstellen, das hatte was mit den Mikrofonen von damals und dem Stand der Technik zu tun. Zuvor hatte man auch einfach laut gesprochen um im Raum alle zu erreichen. Das kann man sich nicht ganz abgewöhnen.
Der sprach keine Dialekt. Das tat er nur gelengentlich als besonderen Effekt.
1932 nahm Hitler wegen einer durch Überanstrengung drohenden Stimmbandlähmung Sprechunterricht bei dem Operntenor Paul Devrient.
Da hat diese seltsamen Sprache und die Gesten gelernt.
Stimmt ... danke!
... sorry, hab mich in der Zeile vertan ... die Seite ist beim Klicken und/oder Schreiben verrutscht ...
Das kam wohl von seinem Schauspielunterricht. Übrigens ist seine Aussprache phonetisch recht interessant, man erkennt da eine Regelmäßigkeit, nämlich die Öffnung geschlossener Vokale.
Er vermied i und u (geschlossene Vokale), sie wurden zu halboffenen Vokalen geöffnet, in etwa so:
i > ä und u > o
Daher hörte sich sein "ich" eher wie "äch" an, und viele u eher wie ein o, also wurde aus "Bunker" "Bonker" usw.
ü > ö entsprechend
"Föhrer" statt "Führer" usw.
Walter Moers hat ja einige satirische Hitler-Bücher geschrieben, und auch das Lied
Schwarzbraun äst die Haselnoss
in seinen Mund gelegt.
Diese Sprechweise war nicht Österreichisch, sonder eine mühsam angelernte, Wagnerdurchtränkte, Deutsche Theatersprache. Sein Sprachlehrer hat darüber sogar ein Buch geschrieben.
In der 1. Hälfte des... 20. Jahrhunderts?