Wie redet man eine Divers-Person an beziehungsweise über sie?
Hallo,
da ich nicht respektlos sein möchte, würde es mich interessieren wie man eine Divers-Person (also beide Geschlechter in eins) anspricht beziehungsweise über sie spricht.
Da sie ja keine Frau, aber auch kein Mann ist kann ich sie schlecht als Frau...ansprechen.
Als Herr...geht dann ja auch nicht.
Als Dings wäre respektlos.
Ein anderes Problem ist wenn ich über diese Person rede.
Normalerweise würde ich sagen sie beziehungsweise er hat zu mir gesagt...
Geht leider nicht, da diese Person weder sie noch er ist...
Sie ist ja beides !
Wie ist das politisch korreckt ?
Gibt es da eine offizielle Regelung ?
8 Antworten
Es gibt nichts offizielles, da die deutsche Sprache kein offizielles menschliches Personalpronomen hat, und nur wenige Begriffe geschlechtsneutral sind.
Deshalb ist das eine sehr persönliche Sache. Grundsätzlich gibt es vier Lösungen:
- Man entscheidet sich für eine der binären Formen.
- Man benutzt beide binären Formen gleichzeitig, bzw im Wechsel, also zb "Er ist unsere neue Kollegin"
- Man benutzt sogenannte Neopronomen und andere Neowörter. Also Wörter, die explizit erfunden wurden, um geschlechtsneutrale Alternativen zu sein. Für Pronomen wären da Beispiele "Xir", gesprochen als 'Sir', also fast als Mischung aus Er und Sie, 'Dey/deren' oder im englischen 'Mx', gesprochen als 'Mix' als Alternative für Ms/Mr.
- Man vermeidet solche Begriffe unter allen Umständen und bleibt beim Namen.
Also, wenn eine Person sich dir direkt als 'Hi, ich bin Charlie Mustermann, ich bin übrigens divers/nichtbinär/intergeschlechtlich' vorstellt, dann hängt die Person meistens selbst schon an, wie sie angesprochen werden will. Wenn nicht, kannst du ja einfach fragen. Das ist die korrekte Lösung, die niemanden verletzt oder verwirrt.
Und, klar, manche Sachen werden für dich bei den ersten 5 mal aussprechen seltsam klingen, aber irgendwann wird das ganz natürlich und du denkst überhaupt nicht mehr drüber nach.
Nun das ist kein Problem, solange eine Person Dir nicht sagt ich bin Divers und möchte als Divers angesprochen werden, solange kann man jede Person so ansprechen wie sie daher kommt , also als Herr oder Frau oder vielleicht noch Fräulein.
Ich spreche niemanden einfach so mit Herr... oder Frau... an, höchstens im Schriftverkehr und da habe ich im Idealfall einen Vornamen und dieser ist für mich ausschlaggebend, egal ob ich mit oder über diese Person spreche.
Ich würde das formelle *Sie* nehmen.
Und wenn man die Person kennt, einfach immer den Namen.
LG.
Wenn man nicht auf du ist und ein *Sie* nicht ausreicht, ist das wahr, stimmt. Garnicht so einfach da korrekt zu bleiben.
Manche Leute benutzen Sie und den Vornamen, zb hat eine Lehrerin von mir das gemacht und ich mach das derzeit mit einer Kollegin von mir. Ist zwar ein Stück persönlicher als Nachname und Sie, aber das würde auch dann funktionieren, wenn die Person 'Herr' und 'Frau' nicht genannt werden möchte.
Mittlerweile wird zumindest in schriftlicher Korrespondenz das Personalpronomen häufig angegeben. Das sieht dann so aus:
"Mit freundlichen Grüßen, Peter Maier (Sie/Ihr)"
Das habe ich bereits auch in Schreiben von Senatsverwaltungen gesehen. In solchen Fällen weißt du, dass Peter mit weiblichen Attributen angesprochen werden will.
also Frau Meier oder Herr Meier? Das ist mit Name. Man ist ja wohl nicht mit allen auf Du und dann wärs auch kein Problem.